,,Ach, bin ich das, ja?", fragte ich grinsend und hob spielerisch eine Augenbraue.
,,Ja", hauchte er und beugte sich noch weiter zu mir. ,,Ich will aber auch etwas wissen."
In diesem Moment hätte ich ihm vermutlich jeden Wunsch erfüllt, Hauptsache er küsste mich endlich und tat mit mir, was auch immer er tun wollte.
,,Was willst du wissen?" Ich versuchte, mich einigermaßen im Zaum zu halten. Ich würde ihn sicher nicht küssen. Das musste er übernehmen.
,,Naja", er wanderte mit seinem Blick von der Locke zu meinen Augen und sah mich starr an. Mit einem Mal lag etwas Verletzliches darin. ,,Du warst so abweisend und distanziert. Mir fällt sowas auf und ich hab gar nicht verstanden, wieso."
Es war ihm aufgefallen. Ja! Okay, alles war gut, ich hatte erreicht, was ich wollte. Hätte er lauter Mädchen um sich herum gehabt, die er besser fand als mich, hätte er doch kaum Notiz von meinem Verhalten genommen, richtig? Ja, richtig.
,,Das weißt du echt nicht? Wow. Falls du dich erinnerst, wir haben vor ein paar Tagen uns noch in dieser Kammer geküsst und es wäre noch viel mehr passiert, wenn du nicht plötzlich wegen deinem beschissenem verzauberten Wecker abgehauen wärst und mich nicht einfach stehen gelassen hättest. Und dabei blieb es ja nicht; dann hast du auch noch Pansy vor meinen Augen geküsst, und das unter strömendem Regen!-..."
,,Ich wusste nicht, dass du zusiehst", unterbrach er mich schmunzelnd und fing an, mit seinen Fingern sanft mein Gesicht zu streifen.
,,Mir egal, das zählt dennoch. Und dazu kommt, dass du mich auch völlig ignoriert hast und Pansy die ganze Zeit auf dir rum hängt." Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn abwartend an.
,,Das mit dem Ignorieren war gar nicht so gemeint. Und du weißt doch gar nicht, ob Pansy immer auf mir herum hängt. Oder siehst du uns etwa im Gemeinschaftsraum?" Ich war wirklich dankbar, dass er, während er dies gesagt hatte, nicht aufhörte, mich zu berühren.
,,Wieso, wie ist es denn da?", fauchte ich wütend.
,,Ähm... Genau so. Aber das tut nichts zur Sache! Ich habe mir nicht ausgesucht, dass ich... naja..."
,,...der Schwarm aller Mädchen bin? Oh, du Armer, das tut mir wirklich leid! Und doch, du kannst was dafür, sonst wärst du nicht so mysteriös, sexy und intelligent." Ich hielt mir erschrocken die Hände vor den Mund. Komplimente? Ausgerechnet jetzt? Wirklich, Hermine?
Malfoy hörte auf zu grinsen, er lächelte jetzt richtig, und es war ein glückliches Lächeln, das Schönste, welches ich je gesehen hatte.
Wie ferngesteuert trat ich einen Schritt auf ihn zu, sodass zwischen uns gar kein Platz mehr war, und fuhr mit meinen Händen über seine Bauchmuskeln hoch bis zu seinem Hals.
,,Mach das nicht, Granger", keuchte er. ,,Wenn du weiter gehst, werde ich mich nicht mehr halten können, ich sag's dir gleich." Er lehnte seine Stirn an meine, seine grauen Augen stachen beinahe die meinen.
,,Ach ja?" Ich wanderte mit den Fingerspitzen hoch zu seinen Haaren und wühlte ein wenig in ihnen herum. Ab und zu zog ich leicht und Malfoy rollte genießend mit den Augen.
,,Ja. Ich bin so verrückt nach dir; ich habe keine Ahnung, wie ich mich in letzter Zeit ohne dich zurechtfinden konnte." Er kam, wenn überhaupt möglich, noch näher. Mein Herz machte einen gewaltigen Satz. Ich wollte ihn. Ich wollte ihn sosehr, kein Wunder, dass mich seine... Machenschaften mit anderen Mädchen so verletzten. Natürlich würde ich ihm das gegenüber nie zugegeben; er würde mich nur zurückweisen. Malfoy konnte nicht noch eine Verehrerin gebrauchen, die ihm hinterher rannte; von denen hatte er weiß Gott genug.
,,Dazu willst du nichts sagen?", unterbrach er neckend meine Gedanken.
,,Doch", hauchte ich. ,,Aber wir sollten das hier nicht tun, das Quidditchspiel beginnt gleich und Ron, Harry und Ginny zählen auf mich."
,,Ich kümmere mich darum, dass du es vergisst. Du kannst mich jedenfalls jetzt nicht hier stehen lassen."
Und endlich, endlich beugte er sich weit genug zu mir hinunter, dass sich unsere Lippen schließen konnten. Malfoy stöhnte in den Kuss rein, als hätte er ewig auf eine Droge in der Muggelwelt verzichten müssen und dürfte sie jetzt endlich wieder zu sich nehmen. Seine Hände wanderten von meinem Gesicht hinunter zu meiner Taille, und er presste mich noch enger an sich. Auch ich stöhnte auf und saugte spielerisch an seinem Hals.
,,Ich liebe d-... das. Ich liebe das, mach weiter", knurrte er.
Ich hätte normalerweise mir genug Zeit zum Nachdenken genommen, was er eigentlich hatte sagen wollen, doch dafür blieb keine Zeit. Meine Gedanken waren vollkommen blockiert; alles, an das ich denken konnte, waren Draco Malfoy, seine Hände und seine Küsse.
Kurz darauf folgten auch unsere Zungen und stimmten in den Kuss mit ein. Leidenschaftlich drückte er mich gegen die Wand und atmete zischend aus.
Ich gab mich ihm ganz hin; ich war Wachs in seinen Händen. In meinen Ohren summte es angenehm.
Plötzlich unterbrach er den Kuss.
Ich wollte schon beleidigt sein, doch dann sah ich den Ausdruck in seinem Gesicht und und entspannte mich.
,,Wie wär's, lass uns doch in die Kammer gehen und dort weitermachen", raunte er an meinem Ohr.
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Die Einzige
FanfictionSie ist zielstrebig, intelligent und immer ehrlich-... wäre da nicht dieses Geheimnis mit Draco Malfoy. Die heimlichen Treffen mit ihm bedeuten ihr mehr, als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Doch Hermine Granger ist nicht die einzige, die...