(11) Alexander Albon x George Russell

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(11) Ich fahre nicht ohne dich heim.

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"Scheiße!" fluchte ich laut als ich aus dem Auto stieg. Ich war so nah dran und habe es vergeigt. Mal wieder. Heute wäre das die Chance gewesen mal allen zu zeigen, dass ich doch richtig hier bin und dass man mich nicht ersetzen sollte. Aber das hatte ich nicht geschafft. Ich kam auf P7 ins Ziel. Fucking P7, obwohl ich zwischenzeitlich auf P3 lag und ich hätte gewinnen können.

Es sah so gut für mich aus und dann drehe ich mich und verliere meine Plätze. Es war das vierte Rennen vor Ende und ich sah es als meine unterschiebene Kündigung. Das wars mit der Formel 1. Alexander Albon, der Typ, der sich nur zwei Jahre in der Formel 1 halten konnte. Ich war enttäuscht von mir selbst.

Die Stimmung in der Garage war angespannt, auch Max hatte kein viel besseres Rennen fahren können, er war auf P6 gefahren, obwohl auch er die Chance auf Besseres hatte. Ich zog mir den Helm ab und gab ihn und die Nackenstütze an einen Mitarbeiter ab, der beides mitnehmen wollte, auch meine Handschuhe legte ich ab.

Geschlagen machte ich mich direkt auf zum Meeting mit den Ingenieuren, die mir gleich erzählen würden was ich alles scheiße gemacht habe. Ich freute mich ja so sehr. Meinen Teamkollegen traf ich auf dem Weg. Wir verstanden uns eigentlich gut, aber heute wollte ich nicht reden, deshalb lächelten wir uns nur leicht zu.

Obwohl mir nicht danach war, musste ich nach dem Meeting zu den Interviews und es war schrecklich. "Alexander, Sie haben das Rennen nur auf P7 beendet, obwohl es so gut aussah. Denken Sie, dass Red Bull das Richtige Team für ihre Leistungen ist?"; "Alex, wie sieht es bei Ihnen 2020 aus? Hoffen Sie einen Platz in einem anderen Team zu bekommen?"; "Wieso können Sie im selben Auto nicht an Max herankommen, sehen Sie sich als schlechter an?" waren Fragen, denen ich mich mir seit Wochen, aber heute vor allem, stellen musste.

Ich war fertig mit den Nerven und wollte nichts als ins Hotel und da einfach im Bett liegen.

Geknickt und auf den Boden schauend ging ich in zu meinem Zimmer im Motorhome, dort wollte ich meine Kleidung packen und einfach nur weg von dieser Strecke. Ich öffnete die Tür des Zimmers und wurde sofort in eine Umarmung gezogen. Ich blickte hoch und sah George, der seine Arme fest um mich gelegt hatte. Ich schlang meine Arme nun auch um ihn, legte den Kopf auf seine Schulter und weinte sofort.

Wir standen bestimmt zehn Minuten so da, ich lag einfach weinend in seinen Armen und er strich mir behutsam über den Rücken, hielt mich fest an sich gedrückt, sagte aber gar nichts und gab mir so trotz der Enge und Nähe, Raum für mich und ließ mich selbst entscheiden wann ich sprechen wollte.

Wir kannten uns nun wirklich schon extrem lange und hatten uns gegenseitig oft nach schlechten Rennen gesehen, dementsprechend haben wir uns auch oft gegenseitig aufgemuntert, wie man das für den besten Freund eben tut.

Oder in meinem Fall: Wie man das für jemanden, den man seit knapp zwei Jahren liebt und verzweifelt hofft, dass das erwidert wird, eben so tut. Bei dem Gedanken entwich mir ein Seufzer, aber aufgehört zu weinen hatte ich dafür. Jetzt begann ich die Umarmung zu genießen und richtig wahrzunehmen.

Die Hand die meinen Rücken auf und ab fuhr fühlte sich an als hinterließ sie eine Spur von Funken, wie wenn wir in den Autos auf langen Graden hohe Geschwindigkeiten erreichen und dass Auto aufliegt und dort Funken entstehen. So stellte ich mir meinen Rücken vor.

Es war eine Spur von kibbelnder Wärme und von Vertrauen, die sich dort über meinen Rücken zog. Ich genoss es ihm so nah zu sein und konnte für einen Moment vergessen was los war. Allerdings war das ein verdammt kurzer Moment, denn wenig später weinte ich wieder.

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