Kapitel Sechsundzwanzig

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Hilfe? (H)

Es war schlimmer, als ich es in Erinnerung hatte. Schmerz fuhr durch meinen ganzen Körper. Ich konnte kaum Atmen und ich wusste, dass Gil und Tayla das Gleiche empfinden mussten.
Warum sind wir auch nicht weggerannt, als dieser Rauch kam?
Kurz hinter dem Wall sackte ich zusammen. Der Rauch löste sich auf. Tayla kniete etwas vor mir und es sah aus, als würde ihre Haut dampfen. Bei mir und Gil sah es vermutlich nicht besser aus.
Ich versuchte mich zu bewegen, aber ich schaffte es nur zu stöhnen. Es fühlte sich an, als sei ich in einem Meer voller Zitteraale gefangen.
Die Brut der Bösen Königin eilte zu Tayla. Wir waren mal wieder unwichtig. So war es doch immer.
Ich versuchte wieder aufzustehen, aber meine Gelenke waren nur noch prickelnde Überreste.
Musste Harriet sich ähnlich gefühlt haben, als ihr Boot gegen den Wall stieß?
Irgendwer sagte was, aber ich wusste nicht wer. Es ging auch nicht an mich, sondern die dunkle pinke Fee vor uns.
Ich kann nicht mehr genau sagen, was Audrey antwortete, aber ich habe noch ihren Sinn im Kopf. Rache. Rache an Tayla, weil sie offenbar zu den Auradon-Glückskindern gehalten hatte.
Langsam kehrten meine Gelenke zurück.
Tayla's anscheinend auch, denn sie stand schwankend und langsam auf.
Ich versuchte es ihr nachzumachen, aber ich musste mich an Gil, der noch immer auf dem Boden saß, abstützen.
Tayla ging vorwärts. »Audrey. Du weißt, dass Ben mich darum gebeten hat, auf die vier aufzupassen. Du weißt, dass ich dir dadurch nie schaden wollte.«
Ein wenig bewunderte ich Tayla dafür, dass sie auf die Böse zuging. Bis jetzt macht Audrey denselben Eindruck wie eine wütende Ursula und Madame Mim kombiniert. Von so etwas lernt man eigentlich, sich fernzuhalten. Vor allem wenn ihre Augen so böse funkelten, wie die von Maleficent. Und sie auch noch zaubern kann. Eigentlich wäre wegrennen die klügere Entscheidung gewesen.
»Audrey. Ich weiß, dass nur ein Teil von dir denkt, ich sei gegen dich. Aber das bin ich nicht. Vorgestern wollte ich dich aufmuntern. Dir zeigen, dass du dich nicht weiter wegen Ben ärgern musst. Ich wusste nicht, dass mein Outfit so schlimm für dich war.«
Sie ging immer weiter, allerdings konnte sie nicht nah genug dran kommen, um anzugreifen. Ein Schwert wäre jetzt ganz praktisch gewesen.
Audrey lachte und ich hatte das Gefühl, es würde überall um mich herum zu hören sein. »Dachtest du wirklich, ich sei so dumm?« Wieder lachte sie. Das sollten nur Tiere hören können. »Zeit schinden, um mir das Zepter zu klauen? Ich hätte das nicht von dir erwartet.« Sie beugte sich vor, und verzog das Gesicht zu einem Grinsen. »Wie wäre es, wenn du gar nichts tun kannst?« sie holte mit ihrem Zepter aus. Ein grellpinker Lichtblitz loderte kurz vor Tayla auf.
Sie fiel.
Ins Meer.
»Tayla!«
Ich war ungewollt ein paar Schritte auf Audrey zugegangen, aber sie lachte nur wieder und verschwand mitsamt der Brücke in pinkem Rauch.
»Ich kann sie nicht sehen.« Mal ging ein paar Schritte von der Kante zurück und drehte sich zu ihren Freunden um. »Wir müssen irgendwas tun!«
»Und was?« Ich sah sie an. Sie sah so anders aus, als vor der ganzen Auradon-Sache. »Da runter kommen wir nur durch springen. Selbst wenn wir sie finden«, ich schluckte, weil meine Kehle nach Wasser rief und es mir ein Stich versetzte, den Satz zu beenden »Selbst wenn wir sie finden, werden wir sie nicht rechtzeitig zum Festland bekommen.«
»Aber irgendwas werden wir tun müssen! Wir können das nicht zulassen!«
»Uma ist«, Gil richtete sich auf. »Uma ist doch noch im Meer. Sie wird -« Er musste sich an meiner Schulter festhalten, wobei er mir einen elektrischen Schlag verpasste, »- niemanden ertrinken lassen.«
Ich nickte. »Er hat Recht.«
Carlos seufzte. »Irgendwie hatte ich heute ganz anders geplant.«
Jay legte dem Kleinen eine Hand auf die Schulter. »Jane ist klug. Sie wird sich von Audrey nicht rumschupsen lassen.«
»Wie kommen wir nach Auradon?« Gils Stimme klang immer noch brüchig.
»Geplant war es, mit den Bikes wieder zurück zu fahren, aber ich nehme an ihr habt sie zerstört?« Jay sah mürrisch zu mir.
Ich konnte nur grinsen. Wie schön, dass Jay immer davon ausging, ich hätte seinen Kram zerstört. »Wir haben sie über eine Klippe geschickt.« Ich machte das Geräusch einer Explosion nach. Es stimmte zwar nicht, immerhin war nur eins Schrott - und das auch nur, weil Gil in diese Mülltonnen gerast ist - und das andere hatten wir Taylas Bruder gegeben.
»War ja klar.«
»Kannst du irgendwie etwas zaubern, M?« Evie sah hoffnungsvoll zu ihrer Freundin.
Sie sah entrüstet aus. »Bestimmt, aber es wird dauern, bis wir ankommen.«


Hi!
Sorry, dass es so lang gedauert hat. Erst ist meine Katze gestorben, dann hat meine Ausbildung beginnen und dann habe ich den Fokus zur Story verloren...
Es ist nicht viel, aber etwas!

Küss' den VK?! ~ Descendants FF [wird Bearbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt