Küss' den VK?! ~ Descendants FF [wird Bearbeitet]

Kapitel Vierundzwanzig

Acht Monate!

»Und hier soll Nic sein?«, fragte ich missmutig. Die Häuser lehnten schief aneinander. Einige Ziegelsteine waren schon aus den Mauern gefallen und lagen zerbrochen vor uns. Fenster gab es nicht und als Gil versuchte die Tür zu öffnen, musste er sich mit vollem Gewicht dagegen werfen, um sie einige Zentimeter zu öffnen.

»Hast du ein Schloss erwartet?« Harry streckte die Hand nach seinem Haken aus.

Ich weiß nicht was ich erwartet hatte. Nic und ich hatten früher oft verstecken gespielt und seine Verstecke waren schon immer die ausgefallensten. Außerdem waren wir auf der Insel, hier war alles runtergekommen. Es machte eigentlich schon Sinn, aber es war doch irgendwie komisch.

»Gil, geh mal aus dem Weg.« Harry ging auf die Tür zu und gab ihr einen kräftigen Tritt, wobei die Tür mit einem lauten Knall nach hinten flog und irgendetwas um stieß. Ich glaube in einem Kampf gegen Harry hätte ich schon vor Beginn verloren. Ich hätte Lonnie mal bei ihrem Kampftraining besuchen sollen.
»Es ist dein Bruder, du gehst vor.«

Ich schluckte und ging auf das Loch in der Hauswand zu. Eigentlich wollte ich nicht zuerst gehen. Was, wenn sie dich jetzt verlassen?, fragte eine leise Stimme in meinem Kopf. Ich war vielleicht zu gutgläubig, aber sie durften mich jetzt nicht hier alleine lassen. Ohne sie würde ich nie wieder von der Insel kommen. Nie wieder meine Freunde sehen. Die du gerade im Stich gelassen hast…

In dem Haus war es dunkel. Sonnenlicht gab es zwar auf der Insel nicht wirklich, aber es war doch um einiges dunkler, als ich erwartet hatte. Es kam nur etwas Licht durch das Loch, in dem ich stand. Türrahmen konnte man es nicht wirklich nennen.
Im Licht wirbelten Staubpartikel umher, als würden sie tanzen. Ich musste niesen und stieß dabei mit meinem Fuß gegen irgendwelche Kisten.
Der Holzboden ächzte unter meinen nächsten Schritten.

»Warum bist du so vorsichtig? Geh doch einfach«, meinte Gil hinter mir. »Es ist nur dein Bruder, der wird dir doch nichts tun.«

Ich war mir nicht sicher, ob mein Bruder wirklich hier war. Oder ob bei ihm andere VKs waren. Aber das sagte ich nicht. »Ich versuche einen Weg durch das ganze Gerümpel zu finden«, gab ich von mir.

Ich entschied mich dazu, nach oben zu gehen. Harry und Gil folgten mir noch, ich konnte ihre Schritte hinter mir hören.
Oben gab es etwas mehr Licht als unten. Erneut sah ich Staub durch die Luft schweben. Entweder es wurde aufgewirbelt als ein Wind durch die Etage fegte, oder jemand war vor kurzem hier. Ich fand das nächste Fenster sei zu weit weg, deswegen ging ich etwas schneller durch die nächsten Räume.

»Sicher, dass er nicht unten ist?« Harry und Gil sahen auch durch die Räume.

»Nein.«

Ich musste wieder niesen, also stellte ich mich an ein Fenster. Vielleicht konnte ich bei etwas frischer Luft auch besser denken.

Denken brauchte ich gar nicht, so schnell erkannte ich was passiert war.

»Er ist aus dem Fenster!«, rief ich und begann über den Fensterrahmen zu klettern. Direkt unter dem Fenster war ein altes Dach, auf das ich springen konnte.

»Nic!«, rief ich und rannte in die Richtung, wo gerade zwei Personen über die Dächer sprangen.

»Tayla!«, rief Harry mir hinterher.

Gil ruft natürlich wieder nach Debbie.

Ich versuchte noch etwas schneller zu werden, als das Dach steiler nach oben ging. Konnte es echt so schwer sein einen Bruder zu finden?

Ich rief noch ein paar mal seinen Namen, bis ich mich dazu entschloss meinen Atem fürs Rennen zu sparen.
Dann kamen die Sprünge. Von einem Dach runter aufs nächste war nicht schlimm, aber bei einer Landung wäre es fast um mich geschehen.