(40) Marcus Armstrong x Callum Ilott

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(40) Wenn du Netflix and chill sagst. Meist du da..?

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Ein Formel 1 Auto zu fahren ist atemberaubend. Es ist wie fliegen, nur besser, weil du selbst die Person bist, die aufs Gas drückt. Die Geschwindigkeit verlangt einem alles ab und da ist total egal wie oft man schon in einem Formel 2 oder 3 Auto gesessen hat.

Ein Formel 1 Auto zu fahren ist absolut lebensmüde, denn in einem solchen Auto entscheiden Millisekunden. Über Sieg und Niederlage, genau wie über Leben und Tod. Die kleinste Verzögerung in der Reaktion und alles kann vorbei sein.

Ein Formel 1 Auto zu fahren ist pures Adrenalin, dass durch deine Adern fließt und dass dich alles vergessen lässt. Ein Fallschirmsprung ist unglaublich, aber nicht so wie das, das ist viel mehr. Es ist alles wofür ich die letzten 20 Jahre hingearbeitet hatte.

Und ich war einer der Menschen, die das am eigenen Leib spüren durften. Ich durfte einen Ferrari SF71H fahren. Unglaublich für mich.

Dennoch versetzte das mich nicht in annähernd so viel Freude wie der Fakt, dass auch Callum ein Ferrari Junior war und übermorgen genau das selbe tun durfte und dafür würde er heute anreisen.

Es war schon einen Monat her, dass ich meinen Freund das letzte Mal gesehen hatte, da wir beide Termine hatten und uns so nicht treffen konnten. Unsere Beziehung war noch nicht öffentlich, nur unsere Familien wussten bescheid und einige Fahrer, aber die Teams nicht.

Umso besser mussten wir uns kontrollieren und verstecken, dass wir zusammen waren, wenn wir hier bei der Driver Academy waren. Aber das war schon okay, denn sobald wir ins Hotel gehen durften, würden wir uns zueinander schleichen und beieinander sein.

Leider wusste ich nicht wann genau er ankommen würde, deshalb hieß es einfach abwarten und die Zeit über mich ergehen lassen. Natürlich musste ich aber auch arbeiten und besprach mit einigen Leuten meine Ergebnisse. Es konnte nie schaden einen guten Eindruck zu hinterlassen, wenn auch Leute von Ferrari dabei waren.

"Du darfst die Bremsen fordern. Ich weiß, dass das ein seltsames Gefühl sein muss auf eine Kurve mit Tempo 300 zuzufahren, aber du darfst das noch mehr ausreizen. Man sieht hier aber schön, dass du das selbst gemerkt hast, denn du hast dich jede Runde um einige Sekunden verbessert und das liegt vor allem an den Kurven, durch die du besser gekommen bist." Ich hörte gespannt zu und nickte, während ich den Bildschirm verfolgte.

"Ja, das habe ich gemerkt. Ich musste mich da rantasten, aber es hat immer besser funktioniert. Die Bremsen sind unglaublich gut und nochmal ganz anders als in der Formel 2 und daran muss ich mich gewöhnen." antwortete ich und versuchte mich möglichst gut zu reflektieren. "Das ist normal Marcus, das hast du genau wie Charles, Seb, Kimi oder jeder andere hatte. Wenn du das nächste mal in einem F1 Auto sitzt wirds sofort besser gehen. Du wirst sehen." sprach ein Ingenieur mir Mut zu.

"Hattest du Probleme das Auto stabil zu halten?" fragte er dann. "Ehrlich gesagt manchmal. Aber eher in den ersten Runden, weil diese enorme Schnelligkeit ungewohnt war. Als ich mich an das Auto gewöhnt hatte, war das kein Problem mehr. Es verhält sich sehr ruhig, das mag ich." Er lächelte etwas und wollte grade etwas erwidern, doch wir wurden von einer Stimme hinter uns unterbrochen.

"Callum! Schön dich zu sehen, bist du gut angereist?" fragte einer der Chefs der Academy so laut, dass es sogar hier am anderen Ende des Raumes zu hören war. Ich drehte mich sofort um und sah meinen Freund, er stand dort lächelnd und antwortete, aber deutlich leiser, also konnte ich ihn nicht richtig verstehen.

Meine Mundwinkel schellten unkontrolliert nach oben und ich konnte es einfach nicht unterdrücken ihn zu beobachten. Er war so unglaublich schön und das faszinierte mich jedes mal aufs neue. Fast so als würde ich mich immer wieder neu in ihn verlieben.

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