"Daniel, was machst du denn nur hier?" fragte ich mich selbst und sehnte mich nach nichts mehr als nach einer Antwort. Ich habe mich von Charles so lange bequatschen lassen, bis ich zugesagt hatte mich mit meinem Traummann zu treffen. Nur hatte er davon keine Ahnung.
Vor einigen Monaten haben wir uns auf einer Party total betrunken und sind morgens zusammen aufgewacht. Wir hatten keinen Sex, da bin ich mir sicher, allerdings lagen wir aneinander gekuschelt und nur in Unterhosen in meinem Bett und genau an das was abends war, konnte sich keiner erinnern.
Darüber gesprochen haben wir nie. Es war irgendwie alles normal, aber nicht mehr so unbeschwert, wie vorher. Ich vermutete, dass er Angst hatte, dass ich auf ihn stand. Ich würde ja gern behaupten, dass ich ihm da Entwarnung geben konnte, aber ich saß immerhin schick angezogen in einem teuren Restaurant und wartete auf ihn.
Der Niederländer dacht, dass er sich hier mit Charles, Alexander und Lando treffen wollte, wie sie es oft taten. Der Monegasse hatte das mit den anderen abgesprochen.
Unaufhörlich starrte ich auf die Tür, durch die Max bald treten sollte. Ich ging in meinem Kopf alle Szenarien durch, die denkbar waren, momentan war das alles von einem schönen Abend, bis zum endgültigen Aus unserer Freundschaft.
Als ich Max dann erblickte, dachte ich, dass mein Herz aus meiner Brust sprang. Sofort machte sich ein Gefühl von Enge in meinem Hals breit, am liebsten hätte ich mein Hemd aufgerissen, so wenig Luft bekam ich.
Es dauerte nicht lange bis er mich erblickte und mir freundlich zuwinkte und auf mich zu kam. Ich stand zitternd auf und lächelte ihm leicht zu. "Hey Daniel, was machst du denn hier?" fragte er und klang gut gelaunt, dann umarmte er mich kurz. Ich erwiderte kurz und sah ihn dann nervös an. "Hey, gehe essen und du?" versuchte ich zu witzeln, was aber gar nicht klappte. "Gehts dir gut? Du siehst so nervös aus." er sah auf den einen freien Stuhl, der noch an dem Tisch stand. "Oh. Du hast ein Date. Sorry, das wusste ich nicht. Aber ich freu mich für dich! Wann kommt deine Verabredung denn?".
Ich konnte kaum mehr atmen, so groß war meine Angst. "Ist schon da." murmelte ich leise. "Charles hat dir zwar gesagt, dass er angerufen wird und da dringend ran muss, du aber schonmal Lando und Alex suchen sollst. Aber keiner von denen kommt. Er steht noch ca. 10 Minuten auf dem Parkplatz, falls du gehen willst."
Max sah mich verwirrt an. "Was tue ich denn dann hier, wenn von den anderen keiner kommt? Mit dir und deinem Date essen?" Ich sah ihn weiter ängstlich an und sprach leise: "Du bist mein Date, Max. Wenn du das nicht willst, dann kannst du jederzeit gehen."
Zu meiner Verwunderung wurde mir ein Lächeln geschenkt und Max ließ sich auf dem freien Stuhl nieder. Von mir viel jeglicher Druck ab. Ich konnte wieder atmen und diese schreckliche Angst war weg.
Ob er jetzt ein richtiges Date wollte, wusste ich nicht. Aber zumindest wollte er noch etwas mit mir zu tun haben und unsere Freundschaft war nicht beendet.
Ich ließ mich glücklich gegenüber von ihm nieder. "Wie war dein Tag?" fragte ich ihn lächelnd. "Sehr gut, ich hatte zufriedenstellendes Trainings und deiner?" war seine Antwort. "Meine Trainings liefen auch gut, allerdings war ich bis eben total nervös, ich hatte Angst dich zu verlieren." gestand ich.
"So schnell wirst du mich nicht los!" lachte er, auch mich brachte das zum Lachen. Damit war das Eis dann endgültig gebrochen. Wenig später konnten wir unsere Getränke bestellen, wir beide wollten einen Wein, den wir nach einigen Minuten auch schon bekamen, auch das Essen konnten wir sofort bestellen.
Die Kellnerin war gerade weg, als Max sein Glas hob und mit mir anstoßen wollte. Auch ich hob meins und stieß mit einem: "Auf einen schönen Abend." von mir und einem "Auf uns." von Max an. Natürlich sahen wir uns dabei in die Augen, wie man das eben tat, wenn man miteinander anstieß, glaube ich. Sebastian hatte das bei uns Fahrern eingeführt, das war wohl ein Brauch aus Deutschland. "Ansonsten gibt es sieben Jahre schlechten Sex." hatte er damals erklärt. Theoretisch konnte er uns damit auch total verarscht haben und wir machten uns hier alle zum Affen, aber das Risiko auf schlechten Sex ist natürlich keins, was wir eingehen wollten.
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Formel 1 OneShots
Fanfiction"When you give up your hunger for success you are not racing full heartedly anymore. Just to be there, that is not my style." - Felipe Massa