Sorry, dass ein paar Tage nichts von mir kam. Durch den Lockdown und die geschlossenen Schulen bin ich momentan noch mehr in die Arbeit eingespannt und noch weniger zu Hause, als sonst schon. Ich hoffe sehr, dass sich das die nächsten Wochen wieder etwas einpendelt und ich wieder mehr Zeit habe :)
Erst nach weiteren 15 Minuten sah ich John auf mich zukommen. Er hatte sich seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, um möglichst nicht erkannt zu werden. Schien nur so mäßig gut zu klappen. Gefühlt alle Menschen in der Umgebung drehten sich nach ihm um. Mit großen Schritten eilte er auf mich zu. Ich war bereits aufgestanden und hatte mir meinen Rucksack und meine kleine Reisetasche geschnappt.
„Sorry, haben keinen Parkplatz gefunden." Damit nahm er mich kurz in den Arm und schob mich im nächsten Moment schon Richtung Ausgang.
„Komm mit, hier sind zu viele Menschen. Müssen sich ja nicht alle gleich das Maul über dich zerreißen."
Ein Gedanke, der mir bis eben noch gar nicht gekommen war. Auf Fotos in den sozialen Medien konnte ich gut und gerne verzichten. Ich folgte ihm und musste schon fast rennen. Machte er einen großen Schritt, musste ich gleich drei Schritte machen.
„Gib mal her." Mit Leichtigkeit nahm mir mein Bruder meine Reisetasche ab und hing sie sich über die Schulter.
Draußen sah ich Jonas Wagen in der zweiten Reihe parken. Um das Auto hatten sich ein paar Jugendliche gedrängt und machten eifrig Fotos.
„Zieh mal deine Kapuze an.", raunte mir John mit tiefer Stimme zu.
Als seine Fans ihn bemerkten und laut aufjohlten, schob John mich leicht hinter sich.
„Yo, was geht? Alles klar Leute?", begrüßte er die Jugendlichen.
Mir deutete er an, derweil in das Auto einzusteigen.
„Ey Digga, keine Fotos von ihr, klar?", hörte ich ihn noch rufen, als ich gerade die Autotür öffnete.
„Na Zwerg, so schnell sieht man sich wieder." Jonas hielt mir breit grinsend seine Faust hin, gegen die ich meine zur Begrüßung schlug.
Schief lächelnd sank ich tiefer in das Leder des Autositzes. Ich konnte Jonas noch nicht wirklich einschätzen, denn irgendwie strahlte seine gesamte Körperhaltung etwas aggressives aus. Wäre er mir in einer anderen Situation nachts auf der Straße begegnet, hätte ich vermutlich das Weite gesucht. Da John ihm jedoch vertraute, versuchte ich ihm ebenfalls unvoreingenommen gegenüber zu sein.
„Fahr los!", kommandierte mein Bruder, als er endlich ins Auto eingestiegen war.
Er schmiss meine Tasche zu mir auf den Rücksitz und zog sich die Kapuze vom Kopf. Mit quietschenden Reifen fuhr Jonas davon. Ich blieb weiterhin still, denn John machte einen gestressten Eindruck. Als wir an einer roten Ampel standen, sah ich, wie einige Fußgänger Fotos vom Auto machten. Gut, so laut wie die Musik aufgedreht war, wunderte es mich nicht, dass sich sämtliche Leute nach dem Auto umdrehten. Zudem waren die Jungs hier in Hamburg sehr bekannt und die Fans erkannten natürlich auch deren Autos.
Jonas parkte den Wagen vor einem mir unbekannten Gebäude. Als die beiden Männer ausstiegen, tat ich es ihnen gleich.
„Wo sind wir?", fragte ich leicht verwirrt, denn ich hatten keinen Plan, wo wir uns befanden.
„Wir haben noch bisschen was im Studio zu tun.", erklärte John, während wir auf das Gebäude zuliefen.
Im Studio war es stickig und der Rauch stand förmlich in der Luft. Es roch stark nach Gras und ich fragte mich kurzzeitig, ob die Luft im Raum ausreichte, um passiv bekifft zu werden. Vier Augenpaare starrten mich an, als ich hinter John und Jonas das Studio betrat.
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Long Long Way (Bonez MC)
FanfictionJohns Augen huschten hin und her, als er mein Gesicht musterte. „Und du willst jetzt einfach so wieder abhauen? Ich meine, du hast gerade erfahren, dass du noch Geschwister hast. Ich würde schon gerne wissen, wie du so bist. Ist dir das wirklich all...