Kapitel Fünfzehn

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Angst

Zwei Monate waren vergangen.
Ben und Mal hatten sich geeignet, dass alle Kids von der Insel eine Anmeldung ausfüllen mussten und aus diesen Kindern dann gewählt wurde. Inzwischen waren die vier schon ausgewählt und heute fuhren wir zur Insel, um sie zu holen. Ich durfte auch mitkommen, um mit Lonnie, Rina und Macy, der Tochter von Merlin, den Stein von Hades zu suchen.

Macy war ein blondes, sehr sportliches Mädchen. Wenn man sie sah, mit ihrem unordentlichen Dutt und ihrer Brille, dachte man gar nicht daran, dass sie eine Cheerleaderin ist, geschweige dass ihr Vater für die Sicherheit des Landes zuständig ist.

»Okay, wir werden gleich den Song singen, um den ganzen Tag einzuleiten. Ihr Vier«, Mal deutete auf meinen Trupp, »werdet dann diese Gasse hergehen. Irgendwo müsste ein großes Schild mit einem dreiköpfigen Hund sein. Da seid ihr richtig.« Mal zeigte auf einen kleinen Plan der Insel, der vor 20 Jahren einmal aktuell war.
»Ihr müsst sehr vorsichtig sein. Wir wissen nicht, wie Hades reagieren wird und außerdem laufen Harry und Gil hier noch rum und die kennen euch zwei«, meinte Jay nochmal nachdrücklich und sah von Lonnie zu mir.
Carlos nickte. »Gil wäre kein Problem, aber Harry ist unberechenbar.«
Ich lächelte aufmunternd. »Wir passen auf uns auf. Dank euch dürften wir nicht auffallen.«

Evie hatte uns Outfits zusammengestellt, die, teils aus neu genähten Sachen, teils aus Sachen, die die VKs hatten, bestanden und versucht unsere Haare und unser Make-Up auf die Insel abzustimmen.
Meine schwarzen, lockige Haare hatte sie in einen großen Dutt gepackt und ein dunkelgrünes Tuch drum herum gebunden. Als Outfit habe ich ein dunkelblaues Lederkleid von Evie bekommen, wobei ich noch eine schwarze Lederjacke aus meinem Schrank übergezogen hatte.
Macy und Lonnie hatten jeweils eine Hose aus Leder, wobei Lonnie noch extra Stoff hatte, sodass es von hinten wie ein langer Rock aussah. Das selbe Prinzip hatte Evie schon für Lonnie's Cotillion Outfit benutzt.
Macy trug ein schwarzes Top zu der Hose, wobei auf dem Top helle Sterne eingestickt wurden. In ihrer schwarzen kleinen Handtasche hatten wir den alten Stadtplan versteckt.
Rina hatte ein altes Kleid von Mal bekommen. Es hatte einen dunkelvioletten Rock und einen schwarzen Spitzenstoff oberhalb der Hüfte. Auf ihrem Kopf befand sich, statt normalerweise ein Barett, eine schwarze Beaniemütze.

»Ihr habt anderthalb Stunden, dann sind wir fertig und müssen wieder los.« Ben sah uns vielsagend an. Wir mussten pünktlich sein, sonst würde auffallen, dass mehr Leute als angegeben mit gefahren sind. Bei unserem Glück, würden die in Auradon denken, es kämen noch mehr VKs als besprochen.

Wir kamen auf der Insel an und bei einem verlassenen Teil ließen sie uns raus.
»Vergesst nicht, euch wie ein VK zu verhalten. Wenn jemand fragt, denkt euch irgendeine plausible Identität aus.« Jay winkte nochmal und fuhr dann weiter.
»Okay. Macy, wo müssen wir lang?«
Sie nickte und holte die Karte aus ihrer Handtasche.
Nach einem kurzen Blick zeigte sie auf eine heruntergekommene Gasse.
Ich schluckte. »Kommt.« Damit ging ich langsam in die Gasse.

Es graute mich, wieder hier zu sein. Das mit Uma war schon beängstigend, aber Harry wollte ich auf keinen Fall wieder begegnen. Am liebsten würde ich ihn in einer Psychiatrie sehen.
Macy leitete uns schweigend durch die Gossen.
In meinem Kopf wieder holte ich immer wieder, was ich mir überlegt hatte. Ich bin Yavila, Tochter von Yzma, die mich rausgeschmissen hat. Ich bin...
»Hey.«
»Yavila!«, schrie ich erschrocken.
Lonnie lachte kurz und zog mich dann am Handgelenk mit. »Du bist stehen geblieben«, erklärte sie mir.
Ich schluckte und ließ mich von Lonnie mitziehen.

Diesmal konzentrierte ich mich mehr auf meine Freunde. Vielleicht war es nur Einbildung, aber ich hatte das Gefühl, irgendwas schlimmes würde passieren.
Macy ganz vorne hob ihre Hand und blieb stehen.
Wir blieben ebenfalls hinter ihr stehen, während sie angestrengt horchte. »Ich glaube, ich habe etwas gehört«, flüsterte sie.
Als ihre Stimme verstummt war, hörte ich es auch. Ein Klimpern, Metall auf Metall.
Mir lief wieder ein Schauer über den Rücken und leider erinnerte ich mich an Harrys Haken.
Aus Panik schubste ich die drei Mädchen hinter mehrere große Kisten, die zum Teil schon zerstört waren.
»Was ist los?«, flüsterte Rina etwas aufgebracht.
»Ich dachte das Geräusch könnte von Harry sein«, antwortete ich so leise es nur ging.
Wir verharrten dort, bis ich die Geräusche nicht mehr hören konnte.
»Okay, weiter.«

Küss' den VK?! ~ Descendants FF [wird Bearbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt