Kapitel Sechzehn

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Fast geschafft?

Macy sah uns an. Eine leichte Panik lag in ihrem eigentlich ruhigen Blick. »Hier müsste es eigentlich sein«, sagte sie leise. »Aber hier ist nichts.«
Ich schluckte. »Hat er sich vielleicht woanders einquartiert? Mal und die anderen waren seit fast einem Jahr nicht hier, da kann viel passieren«, meinte ich sachlich. Ich durfte jetzt nicht die Nerven verlieren.
»Wir können doch so weiter suchen«, schlug Rina vor.
Ich schüttelte den Kopf. »Wir haben nicht mehr viel Zeit und ich will nicht riskieren, dass wir uns verlaufen.«
Macy nickte zustimmend. »Wir sollten nichts riskieren.«
»Könntest du uns dann wieder zurück führen? Ich finde, alles sieht gleich aus«, bat Lonnie Macy.

Ich sah immer wieder auf meine Uhr und fasste mit meiner Hand an die Stelle, wo der Kristall unter dem Kleid lag.
»Da ist die Limo!« Rina zeigte erst auf das lilafarbene Auto und rannte dann darauf zu.
Ich atmete erleichtert auf. Jetzt konnte nichts schlimmes mehr passieren.
Die Limousine war etwas abgelegen, damit wir unauffällig wieder einsteigen konnten.
Rina war schon in die Limousine gestiegen, als ich noch einige Meter entfernt war. Ein letztes Mal schweifte mein Blick etwas unsicher über die Umgebung.
Lonnie orientierte sich direkt zur Fahrertür und setzte sich dorthin.
Ich setzte mich mit Macy nach hinten neben Rina, wo Ben bereits ungeduldig auf uns wartete.
»Und?« Ich hatte nicht einmal die Tür geschlossen, als Ben schon fragte.
Ich sah enttäuscht zu Ben und schüttelte den Kopf, während ich die Tür etwas stärker zu zog, als geplant.
»So ein Dreck«, murmelte Ben.
Ich sah zu ihm und schenkte ihm ein Lächeln. »Kümmern wir uns erst um die neuen VKs, okay?«
Er versuchte fröhlicher zu wirken, aber es klappte nicht so ganz.
»Seid ihr bereit? Wir müssen weiter«, fragte Lonnie von vorne.
»Ja, aber mach bitte die Heizung an«, antwortete Rina und hauchte Wärme Luft in ihre Handflächen. »Es ist eisig hier.«
Lonnie startete den Motor und fuhr los.
Rina hatte recht, es war kalt hier drin. Vermutlich, hatte Ben den Motor ausgelassen, damit er mit so einer protzigen Limousine nicht auffiel.
Plötzlich rutschte ich mit einem Ruck nach vorne. Lonnie musste auf die Bremse getreten sein.
Macy stöhnte und rutschte wieder normal auf den Sitz. »Was war das?«, murmelte sie.
Ich sah nach vorne, wo Lonnie wild gestikulierte.
Noch bevor ich fragen konnte, hörte ich ein kratzendes Geräusch auf dem Fenster neben mir und das Klackern des Türgriffes. Zum Glück waren die Türen von außen abgeschlossen.
»Lonnie!«, rief Rina laut.
»Ich kann nicht. Haut ab!«, rief sie und drückte auf die Hupe.
Ben erhob sich von seinem Sitz und sah durch das getönte Fenster. »Das ist Harry«, sagte er leise, fast flüsternd.
Fast unweigerlich rutschte ich weiter weg, aber ich hatte das Gefühl, als würde mir das Geräusch folgen.
Macy lehnte sich durch das kleine Fenster, welches Fahrer von Gästen trennte. »Fahr vorsichtig weiter nach vorne, sie werden aus dem Weg gehen müssen und wenn, bei langsamen Tempo gibt es keine großen Schäden«, erklärte Macy ziemlich sachlich.
Ich sah, wie Lonnie nickte und spürte ganz leicht, dass wir uns wieder bewegten.
Ich hörte ein lautes Lachen von draußen, allerdings auch Lonnie und Macy, die erleichtert ausatmen.
Wir wurden schneller und Ben setzte sich wieder hin, wahrscheinlich noch etwas verspannter als eben.
»Da ist der Platz.« Lonnie schien sehr erleichtert, dass wir sehr bald wieder zurück konnten.
Sanft kamen wir zum stehen und entriegelten die Türen.
Jay öffnete eine Tür und ließ ein zwei Kinder rein. Beide hatten lange, hellblonde Haare und eine rote Mütze auf dem Kopf, sowie eine große Brille auf ihrer Nase. Ich erkannte beide von den Bildern: Squeaky und Squirmy, die Zwillinge von Smee.
Sie wirkten etwas verängstigt, setzten sich aber dennoch zu uns.
Ich schenkte ihnen ein aufrichtiges Lächeln und hörte, wie der Kofferraum aufging.

Es dauerte nicht lange, bis alle in der Limousine saßen. Es war etwas eng, auch wenn Lonnie und Jay vorne saßen, aber es würde keine sehr lange Fahrt sein.
Celia, ein ebenfalls dunkelhäutiges Mädchen, mit wirrem Haar in dunkelrot, beeindruckte Ben mit ein paar Tarotkarten, während Dizzy aufgeregt mit Evie quatschte.

Küss' den VK?! ~ Descendants FF [wird Bearbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt