Kapitel 17 - Kleiner Schatz

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Jasmins Sicht

So vergingen die Tage und Draco konnte sich immer besser kontrollieren. Als ich mit ihm gestern in London war, war er zwar die ganze Zeit komplett verkrampft und angespannt, aber er ist niemanden zu nahegekommen, geschweige denn, hat jemanden ausgesaugt oder gebissen. Heute wollte ich mit ihm zu Scorpius, um ihn abzuholen. Gerade machten wir uns fertig und Draco war sichtlich nervös. „Ganz ruhig, du kannst ihm nichts tun. Du hast es gestern in London, in einer riesigen Menschenmenge geschafft, also wirst du das jetzt auch schaffen." Ermutigte ich ihn, während ich meine Jacke anzog. Als auch Draco fertig war, liefen wir los und standen schnell vor Malfoy Manor. Lächelnd öffnete Narzissa uns die Tür und brachte uns ins Wohnzimmer, wo Scorpius gerade schlief. „Wie geht es dir Draco?" fragte Narzissa besorgt „Ganz gut. Jasmin hat mir alles beigebracht und mir geholfen, mich zu kontrollieren." Erzählte er stolz, was auch Narzissa lächeln ließ. Nach einem kurzen Gespräch stellte sich Draco neben mich und sah lächelnd zu seinem Sohn. Scorpius schien gerade wach zu werden und als er seine kleinen Augen öffnete, strahlten mir zwei sturmgraue Augen entgegen. Das Aussehen hatte Scorpius definitiv von Draco. Als Scorpius dann auch seinen Vater erblickte, vergrößerte sich sein Lächeln und auch Draco lächelte ihn liebevoll an. Schlussendlich hob ich Scorpius aus dem Kinderbett und nahm ihn auf meinen Arm. Draco beobachtete das ganze lächelnd und stellte sich hinter mich. „Willst du ihn auch mal halten?" fragte ich Draco sanft „Bist du dir sicher?" hakte mein Vampir unsicher nach „Du kannst ihm nichts tun, Draco. Außerdem bin ich auch noch da." Besänftigte ich ihn und gab ihm unseren Sohn in die Arme. Augenblicklich spannte Draco sich an, aber als er dann das bezaubernde Lächeln seines Sohnes sah, entspannte er sich wieder. „Ich sagte doch, dass du das kannst." Sagte ich stolz und strich Scorpius vorsichtig über den Kopf. „Ganz der Vater, mein Kleiner." Lächelte ich und sah Scorpius liebevoll an. Auch Scorpius sah mich lächelnd an und griff nach meiner Hand. „Ich denke, wir sollten uns auf den Heimweg machen." Meinte Draco nach einiger Zeit der Ruhe. „Das hast du recht." Stimmte ich ihm zu und nahm ihm Scorpius wieder ab. „Auf Wiedersehen Narzissa." Lächelte ich und wartete in der Eingangshalle auf Draco. „So mein Kleiner, jetzt reist du das erste Mal in Vampir-Geschwindigkeit." Lachte ich und lief zusammen mit Draco nach Hause. Als wir vor der Tür stehen blieben, jammerte Scorpius etwas, aber er beruhigte sich auch schnell wieder. In der Küche bereitete ich dann ein Fläschchen zu, damit Draco ihn füttern konnte. Mit dem fertigen Fläschchen ging ich zu meinen beiden Jungs ins Wohnzimmer. Als ich ins Wohnzimmer kam, wirbelte Draco Scorpius gerade in der Luft herum und das schien ihm wirklich zu gefallen. „Immer nur am Herumalbern." Lachte ich und schritt auf die beiden zu. „Jetzt macht aber mal eine Pause. Scorpius hat sicher Hunger." Meinte ich und gab Draco das Fläschchen. „Später spielen wir weiter." Flüsterte Draco unserem Sohn zu, welcher daraufhin anfing zu lachen. Dann setzten sie sich aufs Sofa und Draco fütterte Scorpius. Nach dem Füttern, schlief Scorpius dann ein und wir legten ihn in sein Kinderbett. „Und jetzt können wir etwas essen." Grinste ich Draco an und holte für uns zwei Blutbeutel aus dem Keller. Dann setzte ich mich zu Draco aufs Sofa und reichte ihm einen der Beutel. „Du hast dich wirklich sehr gut unter Kontrolle." Lobte ich ihn „Ich hatte auch eine sehr gute Lehrerin." Grinste er mich an „Du schmeichelst mir ja." Neckte ich meinen Vampir und biss in meinen Blutbeutel. Auch Draco trank nun seinen Blutbeutel und legte dann seinen Arm um mich. „Denkst du, es wird irgendwann langweilig?" fragte mich Draco auf einmal „Wenn mir nach über 500 Jahren nicht langweilig ist, dann denke ich nicht, dass das so schnell passieren wird. Selbst Kol ist nach 1000 Jahren nicht langweilig geworden. Und außerdem, wenn Scorpius in Hogwarts ist, dann kann ich dir die ganze Welt zeigen." Lächelte ich ihn an und legte die leeren Blutbeutel in die Küche. Dann setzte ich mich wieder zu Draco und kuschelte mich an ihn. „Ich habe Kol versprochen, dass ich ihn bald in New Orleans besuchen komme." Sagte ich leise, da ich wusste, dass das Draco nicht gefiel. „Schon bevor ich wieder zu dir gekommen bin, habe ich es versprochen." Erklärte ich schnell. „Ich weiß." Antwortete Draco jedoch nur angespannt. „Wenn du willst, kannst du mitkommen." Bot ich ihm an „Nein, geh ruhig allein. Ihr habt immerhin viel miteinander erlebt, da würde ich nur stören." Lehnte Draco jedoch ab und drückte mich fester an sich. „Ich kann so lange mit Scorpius zu meiner Mutter gehen." Schlug er vor „Danke Draco." Lächelte ich sanft und schloss etwas die Augen. Einige Minuten später meldete sich Scorpius dann wieder und ich hob ihn aus seinem Bett. „Na, mein Kleiner? Hast du gut geschlafen?" fragte ich mit verstellter Stimme, was ihn zum Lachen brachte. Ich setzte mich mit meinem kleinen Schatz auf das Sofa und alberte ein bisschen mit ihm herum. „Wer albert jetzt hier herum?" fragte Draco lachend und setzte sich neben mich. Bis zum Abend saßen wir zusammen im Wohnzimmer und alberten herum. „So Scorpius, Zeit fürs Bett." Lächelte ich ihn an und hob ihn auf. „Ich kann ihn doch ins Bett bringen." Schlug Draco vor und nahm mir Scorpius ab, ohne auf meine Antwort zu warten. Skeptisch schaute ich den beiden hinterher und ging dann in mein Schlafzimmer. Schnell zog ich mich um und schlich mich dann ins Kinderzimmer. Leise öffnete ich die Tür und sah wie Draco neben dem Kinderbett saß und Scorpius von Hogwarts erzählte. „Und wenn du alt genug bist, wirst auch du nach Hogwarts gehen." Beendete Draco seine Erzählung und stand leise auf. Ich wartete neben der Tür auf ihn und als Draco dann die Tür hinter sich schloss, erblickte er mich. „Schöne Geschichte, auch wenn ich nicht alles gehört habe." Lächelte ich ihn an „Hast ihm auch von mir erzählt?" fragte ich neugierig nach „Ein bisschen, aber nur Gutes." Grinste er mich an und zog sich in unserem Zimmer ebenfalls um. Als wir uns dann zusammen ins Bett legten, schloss Draco mich fest in seine Arme.

So vergingen einige Tage und schließlich beschloss ich in zwei Tagen schon nach New Orleans zu fliegen. Gerade fütterte ich Scorpius während Draco unterwegs ist, um ein paar Blutbeutel zu holen. Inzwischen kann er schon wieder ganz normal unter Leute gehen, ohne dass er sich angestrengt beherrschen muss. Er hat sehr schnell gelernt sich zu kontrollieren. Außerdem besitzt er, trotz, dass er ein Vampir ist, noch sehr viel von seiner Menschlichkeit. Als ich zum Vampir wurde, hatte ich nicht mehr annähernd so viel Menschlichkeit in mir. Ich hoffe, diese Menschlichkeit bleibt, sie zeichnet ihn aus und verleiht ihm dieses Strahlen in den Augen. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, da Draco sich neben mich setzte. „Weißt du schon, wann du nach New Orleans fliegst?" fragte Draco leise „In zwei Tagen. Der Flug geht um 04:00 Uhr morgens, dann lande ich gegen Abend in New Orleans und werde am Flughafen von Kol abgeholt." Erklärte ich, den Blick auf unseren Sohn gerichtet. „Mir gefällt es noch immer nicht, dass du eine Woche bei ihm in New Orleans bist." Murrte Draco, was mich aufschauen ließ. „Ich weiß, dass du ihn nicht magst, aber er ist mein bester Freund, Draco. Und ich habe ihn jetzt schon fast 2 Jahre nicht mehr gesehen." Sagte ich traurig und setzte Scorpius in sein Spiel-Gitter. „Das weiß ich doch. Aber ich habe trotzdem Angst, dass er dich mir wegnimmt. Ihr habt schon so viel zusammen durchgemacht und ihr kennt euch schon mehrere Jahrhunderte, da kann ich nicht mithalten." Beichtete mir Draco und seufzte ergeben. „Draco. Du wirst mich nicht verlieren, niemals. Schon vergessen? Für die Ewigkeit. Kol und ich hätten zwar eine Zukunft gehabt, aber ein unsterbliches Leben ohne dich, wäre unvorstellbar gewesen. Und Kol hat mich damals gehen lassen, weil er genau wusste, dass ich ohne dich nicht Leben könnte. Er hat mich als seine feste Freundin gehen lassen, damit wir zusammen sein können. Aber er ist trotzdem noch mein bester Freund und gehört für mich zur Familie." Sagte ich leicht aufgebracht und ließ mich dann neben ihn auf die Couch fallen. „Außerdem, bin ich nur wegen dir noch hiergeblieben. Wärst du nicht, wäre ich sofort abgehauen, als Dumbledore gestorben ist. Du siehst also, dass du mich nicht loswirst." Lächelte ich ihn an „Wer sagt denn, dass ich dich loswerden will?" fragte er verführerisch und küsste mich sanft. „Va...ter." hörten wir plötzlich und erschrocken drehten wir uns zu Scorpius um. Dieser sah uns lächelnd an und hatte es anscheinend geschafft, alleine aufzustehen und sich an den Rand des Spiel-Käfigs zu lehnen. „Scorpius, ich glaube es nicht. Du hast es geschafft, alleine aufzustehen." Strahlte ich ihn an und lief zu ihm. „Ma...ma." Sagte er dann wieder und streckte eine Hand nach mir aus. Auch Draco kam jetzt zu mir und legte einen Arm um meine Taille. Scorpius lächelte uns an und fing an ein paar Worte zu sagen. Gerührt sah ich ihn an und Draco hockte sich zu ihm hinunter. Meine beiden Jungs spielten mit einander und Draco zog die ganze Zeit irgendwelche Grimassen, welche Scorpius zum Lachen brachten. Am Abend brachte Draco Scorpius wieder mit einer seiner Hogwarts-Geschichten ins Bett und kam dann wieder zu mir. „Er wird so schnell groß." Seufzte ich und lehnte mich an Dracos Oberkörper. „Ja, das wird er. Ich bin schon gespannt, ob er in Hogwarts genau so viel anstellt wie ich." Lachte Draco „Mit seinem Aussehen wird er zum Traum aller Mädchen werden." Lächelte ich „Das Aussehen hat er auch von mir." Sagte Draco arrogant und grinste mich an, bevor er fortfuhr. „Aber die manipulative Art und dieses hinterhältige Grinsen hat er von dir gelernt." Grinste Draco mich schelmisch an „Das sagt ausgerechnet der Prinz von Slytherin." Neckte ich ihn und sah ihn herausfordernd an. „Wer von war denn der berüchtigte Vampir in Hogwarts." Gab er zurück „Warst du es nicht, der immer die jüngeren Schüler geärgert und schikaniert hat?" setzte ich zum Gegenschlag an „Alkoholabhängiger Vampir." Giftete er grinsend zurück „Nervender Frischling." Lachte ich „Blutsaugendes Monster." Sagte Draco und damit hatte er mich verletzt. Mir standen schon Tränen in den Augen als ich in Vampir-Geschwindigkeit das Haus verließ und mich in den tiefen Wald zurückzog. Wenigstens konnte Draco mir nicht folgen, da einer von uns bei Scorpius bleiben musste. Bis ich wieder zur Ruhe kam, versteckte ich mich im Wald und genoss die Stille. Nach einiger Zeit machte ich mich dann auf den Weg nach Hause. Wie erwartet, wartete Draco bereits im Wohnzimmer auf mich. „Jasmin, es tut mir so leid." Entschuldigte er sich sofort „Ist schon gut. Ich sollte einfach nicht so empfindlich sein." Winkte ich ab, wagte es aber nicht, ihm in die Augen zu sehen. Er wusste, dass ich log, trotzdem schloss er mich ohne weitere Worte in seine Arme. Zusammen legten wir uns dann ins Bett und genossen die restlichen paar Stunden, bis ich nach New Orleans fliege.


Leben mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt