Küss' den VK?! ~ Descendants FF [wird Bearbeitet]

Kapitel Siebzehn

Riskant

Eigentlich sollte ich nicht hier sein. Ich hätte weiter nach Lösungen suchen sollen, als auf der Insel, nach einem Stein.
Hades sollte auch nicht hier sein, zumindest nicht mit dem Kopf durch den Wall gestreckt, um zu versuchen auszubrechen.
Evie hatte ihn zufällig gesehen, als sie nach hinten sah. Wir hatten die magische Brücke noch nicht aktiviert, aber standen noch auf einem steinernen Vorsprung, als Ben, Mal, Jay, Carlos und Evie aus dem Auto hetzten.
Ich sah aufmunternd zu den Kindern neben mir. »Keine Sorge. Die Fünf schaffen das.« Hoffe ich.
Celia schluckte. »Der ist aber mal richtig wütend. Wie viele von euch könnten auch kämpfen?«
Ihre Frage schwirrte unsicher im Raum. Niemand wollte darauf antworten.
In Gedanken ging ich schon fast unbewusst durch, was wir im Ernstfall tun könnten. Macy hatte ein paar magische Fähigkeiten, aber ich hatte sie nie wirklich zaubern sehen. Lonnie konnte kämpfen, keine Frage. Sie war nicht umsonst Kapitänen des Fechtteams geworden. Bei Rina war ich mir nicht sicher. Ihre Mutter hatte zwar die Fähigkeiten des Sonnentropfens und ihr Vater war früher ein weit gesuchter Dieb, aber eigentlich kam sie mir zu lieb und nett vor, um richtig zu kämpfen. Und ich? Na ja, mit meinen Kochkünsten kam ich hier nicht weiter. Ich konnte auch nicht wirklich kämpfen, aber ich hatte zwei oder dreimal Lonnie's Training beobachtet und war schnell.
»Ist mit Mal alles in Ordnung?« Dizzys Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
Ich sah aus der Heckscheibe und bemerkte, wie Mal schwer atmete. Erst als der lilane Rauch auftauchte, wusste ich, was passierte.
»Sie verwandelt sich in einen Drachen«, murmelte Rina laut genug, dass es alle hören konnten.
Squeaky und Squirmy sahen sich kurz beängstigt an und drückten sich dann noch etwas aneinander.
»Keine Sorgen. Sie beschützt uns damit«, versuchte ich zu erklären, um sie zu beruhigen, aber ich merkte wie hohl meine Worte klangen.
Die Rauchwolke umschloss Mal und wir konnten sie nicht mehr sehen. Stattdessen sah ich Jay, Carlos und Ben auf dem Boden und vor ihnen Hades, der seine Hand ausstreckte und einen blauen Strahl verschoss.
Celia, Dizzy und die Zwillinge drängten sich an die Heckscheibe, sodass wir nicht mehr viel sehen konnten.
Durch ein paar Lücken sah ich erneut lilanen Rauch und spürte, wie die Limousine kurz erschüttert wurde.
Erst als die Türen wieder aufgingen, setzten sie sich wieder richtig hin.
Mal sah geschwächt aus, als sie an Ben gelehnt zur Tür ging, und die anderen VKs wirkten auch nicht gerade begeistert.
»Hades ist wieder hinter dem Wall«, meinte Mal erschöpft, als sie sich setzte.
Mir kam es irgendwie so vor, als hätte sie einen Teil ihrer Magie verloren. Ich wusste nicht, wie ich darauf kam, vielleicht kam es von dem Pochen, wo der Kristall meine Haut berührte, aber ich war mir so sicher, dass es stimmte.

Als Lonnie vor der Auradon Prep hielt und fast alle ausgestiegen waren, zog ich den Kristall schließlich unter meinem Oberteil hervor.
Rina sagte draußen fragend meinen Namen. Ich war schon schneller. Ich hielt das Ende, welches nicht an der Schnur befestigt war, an die Stelle, wo Mals Drachen-Halskette hing. Der Kristall leuchtete heller.
Mal keuchte kurz, bevor sie meine Hand weg schlug.
»Was… Wieso… Du…« Mal suchte nach Worten und sah dabei auf den Boden der Limo. »Wieso hast du das getan?«, fragte sie schließlich.
»Ich musste - ich glaub, ich kann das nicht erklären.« Ich stand auf und ging aus der Limousine.

Draußen erwarteten uns die anderen VKs mit einem besorgten Blick. Auch Lonnie stand noch dort, während Rina, Macy und Ben gemeinsam mit den neuen VKs weggingen.
»Ist alles in Ordnung?« Carlos fragte leise, vermutlich damit Ben und die anderen es nicht hörten.
Ich nickte und strich eine lockige Strähne hinter mein Ohr. »Ich wollte mich nur versichern, dass es Mal gut geht.« Komplett gelogen war es nicht - ich wollte ja, dass es Mal besser ging, aber ich konnte mir auch gut vorstellen, wie die anderen durchdrehten, weil ich den Kristall eingesetzt hatte.
Ich lächelte noch einmal und machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Mal würde es ihnen garantiert erzählen, aber so konnte ich ein paar ruhige Minuten haben, bevor sie zu mir kamen.