Ich schwöre euch, dass ich diesen Oneshot schon vor dem Rennen und sogar vor den Qualifying angefangen bin, aber weil es so schön passt spielt er natürlich an diesem Rennwochenende.
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Imola 31.10.2020Ich musste endlich mit jemandem sprechen. Ich kann so nicht mehr. Seit Wochen konnte ich nicht mehr richtig lachen, fuhr schlechte Rennen und verkroch mich in meinem Zimmer. Soziale Kontakte ließ ich links liegen und konzentrieren konnte ich mich auch nicht mehr.
Ich hatte das Gefühl zusammenzubrechen, wenn ich mich nicht endlich jemandem öffnete. Also nahm ich mein Handy und überlegte, wer jetzt der richtige ist. Max war mein bester Freund und ich weiß, dass ich mich ihm in jedem Punkt anvertrauen konnte, aber hier brauchte ich eine Person, die mich versteht. Oder Personen.
Also schrieb ich Lando und George. Wenn mir da jemand hilft, dann die. "Hey, kannst du in mein Zimmer kommen? Ich brauche Hilfe. Ich habe George auch gefragt, er meinte er macht sich auf den Weg."
Meine Nachricht wurde sofort gelesen, aber eine Antwort erhielt ich nicht. Seufzend setzte ich mich auf mein Bett und sah auf den Boden. Ich war so durcheinander.
Als es an meiner Tür klopfte ging ich sie öffnen. Die beiden Jüngeren standen vor mir und sahen mich prüfend an. Noch bevor ich zur Seite treten konnte drängelte sich Lando an mir vorbei und George tat es ihm gleich. Ich musste ein wenig schmunzeln und schloss die Tür hinter uns.
"Was hast du gemacht?", fragte George, "Hast du etwas verloren oder etwas angestellt?". Ich schüttelte nur den Kopf und deutete auf das Sofa, dass in meinem Hotelzimmer stand. Beide verstanden und setzten sich.
"Ich brauche eure Hilfe, weil ich mich nicht mehr wiedererkenne. Ich komme mit meinen Gefühlen nicht mehr klar." versuchte ich zu erklären, dabei hatte ich die Hoffnung, dass die beiden schon verstanden, aber ihre Gesichter sahen nicht so aus.
Ich wusste, dass es ich meine Frage einfach frei heraus stellen konnte und dass sie wirklich die allerletzten waren, die mir das übelnehmen würden. Also atmete ich tief durch und fragte unsicher, aber sehr schnell: "Wie habt ihr gemerkt, dass ihr einen Mann liebt?".
Beide schauten sehr überrascht, sahen mich dann aber verständnisvoll an. "Ich habe, bevor ich Carlos kennengelernt habe, immer wieder versucht Frauen zu daten. Aber immer hat dieses Kribbeln gefehlt. Ich dachte dann, dass das nur in Büchern oder Filmen so ist und habe mich damit lange abgefunden gehabt. Als ich dann Carlos das erste mal gesehen habe, habe ich mich sofort wohl bei ihm gefühlt. Es hat dann nicht lange gedauert, bis dieses Kribbeln kam. Da wusste ich, dass er der Richtige ist. Ob ich schwul bin, oder bi oder pan, weiß ich nicht. Ich fand Frauen früher auch attraktiv, aber nie auf die selbe Weise wie Carlos. Bei Frauen war das immer die reine Ästhetik, aber nie mehr. Als ich das dann eben bei ihm gespürt habe, war mir klar, dass ich (auch) auf Männer stehe." erzählte Lando. Man konnte ihm die Liebe, die er zu seinem Teampartner empfand, wirklich ansehen.
Seine Worte brangen mich zum Lächeln, das war eine Liebesgeschichte wie aus einem Buch und sie freute mich für die beiden sehr. Langsam begann ich mich allerdings wiederzuerkennen. "Das mit dem Kribbeln und den Frauen, für die du nie mehr empfunden hast kommt mir bekannt vor." gab ich leise zu.
Dann fing George an zu erzählen: "Bei mir war das ein bisschen dramatischer. Ich hatte früher Menschen um mich, die absolut homophob waren. Auch wenn ich das niemals war, beginnt man irgendwann mitzulachen. Vorallem um dazuzugehören und nicht "Die Schwuchtel" zu sein. Als ich so 16 war habe ich mich in einen dieser Typen verliebt. Wir haben uns auch echt gut verstanden und ich dachte dass da auch von seiner Seite aus was war. Irgendwann haben wir dann mal einen Film zusammen geschaut und ich wollte näher an ihn rücken, da hat er mir eine gescheuert und mich rausgeworfen. In meiner Klasse war ich dann nur noch "der Schwule". Ich wollte dann gar nichts mehr von Liebe wissen, bis ich Alex kennengelernt habe. Ich habe mich erstmal mit ihm angefreundet, aber als wir bei der Formel 1 angefangen sind auch schnell verliebt. Nach einem guten Rennen von sich, hat er mich einfach geküsst und mich damit zum glücklichsten Mann der Welt gemacht."
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Formel 1 OneShots
Fiksi Penggemar"When you give up your hunger for success you are not racing full heartedly anymore. Just to be there, that is not my style." - Felipe Massa