I Kapitel 46 I

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"Ich werde mich einfach hin setzen", kommentierte er sein vorhaben, ehe er sich auf den Boden fallen ließ. Kurz darauf fasste er sich an den Kopf und schloss die Augen.

"Dreht sich?", fragte ich nach, sodass er vorsichtig nickte. Wissend setzte ich mich dann zu ihm auf den Boden. Einige Sekunden schwiegen wir, bis wir gleichzeitig das Wort ergriffen.

"Ich will dich", platzte es aus ihm heraus.

"Es tut mir l-", fing ich an, ehe ich seine Worte realisierte.

"Was?", fragten wir gleichzeitig.

"Moment, warum entschuldigst du dich?", fragte er irritiert.

"Ich habe das Gefühl ich wäre dir einfach zu nahe gekommen und du wolltest das alles nie wirklich. Jedoch hast du meine Theorie gerade zu nichte gemacht", erklärte ich mich.

"Man Phira", hauchte er bedrückt.

"Jetzt mach bitte nicht wieder dicht. Rede mit mir", verlangte ich ernst von ihm. 

"Ich will dich. Schon seit allem was in der Hütte lief", sprach er leise, was mich schneller atmen ließ. 

"Wieso?", hauchte ich benommen.

"Ich weiß es nicht", meinte er kopfschüttelnd.

"Auf einmal konnte ich dich nicht mehr als kleine Schwester sehen. Ich wollte plötzlich unbedingt deine Aufmerksamkeit... Ich kann es mir selbst nicht erklären"

"Und immer wenn du auch nur einem Jungen zu nah kamst bin ich innerlich ausgerastet. Als ich dann das an deinem Hals gesehen hatte vor einigen Wochen, da konnte ich einfach nicht mehr", fügte er hinzu und wurde immer leiser.

"Das war nie nur ein Spiel mit dir Saphira", meinte er nun, weshalb ich nicht anders konnte als meine Beine über ihn zu schwingen, mich auf seine Beine zu setzen und zu küssen. Ich nahm einfach sein Gesicht zwischen meine Hände und drückte meine Lippen auf seine.

Wie von alleine wanderten seine Hände über meinen Hintern, der nun freigelegt war, da das Kleid hoch gerutscht ist. Er erwiderte den Kuss sehnsüchtig und griff dann mit einer Hand fest in meine Haut, was mich keuchen ließ. 

"fünf", keuchte ich panisch, weshalb er fragend brummte.

"Wir haben nur noch fünf Minuten", erklärte ich atemlos, weshalb er sich von mir löste. 

"Wenn alle weg sind, dann komm mit zu mir. Bitte", flehte er.

"Enzo", fing ich an, wurde jedoch von einem Kuss unterbrochen.

"Ich brauche dich", hauchte er zwischen den Kuss, sodass ich meine Hüfte langsam gegen seine rieb.

"Wenn du nicht innerhalb von den letzten vier Minuten gegen das Regal gebumst werden willst, dann würde ich das an deiner Stelle lassen", knurrte er bedrohlich, sodass ich die Schmetterlinge in meinem Bauch förmlich spüren konnte.

"Du hast ja keine Ahnung wie gerne ich das Angebot annehmen würde, wenn wir alleine wären", raunte ich in sein Ohr, womit er offensichtlich nicht gerechnet hatte, denn nun starrte er mich mit offenem Mund an.

"Verdammt", brachte er unter zusammen gebissenen Zähnen heraus, ehe er mich von seinem Schoß scheuchte, damit er sich beruhigen konnte und niemand etwas merkte. Vor allem nicht Sammy.

***

"Danke das ihr da wart, das bedeutet mir wirklich viel", hauchte ich in die Umarmung mit Xenia und Lillia. 

"Ist doch klar", erwiderte Xenia daraufhin, was mich glücklich lächeln ließ. Die Jungs saßen bereits im Auto, wobei jeder davon ziemlich betrunken war, außer Fabian, der heute fuhr. Ich sah noch einmal zu Flynn, der mir durch die Fensterscheibe zu zwinkerte. Grinsend drehte ich mich dann zu Simian und Romina, die sich gerade eine dünne Jacke über zogen.

"Ich liebe dich", schniefte ich in die Richtung meiner besten Freundin, die mich stumm in die Arme zog.

"Bedank dich auch bei deiner Mum. Wir haben das zusammen gemacht", erwiderte sie auf meine Worte, weshalb ich nur schnell nickte. Ich verabschiedete mich ebenfalls von Simian, sodass nun alle weg waren, bis auf Enzo. 

Er hatte sich zuvor bei Sammy verabschiedet, der sich nun in sein Zimmer verkrochen hatte, weshalb wir alleine waren.

"Hast du darüber nach gedacht?", hauchte er leise, was mich tief durchatmen ließ. Das hatte ich tatsächlich, aber ich denke nicht so, wie er es sich vorstellte.

"Ich kann nicht mit zu dir", beichtete ich ihm und wartete darauf, dass er anfing mich zu überzeugen, jedoch kam nichts dergleichen von ihm.

"Ich verstehe das. Feier erst einmal deinen Geburtstag und dann sprechen wir die Tage nochmal", erwiderte er auf meine Worte, was mich erleichtert aufatmen ließ.

"Danke", meinte ich leise und umarmte danach seinen Oberkörper. Wieso war ich nur so verdammt klein. Nach kurzem zögern schloss er aber die Arme um meinen Körper und fuhr mit seiner Hand sanft auf und ab.

"Komm gut nach Hause", sprach ich nun, bevor ich die Tür schloss und mich dagegen lehnte. Was war das bitte für ein Abend?

Zufrieden fing ich an die letzten Getränke kalt zu stellen, damit man diese noch trinken konnte. Außerdem verpackte ich alle Snacks und räumte das Geschirr in die Spülmaschine, bevor ich mir die Polaroid Bilder schnappte und ins Badezimmer verschwand um mich abzuschminken.

In meinem Zimmer zog ich mir schnell etwas bequemes an, ehe ich mit voller Vorfreude die Bilder auf meiner Decke ausbreitete und sie in Ruhe betrachtete. Es gab viele, die Romina während der Spiele gemacht hatte, aber auch richtige, wo ich mit jedem einmal in die Kamera grinste. 

Kichernd nahm ich das Bild mit Sammy in die Hand, wo wir uns gegenseitig Hasenohren machten und unschuldig in die Kamera grinsten. Außerdem hatte Romina mich gezwungen eins mit Enzo zu machen mit den Worten Du wirst mir dafür nochmal danken.

Man konnte mich erkennen, wie ich neben Enzo stand und fast zwei Köpfe kleiner war als er. Seine Hand hatte er um meine Hüfte gelegt und wir beide lächelten normal in die Kamera. Es sah total normal aus. Als wäre er mein Bruder, nicht mehr und nicht weniger. Sein lächeln war warm und sein Ausdruck total entspannt, wobei man sehen konnte, dass er ziemlich betrunken war.

Seine Haare standen in einige Richtungen ab und waren nicht mehr so ordentlich wie zuvor. Außerdem war sein Gesicht etwas rot und seine Augen wirkten etwas müde, was das Bild aber nicht weniger schön machte. 

Grinsend legte ich die Bilder beiseite und deckte mich schließlich zu. Es war bereits kurz vor vier, weshalb ich mich dazu entschied nun wirklich schlafen zu gehen, obwohl ich überhaupt nicht müde war.

***

"Happy Birthday too you. Happy Birthday too you. Happy Birthday liebe Saphira, Happy Birthday too you", drang die Engelsstimme meiner Mutter und das brummen meines Bruders zu mir durch, was mich verwirrt aufblicken ließ. 

"Du darfst dir etwas wünschen Liebling", meinte meine Mutter, die mir einen kleinen Schokoladenkuchen mit einer Kerze drauf vor die Nase hielt. Im Halbschlaf pustete ich die Flamme aus, sodass meine Mum den Teller auf meinen Nachtschrank stellte und mich drückte.

"Du wirst so schnell groß", nörgelte sie.

"Oh nein bitte nicht emotional werden", forderte ich hilflos, während ich zu Sammy sah, der sich ein lachen verkniff. 

"Ich muss heute erst gegen Abend zur Arbeit, weshalb wir jetzt genug Zeit zum Frühstücken haben. Zieh dir was schönes an, gegen Mittag kommt die Oma", erklärte sie. Nickend trampelte ich meine Bettdecke weg und suchte frische Unterwäsche heraus um duschen zu gehen. 

Nachdem ich damit fertig war, zog ich mir ein Jeanskleid mit dünnen Trägern an, sodass ich darunter ein weißes T Shirt tragen konnte. Meine Haare ließ ich erst einmal an der Luft trocken, weshalb ich die Treppe hinunter lief und in der Küche den liebevoll gedeckten Tisch entdecken konnte.

Das wird ein guter Tag, ich spürte das.

𝐕𝐞𝐫𝐛𝐨𝐭𝐞𝐧𝐞 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt