Fortsetzung zu 7

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Hermines pov.:

,,Ginny, was sollte das?", fuhr ich sie an. Meine Wut übertraf den Schmerz, den Malfoy mir verursacht hatte, deutlich.
,,Also bitte, ich wollte doch nur helfen", murmelte sie beleidigt.
,,Das hilft mir aber nicht."
Eigentlich tat es mir leid, dass ich meine Freundin so behandelte, und das noch, nachdem sie mir immer beigestanden und mich beim Thema Draco unterstützt hatte.
,,Sorry, vergiss es."
,,Alles gut, ich weiß ja, was du durchmachst." Beschwichtigend legte sie eine Hand auf meinen Arm. ,,Lass dich aber bitte nicht von ihm verarschen."
Ich blieb mitten in unseren Schritten über das Gelände stehen. ,,Was soll das denn heißen? Ich hab doch gerade gut reagiert, oder etwa nicht?"
Sie nickte und seufzte. ,,Ja, klar, ich meinte das auch eher im langfristigen Sinne."
Wir liefen schweigend nebeneinander her und ich versuchte, die Sonne zu genießen, doch es wollte mir nicht so richtig gelingen.
Plötzlich kicherte Ginny glücklich.
,,Was ist?"
,,Oh, nichts, ich habe nur an gestern Abend gedacht. Harry war zwar frustriert wegen unserer Niederlage, doch das hat nichts an seinen Fähigkeiten im Bett geändert, glaub mir."
Ich hielt mir wie ein Kleinkind die Ohren zu. ,,Ginny, ich will das gar nicht wissen! Bitte, keine Details. Das ist wirklich merkwürdig, wenn du mir so etwas erzählst; schließlich ist Harry so etwas wie ein Bruder für mich."
Sie gab einen entrüsteten Laut von sich. ,,Was glaubst du denn, wie es für mich war, als du mit Ron zusammen warst?"
Sie kicherte und ich stimmte mit ein.
Als ich schon einen Haufen Hufflepuffs am Fuß des Hügels entdeckte, machte mein Herz einen kleinen Satz. Cedric war unter ihnen und ich wurde ganz aufgeregt, als ich daran dachte, was ich vorhatte. Bei Draco hatte ich gelernt, wie man einen Jungen kennenlernte und, noch viel wichtiger, reizte.
Meine Wangen glühten, als wir uns zu den anderen Gryffindors stellten, auf Professor Sprout warteten und ich genügend Zeit hatte, Cedric genauer zu zu betrachten. Wow, in letzter Zeit hatte ich nur Augen für Malfoy gehabt, dass ich gar nicht realisiert hatte, wie viele gut aussehende Jungen nun innerhalb von Hogwarts waren. Cedric war bei Langem nicht der Einzige.
Ich hörte rasselnde Schlüssel und wandte mich um. Professor Sprout kam den kleinen Weg zum Gewächshaus gewatschelt und schloss die Tür auf.
,,Warum macht sie das eigentlich nicht mit einem Zauberstab?", raunte Ginny mir ins Ohr und ich zuckte die Schultern.
Sobald unsere Lehrerin den Unterricht begann; sprich, uns den heutigen Auftrag erklärte, krempelte Neville enthusiastisch seine Ärmel hoch und machte sich an der merkwürdigen Pflanze, die vor ihm, wie auch vor allen, platziert war, zu schaffen.
,,Warte, was sollen wir jetzt genau machen?", fragte Ginny.
,,Na? Nicht zugehört, weil du Harry zu viele schmachte Blicke zugeworfen hast?", neckte ich sie. ,,Wir sollten die Lothusblätter suchen, ausreißen und dann zerkleinern, sodass der giftige Saft herausfließt."
Es war praktisch, dass jeder im Raum mit seiner störrischen Pflanze zu kämpfen hatte, denn so besaß ich genügend Zeit, Ginny von meinem Plan mit Cedric zu erzählen. Ich hatte erwartet, dass sie es mit einem Augenverdrehen abtun würde, doch zu meiner Überraschung reagierte sie ganz anders.
,,Das ist gut, wirklich gut. Raffiniert, Hermine", lobte sie. ,,Cedric ist mir sympathisch. Warte, ich helfe dir." Sie bückte sich nach einem der kleinen Löffel, die wir als Hilfsmittel auf der Suche nach den Lothusblättern erhalten hatten, damit wir von der seltsamen Pflanze nicht all zu sehr geschädigt wurden, warf ich zur anderen Seite des Hauses, wo zufällig auch Cedric stand, und rief: ,,Oh, Ups, diese nervigen kleinen Dinger! Holst du den Löffel kurz, Hermine?"
Ich warf ihr ein verschwörerisches Lächeln zu, welches sie sogleich erwiderte und ging mit zögerlichen Schritten auf Cedric zu.

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