Ich weinte nicht mehr. Das war seit einigen Stunden vorbei. Ich tat einfach nichts. Essen mochte ich nicht, duschen auch nicht und vermutlich wäre ich nicht mal auf die Toilette gegangen, wenn ich nicht den ganzen Tag in meinem Bett liegen würde und es deshalb besser sauber hielt.
Mein Kopf schmerzte, meine Augen noch viel mehr. Ich hatte so viel geweint, dass sie sich anfühlten, als würden sie nie wieder abschwellen und nie wieder weiß werden.
In einen Spiegel hatte ich nicht mehr gesehen, das ertrug ich nicht. Manchmal sah ich noch auf mein Handy. Lando fragte immer wieder nach mir, auch Charles schrieb mir alle paar Tage mal und fragte wie es mir geht.
'Naja natürlich nicht super, aber ich schaffe das schon. Hier lenkt mich ja viel ab.' war eine Antwort, die er bekommen hatte, die anderen waren ähnlich.
Aber sie waren gelogen. Nichts. Überhaupt gar nichts lenkte mich ab. Alles roch nach Alex, alles hatte er schon angefasst, einiges waren sogar Dinge, die er mir geschenkt hatte. Er war alles für mich und hatte mich allein gelassen.
Ich war niemals wütend auf ihn, nichtmal enttäuscht. Es war mein Fehler. Ich habe alles falsch gemacht. Ich wusste nur nicht was. Aber wenn Alex mich wirklich nicht mehr liebte, dann konnte es nur meine Schuld sein. Er ist doch kein schlechter Mensch, der einem einfach das Herz bricht. So ist Alex doch nicht.
Der anfängliche Selbsthass blieb. Ansonsten war ich leer. In meinem Kopf war alles weg. Es war als hätte ich alles verlernt. Ich hatte keinen Lebenssinn mehr, wollte niemanden sehen, niemanden hören, ich wollte nichts mehr.
Ich sah an meine Wand, genau wie die letzten Stunden auch. Mein Handy vibrierte hin und wieder, aber meistens war mir das egal, bis es anfing ununterbrochen zu vibrieren. Als ich es hochnahm, sah ich, dass Lando mich anrief. Ich seufzete und ging ran: "Hey Lando, was gibts?" ich versuchte neutral zu klingen.
"Wieso antwortest du nicht? Gehts dir wirklich gut?"
"Danke, dass du dich sorgst, aber ja. Ich komme klar. Alles okay."
"Ich glaube dir das nicht. Wir kennen und zu lange dafür. Ich bin in 10 Minuten bei dir."
"Ach Lando... Es ist alles okay."
"Mir egal, bis in 10 Minuten."
Damit legte er auf. Ich seufzte und ließ meinen Kopf im Kissen sinken. Eigentlich wäre ich jetzt vermutlich aufgesprungen um Ordnung zu machen, aber ich war zu müde. Also blieb ich im Bett liegen. So schlimm sah es auch gar nicht aus. Ich war sowieso kaum im Wohnzimmer und in der Küche und ich glaube nicht, dass er jemals in meinem Schlafzimmer war.
Als es klingelte stand ich dann doch widerwillig auf, zog mir einen Pullover an und ging zur Tür. Ich öffnete sie und ein besorgt aussehender Lando stand dort. "Ach du scheiße, wieso rufst du mich denn nicht an oder schreibst mir? Du siehst ja schrecklich aus!" rief dieser geschockt und trat in die Wohnung.
"Man George, was hast du denn in den letzten Tagen gemacht?" noch bevor ich antworten konnte nahm er mich in den Arm. Ich erwiderte sofort. Es tat so gut wieder in den Arm genommen zu werden und zu spüren nicht allein zu sein.
"Sorry, ich wollte nicht, dass sich jemand Sorgen macht. Ehrlich gesagt wollte ich auch allein sein." flüsterte ich, ohne ihn loszulassen. Lando seufzte und löste sich leicht um mich anzusehen. "Du bist mein bester Freund. Du kannst mich immer anrufen und bitte mach das nächstes Mal auch." er lächelte mich warm an, musterte mich dann aber wieder skeptisch. "Was hast du heute gegessen und getrunken?"
"Ähm, also. Ich habe schon was getrunken und gegessen habe ich heute morgen Brötchen und auch Obst." log ich, in Wahrheit hatte ich meine Küche schon seit zwei Tagen nicht betreten und nur ein Glas Wasser gestern Abend getrunken. "Lüg mich nicht an. Wie lange hast du nichts gegessen?" fragte er deutlicher.
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Formel 1 OneShots
Fanfiction"When you give up your hunger for success you are not racing full heartedly anymore. Just to be there, that is not my style." - Felipe Massa