Kapitel 21

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"Zimmer 39" stand in geschwungenen, schwarzen Buschstaben auf der Hölzernen Tür vor der Draco nun stand und sich etwas verkrampfte. Er war noch nie hier gewesen, er wusste nicht wie schlimm es um Harry stand und er wusste nicht ob er den Anblick ertragen würde weshalb er nervös von einem Fuß auf den anderen stieg und an das schreckliche Gefühl dachte wie es war jemanden zu Verlieren, er wollte es nicht gleich wider spüren- Stopp das ging garnicht, er fühlte ja nichts. Doch manchmal reichen Gedanken um einen zu Zerstören.

"Hey alles okay?" fragte Remus vorsichtig der nun ebenfalls zu Harrys Zimmer gefunden hatte, dieses riesige Gebäude war wirklich verwirrend. "Ja es ist nur-". Draco suchte nach den passenden Worten doch er fand keine ohne dabei wie ein Feigling zu klingen. "Du hast Angst davor was du sehen wirst?" beendete der Mann seinen Satz woraufhin der Blonde kaum merklich nickte und sich erneut verspannte. "Er braucht dich jetzt Draco und ich glaube du brauchst ihn ebenfalls" bemerkte der Werwolf.

Verwirrt drehte der Malfoy den Kopf zu seinen ehemaligen Lehrer und musterte ihn Fragend, es konnte doch nicht sein das dieser Mann alles wusste. "Du hast nur ein Tshirt an, draußen sind vielleicht 2 Grad und du zeigst nicht mal anzeichen dafür das du frierst, außerdem hast du dir vorhin so stark auf die Lippe gebissen das sie blutet und selbst das hast du nicht mitbekommen" erklärte der Ältere gelassen während er Dracos Lippe musterte. "Du und Harry haben von Anfang an nicht viel voneinander gehalten also muss irgendwas passiert sein was das geändert hat." fuhr er fort und beobachtete das Gesicht des Blonden ganz genau um jede noch so kleine Reaktion mitzubekommen.

"Ich Tippe auf ein Magisches Band" meinte Remus und sah zu dem Malfoy welcher den Blick kurz senkte und sich mit der Zungenspitze vorsichtig über die Aufgeplatzte Lippe fuhr. Das Blut benetzte seine Zunge, breitete sich in seinem Mund aus und hinterließ einen unangenehmen, eisernen Nachgeschmack als Draco schwer schluckte um zu nicken.

"Wie Schlimm ist es?" fragte der Mann in der Hoffnung für beide Jungen nicht das ganz Schlimme abbekommen zu haben. "Wenn ich Angst um Harrys Leben habe oder wir uns schrecklich streiten sollten Spüre ich nichts mehr, Garnichts bis ich ihn wieder in den Armen halte. Er ist wie eine Medizin ohne die ich nicht mehr Leben kann und er hat das Glück niemand anderen als mich Lieben zu können egal was passiert er wird niemals für jemand anderen Gefühle entwickeln" erzählte der Slytherin leise da das wirklich nicht jeder Mitbekommen musste.

"Hm, weißt du auch warum du dich so fühlst wenn du um Harrys Leben Angst hast oder davor abgewiesen zu werden?" fragte Lupin und hoffte nicht der erste zu sein der ihm das erklären musste doch als Draco verwirrt den Kopf schüttelte blieb ihm wohl nichts anderes Übrig. "Eure Seelen sind miteinander Verbunden das heißt wenn sie durch den Tod oder durch Abweisung getrennt werden- naja sagen wir es so wird es kein langes Leben" erklärte der Mann ruhig und beobachtete Draco der sich mit der Hand übers Gesicht fuhr und sich gegen die Wand lehnte.

"Bei Merlin das ist doch nicht Fair" wisperte er und lehnte den Kopf gegen die Kühle Wand die er jedoch nicht wirklich wahrnahm. "Das Leben ist nicht Fair, umso schneller man das versteht desto besser" gab Remus ebenso leise zurück und dachte Daran was ihm das Leben alles genommen hatte. Er hatte Sirius, James und Lily verloren, als wäre das nicht genug Schmerz hatte er zu all diesen Beerdigungen alleine gehen müssen und das Werwolf sein machte es ihm auch nicht gerade einfacher doch es war nicht alles Schlecht gewesen.

Die Erinnerungen die er mit seinen Besten Freunden teilte würden immer teil seines Lebens bleiben, er hatte mit ihnen die Schönsten Zeiten erlebt. Er hatte mit ihnen Gelacht, Geweint und all das Gemacht was er geliebt hatte, manchmal auch das was ihm keinen Spaß gemacht hatte doch mit Sirius und James war alles ein Stückchen besser gewesen.

"Es heißt doch immer alles passiert aus einem bestimmten Grund, früher wollte ich immer wissen welche das waren doch jetzt schaue ich Harry in die Augen und weiß das er der Grund ist." flüsterte Draco und drehte seinen Kopf zu Tür. "Es ist nicht nur das Band, es ist so viel mehr und ich habe es nie verstanden bis ich dazu gezwungen war es zu verstehen" fuhr er fort. "Ich glaube der Liebe zu begegnen ohne das man sie gesucht hat ist der einzige Weg sie zu finden". Mit diesen Worten stieß sich der Malfoy von der Wand ab und drückte die Türklinke herunter doch die Tür war verschlossen.

"Das ist doch ein Schlechter Witz" fluchte Draco und drehte sich zu Remus der noch völlig in seine Gedanken versunken war. "Gut wenn die denken ne Holztür hält mich davon ab ihn zu besuchen kennen die mich nicht" murrte der Blonde und zog seinen Zauberstab.

"Draco tu es ni-" doch bevor der Werwolf seinen Satz beendet hatte knallte es gedämpft und die Tür flog aus ihrem Ramen auf den Boden wo sie scheppernd Liegen blieb. "Geht doch" meinte der Blonde halb genervt während er in das Zimmer spazierte. "Der Junge ist echt..." murmelte Remus vor sich hin und sah den Gang entlang um sicherzugehen das sie niemanden geweckt hatten bevor er die Tür mit einem Zauber reparierte.

Die orangefarbenden strahlen der Aufgehenden Sonne blitzten durch die Fenster des geräumigen Zimmers und fielen auf das große Bett was in der Mitte des Raumes stand. Wer auch immer auf diese Idee gekommen war ein Bett in die Mitte des Raumes zu stellen sollte schon eine verpasst bekommen doch das war jetzt erstmals Nebensache den in dem Bett lag Harry. Die Decke bis zur Brust gezogen, die Augenlieder geschlossen, die Haut blass und die Atmung gleichmäßig und ruhig. Seine verstrubbelten Haare fielen ihm ins Gesicht und verdeckten so die blitzartige Narbe auf der Stirn des kleineren der so viel durchgemacht hatte das Draco erneut über Remus worte nachdachte.

"Das Leben ist nicht fair, umso eher man das versteht desto besser"

Er hatte recht das Leben war nicht immer Fair doch vielleicht sieht man irgendwann einer Person in die Augen und denkt sich: "Für ihn oder sie war es das alles wert. Jeder Stein im Weg, jedes Tief, jede Träne war es Wert um diese Person kennen zu Lernen.

Genau das dachte sich Draco bei Harry. Er hatte so viel was er getan oder nicht getan hatte als Fehler gesehen doch nun wo er sah wohin das alles Geführt hatte waren es keine Fehler mehr den Fehler möchte man rückgängig machen. Er entgegen würde jede Entscheidung genau so treffen da er nun wusste wohin dieser Weg führte, zu Harry.

Er setzte sich neben ihm auf die weiche Matratze und lies seinen Blick verträumt über den kleineren Wandern. Er war so unglaublich schön. Seine Gebräunte Haut, seine rosigen Lippen, seine leicht hervorstehenden Wangenknochen, seine leicht verwuschelten Haare die Aussahen als hätte der Wind sie mit der Zeit zerzaust, einfach alles an ihm war so unbeschreiblich schön das Draco manchmal die Worte fehlten.

Das einzigste was ihn wirklich unruhig und nervös machte waren die Schläuche und die blinkenden Geräte welcher aller paar Sekunden ein piepen von sich gaben. Er hatte sowas noch nie gesehen und es verängstigte ihn, er hatte gedacht sowas gab es in der Magierwelt garnicht doch da lag er wohl falsch. Sie zeigten irgendwelche Linien und Diagramme an die er bei Merlin einfach nicht verstand und ihn in den Wahnsinn trieben wenn sie sich etwas veränderten.

Langsam wendete er seinen Blick von ihnen Ab und sah zurück zu seinem Freund? War er das? Sie hatten nie die Zeit gehabt darüber zu reden. Verdammt hatte Harry eigentlich eine Freundin? Falls er noch dieses kleine Rothaarige nervtötende Monster datete würde wohl nicht nur die Frau an der Rezeption heute einen Ausflug nach Askaban bekommen.

Er griff nach Harrys Hand und drückte sie vorsichtig was seinen Fingerspitzen ein leichtes Kribbeln entlockte, es war als wären seine Finger nach einem langen Quiditch Spiel im Winter eingefroren und tauten langsam am Kamin des Gemeinschaftsraumes wieder auf. Aus dem Kribbeln entwickelte sich bald eine wohlige Wärme als seine Hand hinauf zu Harrys Wange fuhr und sanft darüber strich um die weiche Haut unter seinen Fingern zu spüren wie sie sich bei seinen Berührungen leicht erglühte.

Draco wusste Harry spürte das er da war, das er seine Hand hielt und bei ihm war wenn er aufwachte um ihn in den Arm zu nehmen.

Let me feel something||DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt