I Kapitel 25 I

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"Saphira, Saphira", sprach Xavier mit einem provozierenden Unterton, der mit verschränkten Armen vor mir stand. Ja toll, der hat mir ja gerade noch gefehlt. Wir hatten kein Wort mehr richtig gewechselt, seit dem Rennen. Nicht einmal, als ich ihm sein Motorrad heute Mittag zurück gebracht hatte. 

Ich hatte lediglich geklingelt, er geöffnet und dann habe ich ihm breit grinsend den Schlüssel gegen die Brust geworfen, bevor ich einen Abgang gemacht hatte.

"Was willst du?", fragte ich desinteressiert und lehnte mich an den Baum, der neben mir war. Wirklich Lust mit ihm zu sprechen, verspürte ich nicht gerade, weshalb ich hoffte, dass er gleich wieder einen Abgang macht, oder Enzo endlich auftauchte.

"Naja, ich habe dir doch versprochen, dass es nach dem Wettrennen noch nicht vorbei ist", erklärte er mir und kam dabei grinsend auf mich zu, was mir dann doch ein wenig Angst machte. Wenn ich jemanden etwas wirklich psychomäßiges zutraute, dann Xavier.

"Du meinst an dem Tag, wo du gegen mich verloren hast?", provozierte ich ihn dennoch, was im Nachhinein vielleicht nicht das schlauste war. 

"Ich würde aufpassen was du sagst, immerhin ist hier dieses mal keiner, der dich beschützt", erinnerte er mich, wobei ich an das Szenario von letztens denken musste. Ich habe ihm schonmal eine reingehauen und ich traue mich ruhig, dies zu wiederholen.

Mein Kampf Training wird wohl nicht umsonst gewesen sein. Außerdem hat meine Mutter mir immer wieder Griffe gezeigt, die sie bei der Polizei gelernt hatte, damit ich mich mal verteidigen kann, falls etwas passiert.

"Für mich hört es sich so an, als würdest du darum betteln auf die Fresse zu bekommen", kommentierte ich sein Gerede nur, was ihn aufschnaufen ließ. Augenrollend sah ich mich dann in der Gegend um, in der Hoffnung Enzo irgendwo zu entdecken.

"Was tust du überhaupt hier?", hakte ich nach, da ich mir keinen Reim daraus machen konnte, warum er sich einfach so im Wald herum trieb.

"Das gleiche könnte ich dich auch fragen", erwiderte er nur und mit erhobenen Augenbrauen deutete ich auf meine Arme, die immer noch voller Holz waren, was nebenbei bemerkt langsam echt schwer wurde.

"Was eine Dumme Frage", meinte ich nur und seufzte genervt auf, während Xavier mir immer näher kam.

"Wenn du nicht sofort stehen bleibst, dann ramm ich jeden einzelnen Ast in dich, das verspreche ich dir", drohte ich ihm sauer, woraufhin er wieder nur grinsen konnte.

"Sehr süß"

"Boah Xavier wirklich, bleib stehen sonst tu ich dir gleich wirklich weh! Nur weil ich ein Mädchen bin, heißt es nicht, dass ich mich nicht wehren kann und du mich einfach bedrängen kannst"

"Naja, Saphira..", fing er an, doch als er seinen Arm neben meinem Kopf an den Baum hielt, war für mich definitiv eine Grenze überschritten. Gekonnt holte ich mit meinem Knie aus und rammte es in seinen Schritt, weshalb er schmerzvoll aufstöhnte.

"Komm mir nicht zu nah, habe ich gesagt!", schnauzte ich ihn an, was ihn nur zum fluchten brachte.

"Saphira", hörte ich plötzlich Enzo rufen. Gott sei dank.

"Jaaa, hier", rief ich zurück und sah ihn kurz darauf vor mir, wie sein Blick von Xavier, der am Boden lag und mir hin und her wechselte.

"Was habe ich verpasst?", fragte er belustigt und lehnte sich an einen Baum um das Schauspiel zu betrachten.

"Er hat Grenzen überschritten", antwortete ich nur, sammelte verlorene Stöcker auf und lief dann auf Enzo zu, der mir eine Hand auf den Unteren Rücken legte, als ich an ihm vorbei lief.

𝐕𝐞𝐫𝐛𝐨𝐭𝐞𝐧𝐞 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt