𝐕𝐞𝐫𝐛𝐨𝐭𝐞𝐧𝐞 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✔

I Kapitel 19 I

Es war bereits nach 01:00 Uhr, weshalb wir alle gut betrunken waren, außer Flynn, da er noch fahren musste. Mittlerweile tanzten wir in einer Runde, sodass ich nun mit meinem Rücken an Flynn stand, sodass ich alle ansehen konnte. Romina tanzte wild mit Elias, was ziemlich lustig aussah, Sam drehte sich ständig um seine eigene Achse und Enzo tanzte immer abwechselnd mit irgendwelchen Weibern, die ihn angruben.

"Ich denke wir fahren gleich. Es ist ja immer noch ein Stück zu uns nach Hause und Elias hat glaube ich genug die Sau raus gelassen", rief Flynn zu mir hinunter, weshalb ich seinen Bruder musterte. Der Blonde warf gerade in dem Moment die Hände in die Luft und schrie dabei den Text des Liedes mit, weshalb ich lachen musste.

"Alles klar, danke das ihr hier wart", lächelte ich und umarmte den schwarz Haarigen einmal lange.

"Nächstes mal fährt Elias, dann kann ich mit trinken", entschied er und lachend wuschelte ich durch seine Haare.

"Das wäre klasse", kommentierte ich seinen Vorschlag und er lief zu seinem Bruder, um ihm mit zu teilen, dass sie gehen würden. Schmollend trottete dieser ihm dann hinterher, während sie sich noch von Sam und Enzo verabschiedeten. Sofort schnappte ich mir Romina um mit ihr zu tanzen, was wir dann auch lange taten.

Einige Zeit später verschwand Sammy auf der Toilette und ich meinte zu Romina, dass sie zum Platz gehen soll und ich uns neuen Alkohol hole. An der Bar bestellte ich nun und wartete dann auf meine Getränke, als sich jemand an mich drückte. Sofort zuckte ich zusammen und versuchte mich umzudrehen. Ich blickte schließlich in Enzos Gesicht, der ziemlich betrunken war. Sofort bestellte ich noch ein Wasser hinterher.

"Alles okay?", fragte ich über die Musik und er schüttelte nur benommen den Kopf.

"Dasch Kleid macht mich wahnsnnig", lallte er an mein Ohr, während er immer noch an mir lehnte.

"Ich weiß, du wolltest das schwarze, tut mir leid", entschuldigte ich mich bei ihm aber er schüttelte nur wieder den Kopf. Verwirrt zog ich meine Augenrauen zusammen.

"Ich habe dasch nur gsagt, weil ich wusste, dass du in dem Rotn zu heiß aussehen würdescht", raunte er an mein Ohr und sofort spannte ich meinen Körper an. Was?

"Hör auf sowas zu sagen", befahl ich ihm ernst aber er schüttelte nur wieder den Kopf. Langsam spürte ich etwas an meiner Hüfte wobei ich hoffte, dass es nicht das war, was ich denke was es war. Tief holte ich Luft und versuchte die Wärme zu verdrängen, die mir in den Körper schoss. 

"Enzo können wir uns bitte hinsetzen gehen?", rief ich ihm zu und langsam taumelte er einen Schritt zurück. Ich nahm die drei Gläser und lief dann rüber zum Tisch. Auf dem Weg dorthin sah ich immer wieder nach hinten zu Enzo um zu checken, ob er noch da war.

Als er sicher saß, stellte ich ihm sein Wasser hin und Romina und mir den Vodka.

"Trink das", befahl ich ihm und seufzend nahm er das Glas, roch dran und nahm dann einen Schluck, nur um dann das Gesicht zu verziehen.

"Dasch ischt ja gar kein Alkohol", beschwerte er sich und stellte das Glas in die Mitte vom Tisch.

"Natürlich nicht, das ist Wasser", meinte ich sofort und rückte das Glas wieder näher an ihn ran. Romina sah mich belustigt an, während sich Sammy zu uns gesellte.

"Du bischt so gmein, weißt du das?", beleidigte er mich und ich musste nur leise lachen. 

"Ja, kann ich mir gut vorstellen", antwortete ich und wartete, bis er das Wasser leer hatte. Mein Blick ging durch die Disco und traf dann auf ein Mädchen, das auf der Tanzfläche mit ihrer Freundin stand, die beide zu uns sahen.

"Ich glaube eine deiner Eroberungen will dich wieder bei sich haben", kommentierte ich ihr auftreten und Enzo neigte seinen Kopf an mein Ohr, nachdem er zur Tanzfläche gesehen hatte.

"Soll isch dir mal was verratn. Keine davon interessiert misch", nuschelte er in mein Ohr und ich fing an zu grinsen, da die ganze Situation zu lustig war.

"Wieso?", hackte ich nach und sah dann wieder zu den Mädchen die mich abgehoben ansahen.

"Deschwegen. Dasch sind alles Bisches", raunte er und nach kurzem überlegen entschied ich mich dazu, dass es das richtige wäre zu fahren. Mit einem Kopfnicken Richtung Ausgang signalisierte ich Romina und Sammy, dass es Zeit ist nach Hause zu gehen. Zusammen liefen wir aus dem Club und hielten vor der Tür ein Taxi an, in welches wir einsteigen konnten. Sam setzte sich nach vorne, Romina nach links, Enzo nach rechts und ich in die Mitte.

Ihn überhaupt in das Taxi zu bekommen war schon schwierig genug, aber wir hatte es erfolgreich geschafft. Sein Kopf flog plötzlich mit voller Wucht auf meine Schulter, weshalb ich schmerzhaft aufzischte. Schnell versicherte ich mich, dass er noch bei Bewusstsein war, da ich keine Lust hatte Stabile Seitenlage und den ganzen Kram zu machen. Aber als ich sah, dass er die Augen geöffnet hatte, konnte ich erleichtert durchatmen. 

Nach einigen Minuten fahrt kamen wir an unserem Haus an. Sammy stieg zuerst aus und öffnete die Tür bei Enzo, um ihn hinaus zu tragen. Ich sah Romina an und beschloss, dass sie bei uns schlafen würde, damit sie nicht alleine nach Hause fahren musste. Schnell bezahlte ich das Taxi und somit standen wir zu viert vor unserem Haus. 

"Du kannst alle Sachen von mir haben", erklärte ich Romina, während wir Enzo ins Haus trugen.

"Isch will auch Püjama Party mit den Mädls machn", rief er begeistert und sofort hielten wir ihm den Mund zu, weil unsere Mum am schlafen war. 

"Du machst eine Party mit Sammy", redete ich auf ihn ein aber es kam nur ein wildes Kopf schütteln zurück, sodass er kurz darauf aufhörte um sich die Hand vor den Mund zu halten. Bitte nicht spucken.

Zusammen halfen wir Sam ihn in sein Zimmer zu bringen und außer Atem stemmte ich mir die Hände in die Seite.

"Schaffst du den Rest alleine?", flüsterte ich ihm zu.

"Außer du willst ihn ausziehen", antwortete er nur, weshalb ich sofort das Zimmer verließ. In meinem Zimmer holte ich die zweite Bettwäsche raus und platzierte sie auf meinem Bett. Danach kramte ich eine kurze Schlafhose und ein Top raus, dass Romina anziehen kann. Zum Schluss öffnete ich meine Fenster weit, damit frische Luft rein kam, ehe wir im Badezimmer verschwanden.

"Was meinte er eigentlich die ganze Zeit zu dir?", meinte Romina, während sie sich ebenfalls ihr Make Up abwischte.

"Nur irgendwas über diese ganzen Weiber, die er sich geklärt hatte", redete ich mich schulterzuckend raus, nachdem ich meine Wattepads weg geworfen hatte. Danach wuschen wir uns das Gesicht und putzten gründlich die Zähne, damit wir nicht mehr nach Alkohol rochen. 

In meinem Zimmer zogen wir uns um und kuschelten uns in mein Boxspringbett. Für die Decke war es noch zu warm, weshalb wir uns erst einmal so hinlegten und noch etwas quatschten.

"Hattest du eigentlich Spaß mit Elias?", fragte ich grinsend und wackelte dabei mit meiner Augenbraue.

"Er ist wirklich cool, das hatte ich nicht gedacht. Ich komme ziemlich gut mit ihm klar", erklärte sie mir nur und fing breit an zu grinsen. 

"Er ist auch ganz nett. Ich denke einfach, dass er wirklich dolle Liebeskummer hatte und deshalb nicht mit uns geredet hat. Aber ich kann es verstehen, wenn es mir nicht gut geht, rede ich auch ungerne mit anderen", überlegte ich laut und starrte an die Decke.

"Das kann ich bezeugen" lachte Romina neben mir auf, Kurz darauf legten wir uns hin um endlich zu schlafen. 

Ungefähr eine Stunde später wurde ich von einem Geräusch geweckt, das aus dem Flur kam. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es nicht Mama sein konnte, da sie erst in einer Stunde aufsteht. Müde setzte ich mich langsam auf und starrte auf meine Zimmertür. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus, als dann auch noch meine Zimmertür aufging.

"Mama?", flüsterte ich leise, sodass Romina nicht wach wurde.