Kapitel 11: Striptease

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Kapitel 11: Striptease

,,Eine Spur?!", wiederholte Renzo Justus Aussage, ,,Das klingt ja sehr aufregend. Und was habt ihr jetzt vor?"

Peter warf einen Blick auf seine Uhr. ,,Also heute ist es zu spät, um noch etwas über diese Mrs. Haversham herauszufinden. Wir sollten gleich morgen früh nach Santa Monica fahren und uns umhören."

,,Oder ich recherchiere erstmal über diese Frau, Zweiter.", bremste ihn Bob etwas.

,,Jedenfalls - danke, Renzo. Du warst uns eine große Hilfe. Wir würden uns auch jetzt verabschieden. Britney, bleibst du gleich hier?!"

Die Blauhaarige nickte, fügte aber hinzu: ,,Aber ihr wartet morgen auf mich, bevor ihr weitermacht."

,,Großes Detektivehrenwort!"

Mit diesen Worten erhoben sich die drei Jungen und machten sich auf den Weg zur Tür. Britney wollte ihnen schon hinterhergehen, doch Renzo war schneller.

,,Du, Justus?!"

Der erste Detektiv drehte sich um und sah ihn fragend an.

,,Ja?! Ist dir noch was eingefallen?!"

,,Das nicht, aber...aber ich habe mich gefragt, ob du dich nicht als kleine Revanche für die Infos, die ich euch geben konnte, von...von mir auf eine Pizza einladen lässt."

Stille trat ein und alle Blicke richteten sich auf Justus. Britney verkniff sich ein Grinsen - da traute Renzo sich tatsächlich, Justus nach einem Date zu fragen. Der Schwarzhaarige lief in der Zeit knallrot an.

,,Es...es tut mir sehr leid, aber ich fürchte, diese Option gibt es nicht...ich...ich bin gerade auf Diät."

Mit diesen Worten verließ er fast fluchtartig das Haus und knallte die Tür hinter sich zu.

Justus

Mit schnellen Schritten ging Justus auf Peters MG zu und bemühte sich dabei, nicht zu laufen. Die Gedanken in seinem Kopf wirbelten wild umher und ließen ihm keine Ruhe. Im Moment schien alles nicht so zu laufen, wie er es gerne hatte. Britney, die unbedingt bei der Lösung ihres eigenen Auftrages dabei sein wollte und so ihr sonst so geordnetes Trio völlig durcheinander brachte. Und wenn ihn nicht alles täuschte, verdrehte sie Peter gerade den Kopf und das war auch nicht wirklich optimal. Beziehungen waren wie Gift für gute Detektivarbeit und Gefühle vernebelten die Sinne. Das wusste er selbst nur zu gut. Und jetzt das...

,,Renzo Fonti.", murmelte er zu sich selbst. Der Rothaarige hatte einen gewissen Ruf in Rocky Beach - er war als Herzensbrecher und Casanova bekannt. Viele Mädchen hatten schon versucht, seine Gunst zu gewinnen, gerade die, die den selben Jahrgang der Highschool wie die drei Detektive besuchten. Sie hatten erst aufgegeben, als herauskam, dass Renzo schwul war. Und warum um alles in der Welt wollte er mit ihm, Justus, Pizza essen gehen? Er war sich eigentlich sicher, dass er selbst völlig hetero war. Seine Beziehung zu Lys und selbst das mit Brittany hatte er ziemlich genossen. Und jetzt fragte ihn ein anderer Mann quasi nach einem Date. Es hätte ihn nicht mal in Verlegenheit bringen sollen, es abzulehnen. Und doch - als Renzo ihnen die Tür aufgemacht hatte, mit dem offenen Hemd und der engen Hose, hatte sein Herz einen Sprung gemacht und sein Mund war für einen Moment wie ausgetrocknet gewesen. Er wusste ganz genau, was er in diesem Moment gedacht hatte - >>Verdammt, er sieht gut aus.<<. Und als Renzo sich sein Hemd zugeknöpft hatte, war er sogar irgendwie enttäuscht gewesen. Er schluckte und schüttelte mit dem Kopf. Er sollte sich lieber völlig auf den Fall konzentrieren - und das, was auch immer es war, tief in seinem Inneren vergraben.

Britney

Nachdem Peter und Bob sich verabschiedet und Justus hinterhergelaufen waren, drehte Britney sich zu Renzo um. Dieser saß immer noch mit betretendem Gesichtsausdruck auf der Anrichte. Sie schüttelte mit einem leisen Seufzen den Kopf.

,,Du bist aber auch wie die Axt im Walde, was?"

Der Rothaarige sah sie mit einem Ausdruck im Gesicht an, der Bände sprach.

,,Ich dachte...ich könnte einen kleinen Vorstoß wagen. Ich meine, man kommt super schwer an Justus heran, wenn man nicht unbedingt in irgendeinen Fall verstrickt ist, den die Drei gerade lösen. Und...ich weiß auch nicht. Vielleicht habe ich einfach nur gehofft, dass er ja sagt. Selbst, wenn er nicht auf andere Männer steht, ich hätte gerne ein wenig Zeit allein mit ihm verbracht..."

Die Blauhaarige zog sich neben ihn auf die Anrichte.

,,Renzo, ich glaube, ich verstehe, was du sagen willst. Aber ich hätte an Justus' Stelle wahrscheinlich nicht anders gehandelt. Versteh mich nicht falsch, aber du bist förmlich mit der Tür ins Haus gefallen. Ich versteh nicht sonderlich viel von Beziehungen, aber ich glaube, du hättest genauso gut direkt sagen können, dass du auf ihn stehst. Das hätte ihn nicht weniger verschreckt als eben gerade."

Renzo stieß ein paar italienische Worte aus, die nach einigen sehr blumigen Flüchen klangen.

,,Es ist verdammt schwer, an ihn heranzukommen."

,,Wenn du weiterhin irgendwelche Dates hast, wird das nicht besser."

,,Ich weiß, aber..."

Renzo seufzte leise. ,,Ich schlafe schlecht allein, wie ich dir schon erzählt habe. Und so hab ich die Möglichkeit, dass jemand bei mir ist."

,,Aber so ganz ohne Gefühle..."

Er stieß sie leicht in die Seite. ,,Komm, reden wir über was anderes. Verdrehst du gerade Peter Shaw den Kopf?!"

Aus irgendeinem Grund fühlten sich Britneys Wangen sofort heiß an.

,,Ich habe keine Ahnung, was du meinst."

,,Ja ja, schon klar. Manche Leute sind blind für die Blicke, die ihnen zugeworfen werden."

,,Renzo, wie lange kenne ich Peter jetzt? Zwei Tage? Da kann man nicht gerade behaupten, dass wir eine enge Beziehung hätten geschweige denn, dass ich ihm den Kopf verdrehen würde."

Der Rothaarige rutschte von der Anrichte, ging zum Fenster, öffnete es weit und zündete sich eine Zigarette an. Er blies den Rauch aus und sah gedankenverloren nach draußen.

,,Als ich Justus das erste Mal sah, wusste ich, dass ich ihn attraktiv finde."

,,Du bist ja auch ein Casanova.", zog sie ihn auf, ,,Ich geh mal hoch in mein Zimmer. Wir sehen uns bestimmt später."

,,Casanova.", echote er noch, doch da war sie schon aus der Küche geschlüpft und auf dem Weg nach oben. Ein leises Lächeln umspielte Britneys Lippen. Sie - Peter den Kopf verdrehen. Das war das Albernste, was sie jemals gehört hatte.

Die drei ??? - Teenage Dream Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt