Dracos Sicht
„Lucius, Draco, ihr holt sie her! Narzissa, du wirst genügend Blut besorgen!" schrie der dunkle Lord meine Eltern und mich an und zusammen mit meinem Vater apparierte ich zu einem verlassenen Gebäude in der Nähe eines Waldes. „Ich werde den Wald absuchen und du das Gebäude." Befahl mein Vater streng und begab sich in den Wald. Ich ging währenddessen auf das Haus zu und öffnete vorsichtig die Tür. Als ich drinnen war, vernahm ich sofort den Geruch von Blut und ich hoffe, dass es nicht das von Jasmin war. Das Haus war nicht besonders groß, also müsste ich Jasmin schnell finden, wenn sie hier ist und nicht im Wald versteckt wurde. Ich durchsuchte jeden Raum und jetzt war nur noch einer übrig, hier drin musste sie also sein. Ich wollte die Tür öffnen, jedoch war sie mit einem Zauber verschlossen, weshalb ich sie mit einem anderen Zauber aufsprengen musste. Der Staub wirbelte durch die Luft von der Sprengung, aber als sich der Staub legte, sah ich etwas, was mir den Atem raubte. Jasmin, angekettet, aufgeschlitzt und blutüberströmt, dazu kommt noch der Behälter, welcher Eisenkraut in sie hineinpumpt. Schnell rief ich nach meinem Vater, welcher nach einigen Minuten das Zimmer betrat und erschrocken auf meine Freundin blickte. Wir lösten die schweren Stahlketten und entfernten den Behälter von ihr. Ich legte sie auf den Boden und versuchte sie aufzuwecken, aber es passierte nichts. Ihre Haut war grau und von Adern übersäht, wenn man die Schnitte und Wunden nicht beachtete. „Sie ist vertrocknet." Stellte ich fest und mein Vater sah mich überrascht an. „Was meinst du damit?" wollte er nervös wissen. Ich erzählte ihm davon, was damals in Hogwarts passiert war und wir beschlossen, sie so schnell wie möglich zurück ins Malfoy Manor zu bringen. Also verließen wir das Gebäude und apparierten mit Jasmin. Als wir im Besprechungsraum auftauchten, sahen uns alle geschockt an. Der dunkle Lord ging sprachlos auf uns zu und befahl uns, Jasmin auf eine magische Trage zu legen. Wenn sich sogar der dunkle Lord Sorgen macht, dann muss es wirklich schlimm sein. „Gebt ihr Blut!" schrie er uns an und meine Mutter kam mit einigen Blutbeuteln angerannt. „Wenn sie bis morgen nicht aufwacht, werden hier Köpfe rollen, verstanden?" schrie er uns an und verschwand mit den restlichen Todessern. Wir brachten Jasmin in ein Gästezimmer und meine Eltern meinten, dass ich dafür sorgen sollte, dass sie aufwacht, da sie noch etwas Wichtiges zu tun haben. Nach wenigen Minuten verließen meine Eltern unser zu Hause und ich fing an Jasmins Wunden zu säubern und darüber nachzudenken, was sie mir alles über die Heilung von Vampiren erzählt hat. Als ich mit ihren Wunden fertig war, legte ich ihren Kopf auf meinen Schoß und öffnete einen Blutbeutel, welchen ich zuerst kritisch beäugte. Aber für Jasmin muss ich mich überwinden, für sie würde ich sogar einen dieser Beutel trinken. Also öffnete ich vorsichtig ihren Mund und gab ihr langsam etwas Blut. Nach einigen Sekunden merkte ich, wie sie anfing zu trinken. Auch die Adern und die graue Haut verschwanden und sie sah wieder aus wie ein Mensch.
Jasmins Sicht
Irgendwer gab mir Blut und ich war nicht mehr an den Stuhl gefesselt, sondern lag jetzt auf etwas Weichem. Hatte mich jemand gefunden? Ich wollte etwas sagen, aber es kamen nur unverständliche Laute über meine Lippen. „Ganz ruhig, bald geht's dir besser." Hörte ich eine vertraute Stimme und jemand strich mir über die Wange. Wieder versuchte ich etwas zu sagen, aber wieder schaffte ich es nicht. „Keiner wird dir jemals wieder etwas antun, dafür sorge ich." Hörte ich die Person wieder sagen und sie griff nach meiner Hand. Und endlich konnte ich die Augen öffnen. Ich lag in einem mir unbekannten Raum auf einem Bett, mein Kopf auf Dracos Schoß. Wie bin ich hergekommen? Noch einmal schaute ich mich verwirrt im Raum um und setzte mich anschließend unter Schmerzen auf. „Ist alles in Ordnung? Warum sagst du nichts?" wollte Draco besorgt wissen und strich mir über meine Haare. Auf dem Nachtisch sah ich dann Blutbeutel und schnell griff ich nach dem ersten. „Du musst ziemlich Hunger haben, so lange wie du dort warst." Stellte er fest und reichte mir den nächsten Blutbeutel, als der erste leer war. Innerhalb weniger Minuten hatte ich alle Blutbeutel ausgetrunken und ich merkte, wie meine Wunden anfingen zu heilen. Ich hatte ziemlich viel Eisenkraut in mir, weshalb es nur langsam heilte. „Was haben sie mit dir dort gemacht? Als wir dich gefunden haben, warst du angekettet." Fragte er besorgt und stumm blickte ich auf meine kalten Hände. Ich konnte es nicht sagen, wenn ich es sage, werden mich alle für schwach halten, da ich es nicht ausgehalten hätte, hätte ich meine Menschlichkeit nicht abgeschaltet. Deshalb schüttelte ich nur den Kopf und sah Draco fast schon flehend an, aber er verstand mich auch ohne Worte. „Ist okay, wenn du nicht darüber reden willst." Sagte er und nahm mich in den Arm. Erst jetzt bemerkte ich, dass er ein kurzärmliges Oberteil trug und wie von allein fiel mein Blick auf das dunkle Mal. Die Erinnerungen kamen wieder hoch und wütend stieß ich Draco von mir. Ich trug zerfetzte und blutige Kleidung, so konnte ich nicht durch die Straßen laufen. Aber Malfoy ließ sich davon nicht abschrecken und kam wieder auf mich zu. Er wollte nach meiner Hand greifen, aber ich entzog sie ihm und zischte „Fass mich nicht an!". Verwirrt sah er mich an, kam mir aber wieder näher. „Ich sagte, fass mich nicht an!" schrie ich und wollte gehen. Aber Malfoy hatte die dumme Angewohnheit, mich immer aufhalten zu müssen. „Was ist los mit dir? Warum bist du so kalt?" wollte er verletzt wissen, aber ich löste mich wieder von ihm und sagte wütend „Ihr werdet es alle bereuen mich je kennengelernt zu haben. Zuerst werden die sterben, die mir das angetan haben. Danach der dunkle Lord, die restlichen Todesser und zum Schluss du. Ich werde euch alle der Reihe nach töten und ich werde es genießen. Dumbledore kann ich ja nicht mehr töten, da er schon von einem von euch umgebracht wurde." Versprach ich ihm „Jasmin, das bist nicht du. Warum sagst du so etwas?" wollte er wissen „Weil ihr an all dem Schuld seid und dafür werde ich mich rächen." Zischte ich und verschwand. Wenn die Schlacht vorbei ist, werde ich alle töten die noch leben. Das schwöre ich bei meinem unsterblichen Leben. Aber zuerst brauchte ich neue Sachen, also lief ich nach London und da es Nacht war, konnte ich in Ruhe eines der Geschäfte ausrauben. In einer Gasse zog ich mich dann um und war zufrieden mit dem Ergebnis. Das Blut auf den freien Stellen ließ mich noch bedrohlicher wirken und so machte ich mich auf den Weg, mir eine neue Bleibe zu suchen. In den tropfenden Kessel konnte ich nicht mehr, dort würden sie mich schnell finden. Aber es müsste für eine Nacht reichen. Ich musste erst wieder vollständig zu Kräften kommen, erst dann kann ich sie töten. Also schlich ich mich in die Zauberwelt und versteckte mich dort im tropfenden Kessel. Als ich gerade in ein leeres Zimmer betrat, erschrak ich. „Ich wusste, dass ich dich hier finden würde." Lächelte Draco „Du hängst noch immer an diesem Ort. Auch nach all den Jahren kommst du immer wieder zurück." Lächelte er weiter und kam auf mich zu. „Schon bei mir zu Hause habe ich gemerkt, dass du deine Gefühle wieder abgeschalten hast. Das kann ich dir auch nicht übelnehmen. Du warst schließlich Monate lang verschwunden und wurdest wahrscheinlich gefoltert, so wie du ausgesehen hast." Stellte er fest. „Tu nicht so, als ob es dir leid tut würde. Es war doch jedem egal, was mir angetan wurde und wo ich bin." Sagte ich wütend „Denkst du das wirklich?" hakte mein Gegenüber nach, aber ich schwieg. „Wir haben nach dir gesucht, auch der dunkle Lord selbst, aber wir konnten dich nicht finden. Ich habe nie aufgegeben nach dir zu suchen und weißt du warum? Weil ich dir versprochen habe, dich nicht mehr alleine zu lassen." Redete er auf mich ein „Ich habe auch gesagt, dass ich am nächsten Tag zurückkomme und Dumbledore töte. Dinge ändern sich." Sagte ich kalt. „Das stimmt, aber meine Liebe zu dir wird sich nicht ändern. Nach Monaten sehe ich dich wieder und als ich dich gefunden habe, war ich der glücklichste Mensch auf Erden, aber dann hast du mich von dir weggestoßen. Ich weiß nicht, was sie dir erzählt haben, aber es stimmt nicht. Du bist niemandem egal, hörst du? Ich liebe dich!" sagte Draco und ich erkannte Tränen in seinen Augen. „Ich bin gerührt, zumindest wäre ich das mit Gefühlen. Aber du verschwendest deine Zeit damit." Wehrte ich ihn ab „Das hast du das letzte Mal auch gesagt, trotzdem habe ich nicht aufgegeben." Sprach er weiter „Hör auf deinen Träumen hinterher zu laufen. Gefühle sind Schwäche, ohne Gefühle ist man stärker!" regte ich mich auf und drückte ihn brutal gegen die Wand. „Nein, Gefühle sind Macht." Brachte er nach Luft ringend hervor. Aber ich ließ mein Vampir-Gesicht zum Vorschein kommen und im nächsten Moment wurde mir das Genick gebrochen.
Dracos Sicht
Es war alles geplant, ich sollte sie ablenken und mein Vater würde ihr das Genick brechen. Der dunkle Lord war ziemlich wütend, als er erfahren hat, dass sie abgehauen ist und keine Gefühle mehr hat. Aber ich wusste wo ich sie finden würde, auch ohne Gefühle würde sie dorthin zurückgehen. Wie erwartet kam sie ins Zimmer und ich versuchte wieder Gefühle in ihr zu wecken, aber es klappte nicht. Als sie mich dann auch noch gegen die Wand drückte und mir die Luft abdrückte, brach mein Vater ihr das Genick. Sie war so auf mich fixiert, dass sie ihn nicht bemerkte, zum Glück. Irgendwie musste ich es schaffen, sie wieder zur Vernunft zu bringen. Aber ich verstehe nicht warum sie uns auf einmal alle töten will? Besonders verstehe ich nicht warum sie mich töten will? Vor drei Monaten hat sie mir noch gesagt, dass sie mich liebt, das kann sie doch nicht vergessen haben, oder? Sie hatte zwar keine Gefühle mehr, aber in ihrem Blick lag so viel Schmerz, Wut und Kummer. Wenn ich nur wüsste was dort in diesem Haus passiert ist, was sie dazu gebracht hat aufzugeben. Aber jetzt müssen wir sie erst einmal zurückbringen bevor sie wieder aufwacht, denn das könnte ganz schön unschön werden, wenn sie aufwacht. Also brachten wir sie zurück ins Malfoy Manor und sperrten sie dort in eine Zelle. Der Raum war so verhext, dass man ihn nicht zerstören konnte, aber zu unserem eigenen Schutz, wurde Jasmin zusätzlich noch in einen Stahlkäfig gesperrt. Ich stand vor dem Käfig und wartete bis Jasmin aufwacht, was nach fast einer Stunde auch geschah. Verwirrt sah sie sich um, bis sie realisierte wo sie war. Kurz sah ich Panik in ihren Augen aufblitzen, ich wusste, dass sie es hasste eingesperrt zu sein, aber es musste sein, eine andere Idee hatten wir nicht.
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Leben mit einem Vampir
FanfictionDie Fortsetzung von ,,Pakt mit einem Vampir" Wird Jasmin der Gnadenstoß gewährt? Darf sie sterben? Oder darf sie weiterleben? Was passiert mit Draco? Kann er Jasmin dazu bringen, ihre Gefühle wieder einzuschalten? Welche Rolle spielt Kol dabei? Und...