I Kapitel 3 I

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Nachdem ich mich von Romina verabschiedet hatte und ihr mitgeteilt habe, dass sie um 18 Uhr bei mir sein soll, ist sie nach Hause gefahren, damit wir uns beide noch eben frisch machen konnten. Sie hatte mir vorher noch schnell beim Aufräumen geholfen und danach habe ich schnell grob meine Hände gewaschen, damit ich meine Musikbox mit hinein nehmen konnte. 

In meinem Zimmer suchte ich mir frische Sachen für nach dem duschen raus und lief dann in Richtung Badezimmer. Zu meinem Pech kam genau in dem Moment Enzo aus dem Zimmer meines Bruders und sofort musterte er mich verwirrt. Mit meinem Klamottenstapel in der Hand sah ich ihn emotionslos an. Wieso zum Geier sieht er mich so an?

"Du hast da bisschen... Öl", meinte er belustigt und zeigt dann auf mein Gesicht und meine Haare. Als würde ich das nicht selber wissen, ich will ja genau aus diesem Grund duschen.

"Glückwunsch, war mir nicht bewusst", erwiderte ich und presste meine Lippen zu einer Linie. Sein Gesichtsausdruck wurde kalt und scheinbar gefiel ihm meine scharfer Unterton nicht sonderlich.

"Darf ich jetzt ins Badezimmer?", fügte ich hinzu und nickte mit meinem Kopf zu der Tür, vor der er stand. 

"Muss erst noch pinkeln", meinte er knapp und schloss sich dann im Badezimmer ein.

"Boah, ihr macht mich wahnsinnig!", beschwerte ich mich stöhnend und lief dann im Flur auf und ab. Nach einigen Sekunden wurde die Tür geöffnet und ich lief sofort an ihm vorbei und schloss mich im Badezimmer ein, weil ich nicht scharf darauf war, dass mich mein Bruder oder aber Enzo nackt sehen. Bei dem Gedanken schüttelte ich mich und zog schnell meine dreckigen Sachen aus. Ich bin ziemlich froh, dass ich eine Schürze angezogen habe, denn sonst wären meine Klamotten nun nicht mehr zu gebrauchen.

Vor dem Spiegel öffnete ich meinen Zopf und schminkte dann das minimalistische Make Up ab, das ich trug. Kurz darauf befand ich mich unter der dusche und genoss das kühle Wasser auf meiner Haut. Nach der prallen Sonne draußen, konnte ich einfach nicht warm duschen. 

Gründlich wusch ich meine Haare aus, um das Öl hinaus zu bekommen. Vorsichtshalber nahm ich dafür zwei mal Shampoo, damit wirklich alles raus geht. Danach kam eine Spülung in meine langen Haare und ich rieb mich mit meinem Duschgel ein, das nach Wassermelone roch. Danach kam die Spülung wieder raus und mit meiner Tangle Teezer kämmte ich unter dem Wasser meine Haare durch. 

Nachdem das alles erledigt war nahm ich ein großes Handtuch und wickelte meine Haare ein. Ein anderes Band ich um meinen Körper und stieg dann aus der Dusche auf ein Handtuch am Boden. Da der Spiegel beschlagen war, nahm ich den Föhn und verschaffte mir eine kleine Fläche zum gucken. Kurz darauf stellte ich die zwei Fenster auf Kipp, damit die Luft durchziehen konnte. 

Mit dem Handtuch um meinen Körper trocknete ich mich nun ab und zog mir meine frischen Sachen an, die aus einem Top und einer kurzen Hose bestanden. Ich werde gleich sowieso meine Schutzkleidung anziehen und muss mich dann wieder umziehen aber fürs Haare machen reicht das. 

Ich nahm schließlich da Handtuch vom Kopf und fing an meine dichte Mähne zu bändigen. Nachdem diese durch gekämmt war, versorgte ich sie mit Öl in den Spitzen und Hitzeschutzspray. Kurz ließ ich sie etwas Lufttrocken, weil ich in der Zeit meine Augenbrauen nachziehen und etwas Concealer auftragen werde. Zum Schluss folgte noch etwas Mascara und danach fing ich an meine Haare zu föhnen. Diese lagen dann nach einigen Minuten glatt über meinen Schultern. 

Im Zimmer zog ich mir dann trotz der heißen Temperaturen meine Sportleggings an, die ich immer unter meiner Schutzkleidung trug. Obenrum zog ich dann ein T Shirt an und klopfte dann kurz darauf bei meinem Bruder am Zimmer.

"Jaaa", rief dieser und ich trat in sein Zimmer. Tatsächlich roch das ganze Zimmer einfach nur nach dem Aftershave von Enzo, weshalb ich kurz abgelenkt war mich aber schnell wieder fing. 

"Romina kommt gleich rum und dann wollen wir los. Kommt doch mit, ihr könnt doch nicht den ganzen Tag nur zocken", versuchte ich die beiden zu überreden, damit sie mal etwas an die Frische Luft kamen. 

Enzos Augen lagen auf mir und ich räusperte mich um dann meine langen Haare wieder nach hinten zu streichen. 

"Ich riech dein komisches Melonen Duschgel bis hierher ey", beschwerte sich Samuel und ich verschränkte bockig die Arme. 

"Ihr zwei macht jetzt mal aus und zieht euch eure Sachen an. Wir gehen auf die Rennstrecke", machte ich eine Ansage und Enzo erhob sich zu meiner Verwunderung danach.

"Komm Bruder, sie hat Recht. Lass mal bisschen fahren gehen", unterstützte er meine Meinung und ich nickte zufrieden. Kurz darauf verließ ich das Zimmer und hörte noch wie Enzo seine Sporttasche öffnet und ich schätze mal er holte seine Klamotten für unter der Schutzrüstung raus. 

Aus meinem Schrank holte ich nun meine schwarze Schutzhose sowie meine Handschuhe die ich immer trug. Mein Helm und meine Jacke waren ja bereits unten, weshalb ich die Treppe runter sprinte. Im Wohnzimmer quetschte ich mich mühsam in die Hose und zog dann meine Motocrossschuhe an. Da das erst einmal warm genug war, wartete ich auf die Jungs und sah dann kurz auf mein Handy um fest zu stellen, dass Romina bereits losgefahren war.

Im Gegensatz zu mir ist sie ein Überpünktlicher Mensch, weshalb wir uns so gut ergänzten. Ich nahm einen Motor wahr und öffnete die Haustür, damit ich meine Freundin erblicken konnte. 

"Die Jungs brauchen noch kurz. Konnte sie aber aus ihrem Loch holen", lachte ich leise und sie nickte verstehend, da ich sie unter ihrem Helm eh nicht wirklich verstehen konnte.

"Wir sind gleich so weit", machte Samuel auf sich aufmerksam und zusammen mit Enzo kam er die Treppe runter. 

Enzo trug einen komplett schwarzen Anzug. Es waren keine Farbigen Details zu sehen. Außer auf seinem Helm, da hatte er einen Sticker unseres Clubs drauf kleben. Diesen hatte er aber noch nicht auf, da es viel zu heiß wäre.

Mein Bruder hingegen hatte einige blaue Details in seiner Kleidung und war somit nicht ganz so düstert. Wobei meine Kleidung auch nicht besser war. Lediglich meine Jacke hatte ein paar Weiße Hingucker. Die von Romina hingegen war schwarz mit rot, wobei das Rot zu ihrem Motocross passte. 

Schnell zog ich meine Jacke an und kurz darauf folgte dann mein Helm. Zusammen mit den Jungs holten wir unsere Maschinen aus der Garage und schlossen danach das Tor sowie die Haustür. 

Normalerweise fuhr Enzo eine Suzuki rmz 250 jedoch war diese nur für die Straße geeignet und nicht für die Rennstrecke, weshalb er heute seine schwarze Yamaha Yzf 450 mit hatte, wobei ich sagen muss, dass die auch nicht schlecht aussah. 

Zusammen setzten wir uns dann auf unsere Bikes, klappten die Visiere hinunter und starteten die Motoren um dann zusammen vom Hof zu fahren. Enzo und Samuel fuhren vor uns, nur damit sie ungestört einige Wheelies machen konnte. Romina und ich hielten uns hinter den beiden und sahen dem Schauspiel etwas zu. Wir beide übten das momentan noch etwas, bevor wir es auf den Straßen probierten, wobei dies natürlich auch nicht erlaubt war. Die Jungs störte das nur herzlichst wenig und man muss ja zugeben, es sah nicht übel aus. 

Nach einer 10 minütigen fahrt bogen wir in eine Nebenstraße und gelangten somit auf einen Waldweg dem wir folgten. Nach einiger Zeit waren laute Motorgeräusche zu hören und mein Herz machte einen Freudensprung. 

Vor uns erstreckte sich eine große Piste, auf der einige Leute schon fuhren. Mit den Jungs hielten wir dann erst einmal an und nahmen die Helme ab. Sofort wuschelte ich durch meine Haare, da es doch sehr heiß wurde unter dem Helm. Ich hatte meine Haare zu einem Zopf geflochten, den ich nun aufmachte und meine Haare über meine Schultern fallen ließ. Sofort spürte ich den Blick von Enzo, weshalb ich hoch sah und seine grünen Augen musterte. Sein Ausdruck war emotionslos, weshalb ich kurz darauf mit einem breiten grinsen zu Simian lief und ihn zur Begrüßung in eine Umarmung zog.

*****

Ich hoffe, dass es für euch nicht zu viel Motorradkram ist. Ich möchte einfach alles so detailliert wie möglich schreiben :)

Außerdem ist es ja ein ganz cooles Hobby.

𝐕𝐞𝐫𝐛𝐨𝐭𝐞𝐧𝐞 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt