"Saphira", fing er an und stand von der Bank auf, um sich vor mich zu stellen.
"Was?", brummte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.
"Ich weiß es nicht", seufzte er auf, während er sich durch die Haare fuhr.
"Ja ich auch nicht Enzo, deshalb frage ich dich!" meinte ich entsetzt und stand nun ebenfalls auf, um mich vor ihn zu stellen.
"Jetzt komm mir nicht mit der Masche, dass ich für dich wie eine kleine Schwester bin. Ich kann es nicht mehr hören", meinte ich außer Atem. Während mein Brustkorb sich nun unregelmäßig hob und senkte.
"Ich weiß es nicht Saphira, es ist seltsam", sprach er nun und seufzend betrachtete ich ihn.
"Ach wirklich?! Ist mir ja noch gar nicht aufgef-", meinte ich, doch weiter kam ich nicht, denn plötzlich schlang sich eine große Hand um meinen Hals, die mich zu Enzo zog. Kurz darauf spürte ich plötzlich Fremde Lippen auf meinen. Meine Atmung ging nun noch schneller als zuvor schon und mein Herz raste regelrecht.
Ich spürte, wie seine Hand, die zuvor an meinem Hals lag, langsam nach oben an meine Wange wanderte und sich sein anderer Arm um meine Taille schlang, um meinen Körper an seinen zu drückte. Seine Lippen bewegten sich vorsichtig auf meinen, sodass ich nach meiner kurzen Schockstarre erwiderte. Mein Körper wurde durch seine Berührungen von einer Gänsehaut überzogen und dadurch, dass ich die Augen geschlossen hatte, machte sich das Gefühl breit, dass sich alles drehen würde.
Meine Arme schlangen sich wie von alleine um seinen Hals, um ihn näher zu mir herunter zu ziehen, was ihm ein leises keuchen entlockte. Nach einiger Zeit löste er sich vorsichtig von mir und ich konnte gar nicht abschätzen ob Sekunden oder Minuten vergangen waren.
Verwirrt biss ich mir auf die Unterlippe um zu realisieren, was gerade passiert ist. Außer Atmen sah ich hinauf zu ihm, in seine Augen, die mich betrachteten. Auch Enzo fiel das Atmen auf einmal schwerer und ohne ein Wort zu sprechen versuchten wir die vergangene Situation zu verarbeiten.
"Du kannst froh sein, dass wir hier irgendwo im Nirgendwo sind", sprach Enzo zuerst und stirnrunzelnd betrachtete ich ihn.
"Wieso das denn?", hakte ich nach.
"Wären wir jetzt Zuhause könnte ich mich nicht mehr zusammen reißen", meinte er und alleine bei dem Gedanken, dass mehr passieren könnte wurde mir ganz heiß. Schnaufend sah ich zu ihm hoch und eine Gänsehaut überzog wieder meinen Körper.
Seine Augen glänzten auf und kurz darauf kam er wieder auf mich zu, packte mich an der Hüfte hob mich hoch, sodass ich meine Beine um seinen Körper schlang. Einige Sekunden später lagen auch schon wieder seine Lippen auf meinen und es war nicht zu übersehen, dass wir nicht unsere Finger voneinander lassen konnten.
Seine Hände krallten sich in meinen Hintern, was mir ein keuchen entlockte, dass durch seine Lippen aber unterdrückt wurde. Ohne den Kuss zu unterbrechen legte er mich langsam auf die Parkbank, die hinter uns stand und lehnte sich über mich, ohne die Hände von meinem Körper zu nehmen.
Kurz darauf löste er sich von meinen Lippen um mein Kinn und schließlich meinen Hals zu küssen. Kurz wollte ich mich beschweren, nachdem ich aber spürte, wie gut sich das anfühlte, konnte ich nicht anders als ein keuchen über die Lippen zu bringen.
Mein Kopf war wie leer gefegt und ich dachte an gar nichts mehr, außer an Enzo, der gerade seine Lippen auf meinen Hals legte. Kurz bevor mir dann auch noch ein Stöhnen über die Lippen kam, nahm ich meine Beine von ihm und drückte ihn sanft weg.
"Enzo, Stop", hauchte ich Atemlos, was er dennoch wahr nahm und sofort von mir ging.
"Alles okay?", fragte er sofort und schwer atmend nickte ich.
"Ja, Ja klar. Aber wir sind immer noch im Wald", erinnerte ich ihn und man konnte in seinem Blick sehen, dass er es vergessen hatte. Schmunzelnd setzte ich mich wieder hin und richtete meine Haare, die aus meinem Zopf hingen.
"Tut mir leid, falls ich dich überrumpelt habe", entschuldigte er sich nach kurzem schweigen und belustigt sah ich ihn an.
"Überrumpelt trifft es ganz gut", meinte ich nur und sah danach auf meine Hände, die ich in meinen Schoß gelegt hatte.
"Wir sollten wieder zurück", meinte ich nachdem von Enzo nichts mehr kam. Also stand ich auf um mir meinen Helm zu nehmen und zu mein Motocross zu laufen.
"Ich kann nicht", hauchte Enzo und verwirrt blickte ich zu ihm.
"Wieso nicht?", meinte ich irritiert, weshalb er endlich seinen Kopf hob und mich ansah, anstatt auf den Waldboden zu starren.
"Ich weiß nicht ob ich dir da widerstehen kann. Und dann ist da noch Sam, dem ich jetzt sicher nicht mehr in die Augen gucken kann", erklärte er mir seine Bedenken und abgesehen von der Tatsache, dass mir wieder ganz heiß wurde von seinen Worten, kam mir dann auch wieder mein Bruder in den Sinn.
"Wir müssen es nicht erwähnen", schlug ich halbherzig war, was Enzo zum aufschnaufen brachte.
"Es geht ums Gewissen", meinte er nur und augenrollend sah ich ihn an.
"Damit musst du jetzt wohl leben, immerhin ist es schon passiert", antwortete ich schulterzuckend und er erkannte, dass ich Recht hatte. Schweigend stieg er dann auf sein Motorrad und setzte den Helm auf, was ich ebenfalls tat.
Schließlich fuhren wir wieder zurück zur Hütte und ich spürte, dass meine Konzentration ziemlich nachgelassen hatte. Die ganze Zeit dachte ich an den Kuss und was passiert wäre, wenn ich es nicht unterbrochen hätte.
Meine Gedanken wanderten hinüber zu seinem Oberkörper, seinen Grübchen, die Tattoos und seinen Augen, was mich ganz durcheinander brachte. Überfordert schnappte ich nach Luft und versuchte mich auf die Straße zu konzentrieren, während mein ganzer Körper verrückt spielte.
Mein Bauch kribbelte bis ins unermässliche und mir fiel es schwer die Augen auf zu halten, da ich einfach in eine Traumwelt verschwinden möchte, in der ich Enzo weiterhin nah bin. Durch die ganzen wirren Gedanken bekam ich gar nicht mit, dass wir bereits angekommen war, weshalb ich bremste und mein Bike abstellte.
Enzo tat das gleiche und nachdem wir die Helme vom Kopf entfernt hatten, lag sein Blick wieder auf mir. Die Intensität die von ihm ausging, ließ mich schon wieder durchdrehen und die Tatsache, wie gut er in den Motorrad Klamotten aussah machte es auch nicht besser.
Unser Augenkontakt wurde von Holly unterbrochen, die die Tür öffnete und ihren Cardigan enger um ihren zierlichen Körper schlang.
"Gut das ihr da seid. Es gibt essen, Saphira geh schonmal rein ich möchte noch mit Enzo sprechen", kam es von ihr und irritiert schnappte ich nach Luft, ließ meinen Blick von Enzo zu ihr schweifen und danach kurz durch die Gegend um wieder klar zu denken. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und verschwand schließlich total durcheinander in der Hütte.
Zielgerichtet lief ich dann in das Zimmer, welches ich mir mit Romina und Holly teilte, um meine Motorrad Klamotten auszuziehen und mich in eine Boyfriend Jeans mit grauem Spaghettiträger Top zu werfen, was meine Oberweite gut betonte. Schließlich lief ich die Holztreppe hinunter, während ich Holly und Enzo durch das Fenster sah.
Enzos Blick schweifte über ihre Schulter zu mir und seufzend erwiderte ich den Blickkontakt. Er war offensichtlich genauso durcheinander wie ich. Nachdem Holly dies bemerkte legte sie ihre Hände an seine Wange um sein Gesicht wieder zu ihr zu drehen. Augenrollend stieg ich von der Treppe und befand mich kurz darauf auf dem großen Sofa wieder, auf dem bereits alle saßen.
"Na, wie wars?", fragte Romina und abwesend nickte ich nur.
"Ja, gut", antwortete ich halbherzig und setzte mich dann neben sie. Hungrig machte ich mir einen Teller von dem Reis mit Curry drauf, das ich anfing zu essen, während die anderen Jungs sich über die Motorräder unterhielten.
Nach einigen Minuten kam Enzo mit Holly wieder hinein, sie strahlte bis über beide Ohren, während Enzo wieder nur seinen Blick auf mich richtete und die Hände in der Hosentasche verschwinden ließ.
Langsam nickte er mit dem Kopf in Richtung Terasse, woraufhin er dann verschwand. Ich aß schnell mein Essen auf und meinte, dass ich mir etwas zu trinken hole, um dann auf der Terasse zu verschwinden, auf der Enzo bereits auf mich wartete.
DU LIEST GERADE
𝐕𝐞𝐫𝐛𝐨𝐭𝐞𝐧𝐞 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✔
RomanceSeien wir mal ehrlich. Alles was verboten ist macht mit Abstand am meisten Spaß. Somit ist das Verlangen nach etwas, was man nicht haben kann am größten. Und wie sieht es aus, wenn man auch noch einen großen Bruder hat, der das alles nicht absegnen...