Fortsetzung zu 9

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Der Kuss war lang und süß. Und überraschend. Sogar für mich selbst. Ich war wegen Pansys Und Dracos Geknutschte nicht ganz bei mir; völlig benebelt hing ich an Cedrics Lippen. Ich spürte seine Verwunderung, doch er fasste sich schnell, stöhnte auf, zog mich an der Taille enger zu sich und vergrub seine Hände in meinen Haaren. Okay ich hatte mir schon gedacht, dass er bestimmt ein guter Küsser ist, doch das hätte ich nicht unbedingt erwartet.
Ich musste jedoch leider feststellen, dass es nichts im Vergleich zu Draco war. Er schlug Cedric um Längen. Bei Draco fühlte ich mich, als würden wir vom Boden abheben und es gäbe nur uns zwei. Gerade jetzt allerdings spürte ich jeden einzelnen Blick, den meine Mitschüler in mich hinein bohrten. Ein paar tuschelten leise; hie und da waren sogar Pfiffe zu hören.
Auf einmal riss mir jemand Cedric weg und die Blase zerplatzte genauso schnell, wie sie gekommen war.
,,Fass sie ja nicht nochmal an!", schrie Draco.
Cedric schien auch von irgendwo abgestürzt zu sein, denn er wirkte sehr benommen.
,,Hast du mich verstanden?!"
,,Was?"
,,Ob du mich verstanden hast?"
Cedric fuhr sich durch die Haare, die ich ordentlich verstrubbelt hatte, und holte tief Luft. ,,Ich hab das Gefühl, hier in irgendwas reingeraten zu sein. Warum bist du immer so wütend, wenn ich bei Hermine bin? Ihr habt doch ganz sicher nichts miteinander, oder?"

Dracos pov.:

Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen und es fühlte sich irgendwie gut an, dass es jemand mal gesagt hatte. Ich blickte zu Hermine. Die sonst so schlagfertige Gryffindor Streberin unternahm nichts anderes, als schuldbewusst zu Boden zu sehen. Anscheinend hatte auch sie keine Lust mehr, irgendetwas zu leugnen.
,,Hermine?", fragte ich sie und bemerkte, dass alles Raue aus meiner Stimme urplötzlich verschwunden war. Sie klang nun eher sanft und wohltuend.
,,Draco...", gab sie heiser zurück. ,,Ich kann das nicht mehr. Wir sollten aufhören, dumme Spielchen zu spielen."
Was?
Dumme Spielchen?
,,Ich spiele keine Spielchen", sagte ich fest. ,,Von mir war immer alles echt."
Aus ihrem Gesicht weichte jede Form von Erschöpfung und wich einer Mischung aus Wut und Trauer. Was hatte ich denn jetzt Falsches gesagt?

Hermines pov.:

Von ihm war also alles echt? Wirklich jetzt? Damit war es anscheinend offiziell, er hatte mit Pansy niemals Spielchen gespielt, um mich eifersüchtig zu machen. Er hatte es ernst mit ihr gemeint. Es fühlte sich an, als würde ich in ein riesiges Loch der Verzweiflung fallen, denn ich liebte ihn.
Ich liebte Draco Malfoy.
So viel wusste ich inzwischen. Doch er liebte mich nicht. Es war wie ein schöner Traum, von dem ich immer gewusst hatte, dass er zu unrealistisch war, um wahr zu sein. Er hatte mich also nur ausgenutzt.
,,Wieso siehst du so traurig aus? Was ist los?", fragte er. Wirklich? Er tat jetzt so, als wusste er nicht, was mit mir los war?
,,Tu doch nicht so", zischte ich wütend.
,,Was?"
,,Du verstehst mich schon. Ich hab keine Lust, mich dauernd von dir verarschen zu lassen!" Ich schrie fast. Die Wut hatte schnell von mir Besitz ergriffen, wie immer eigentlich.
,,Ich verarsche dich doch nicht!", rief er
,,Ach ja?!"
,,Ja!"
,,Wieso bist du dann immer bei Pansy wenn ich in deiner Nähe bin?"
,,Weil du bei Cedric warst!"
Ich raufte mir verzweifelt die Haare. ,,Und warum kümmert dich das überhaupt?!"
,,Weil ich dich liebe!"

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