Kapitel 15: Erkundungstour

190 14 3
                                    

Kapitel 15: Erkundungstour

Müde saß Britney am Frühstückstisch. Sie hatte mal wieder nicht gut geschlafen. Ihr Vater beobachtete sie über den Rand seiner Zeitung hinweg.

,,Alles in Ordnung, Principessa?!"

Sie nickte und gähnte. ,,Ja, alles in Ordnung, Dad. Ich muss mich einfach noch an alles gewöhnen."

Er nickte langsam, dann ging die Zeitung nach oben und er las weiter. Die Blauhaarige war ganz froh, dass er nicht weiter nachfragte. In diesem Moment stolperte Renzo herein - er sah nicht minder müde aus und griesgrämig noch dazu.

,,Guten Morgen, Renzo.", sagte Guiseppe hinter der Zeitung und bekam nur ein Knurren zur Antwort, ,,Ist dein >>Gast<< weg?!"

Der Rothaarige schnappte sich ein Brötchen und begann, es zu zerpflücken.

,,Der ist nicht geblieben."

,,Na, umso besser."

Britney musterte Renzo interessiert. Nachdem er ihr gestanden hatte, dass er auf Justus stand, wunderte sie sich doch, dass trotz dieses Umstandes wieder irgendein Kerl bei ihm gewesen war. Vielleicht versuchte der Rothaarige damit, sich abzulenken. Ihr Vater klappte in der Zwischenzeit seine Zeitung zusammen und stand auf.

,,So, ich werde dann mal langsam ins Restaurant fahren. Renzo, pass mir gut auf Britney auf."

Die Blauhaarige verdrehte die Augen. ,,Dad, ich kann auf mich selbst aufpassen."

Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. ,,Davon bin ich nicht überzeugt, Principessa. Bis später."

Er verließ die Küche und kurze Zeit später konnte man Haustür klappern hören. Britney drehte sich zu Renzo um, der sich inzwischen Kaffee eingeschenkt hatte und düster in seine Tasse schaute.

,,Meine Güte - bist du schlecht gelaunt."

Als Antwort erhielt sie nur ein Schulterzucken. Sie setzte sich ihm gegenüber.

,,Du musst mir mal was erklären - wie läuft das. Du stehst auf Justus, hast aber weiter Betthäschen?!"

Als Antwort darauf erntete sie eine hochgezogene Augenbraue.

,,Betthäschen?! Bitte was?"

,,Na ja, du hast halt gefühlt jeden Tag einen anderen Kerl im Haus. Ich verstehe nicht, wie das alles zusammen passt."

,,Das nennt man Verdrängen, Britney. Ich hoffe für dich, dass du nie an diesen Punkt kommst. Ich fülle meine eigene Unzufriedenheit sporadisch auf."

Die letzten Worte waren ziemlich scharf aus Renzos Mund gekommen und die Blauhaarige zog instinktiv leicht den Kopf ein. Der Rothaarige bemerkte ihre Reaktion und sah sofort schuldbewusst drein.

,,Tut mir leid, das war heftiger, als es sein sollte."

,,Schon gut, ich hab es ja auch provoziert. Du kannst tun und lassen, was du willst."

Er streckte ihr die Zunge raus. ,,Da bin ich aber froh, dass du das so siehst. Und? Was hast du heute geplant? Einen Ausflug mit den drei Detektiven?!"

Britney schüttelte mit dem Kopf. ,,Nein, sie melden sich, wenn sie etwas Neues haben. So lange hänge ich erstmal in der Luft."

,,Guck dir doch ein bisschen Rocky Beach an. Es gibt einige Punkte, die wirklich sehenswert sind."

,,Beim letzten Mal hat das ja auch so gut funktioniert.", entgegnete Britney sarkastisch.

,,Ja, aber beim letzten Mal hattest du mich nicht dabei. Ich kenne mich hier gut aus und kann dir alle Orte zeigen und dir nebenbei auch einiges über die Geschichte von Rocky Beach erzählen. Also, was sagst du?"

Langsam nickte die Blauhaarige. ,,Von mir aus gerne."

Sie fuhren mit Renzos blauem Ford in die Innenstadt, wo der Rothaarige auf einem Parkplatz etwas außerhalb parkte.

,,Also in der Innenstadt war ich schon.", meinte Britney mit einer hochgezogenen Augenbraue, ,,Vorgestern zusammen mit Peter."

,,Aber bestimmt warst du nicht in dem besten Laden der Stadt."

,,Wenn du nicht einen Juwelier meinst, dann nicht."

,,Dachte ich mir - dann komm."

Er lief mit raumgreifenden Schritten los, sodass Britney Mühe hatte, ihm zu folgen. Nach einigen Minuten kamen sie an einem Geschäft an, in dessen Schaufenster Gitarren und Schallplatten hangen. Renzo macht eine ausholende Handbewegung.

,,Tadaa!"

Die Blauhaarige legte leicht den Kopf schief.

,,Ein Plattenladen."

,,Auch. Hier kann man fast alles kaufen, was mit Musik zu tun hat - auch richtige Sammlerstücke. Ich komme sehr gerne hierher. Wollen wir reingehen?!"

,,Warum nicht.", entgegnete Britney mit einem Nicken. Der Rothaarige stieß die Tür auf und sie traten ein. Im Inneren des Ladens stieß man auf vollgestopfte Regale und Schaukästen. Ein paar Kunden liefen umher und ein altersschwacher Ventilator kämpfte gegen die Wärme an. Der Mann hinter dem Verkaufstresen sah auf.

,,Ah, Renzo, schön, dich zu sehen. Wen hast du denn da mitgebracht?"

,,Das ist Britney, die Tochter von Guiseppe."

,,Ach ja, ich erinnere mich..."

Der Mann hielt ihr eine Hand hin, die gebräunt von der Sonne war.

,,Evan Tomski. Ich hoffe, es gefällt dir hier in unserem kleinen Städtchen."

,,Bestimmt.", murmelte Britney, schüttelte die Hand kurz und ließ sie dann wieder los. Stattdessen warf sie einen Blick zu den Auslagen.

,,Ich geh mich dann mal umsehen."

,,Aber gerne doch."

Sie nickte Renzo nochmal zu und ging dann zu dem ersten Regal, indem sich mehr oder minder sortiert stapelweise CDs befanden. Sie begann, sich eher lustlos umzusehen. Auch wenn Renzo recht hatte, dass der Laden wahrscheinlich einige Schätze barg, wusste sie nicht, nach was sie explizit schauen sollte. Sie verließ das Regal und ging um eine Ecke, nur um fast mit jemandem zusammenzustoßen.

,,Oh entschuldige, ich...Justus?!"

Vor ihr stand tatsächlich der erste Detektiv, in den Händen einen großen Pappkarton.

,,Oh, Britney. Was verschlägt dich hierher?"

,,Ich bin mit Renzo unterwegs - er wollte mir ein bisschen die Stadt zeigen. Und was machst du hier?"

,,Mein Onkel hat ein paar Sachen von Mr. Tomski abgekauft und ich helfe ihm, sie in den Lastwagen zu räumen."

,,Verstehe. Es gibt wahrscheinlich noch nichts Neues zu dem Wagen, habe ich Recht?!"

Der Schwarzhaarige stellte den Karton neben sich ab und schüttelte mit dem Kopf.

,,Bedauerlicherweise nein. Manchmal kann es einige Tage oder sogar eine Woche dauern, bis sich was findet."

Britney seufzte. ,,Wäre auch zu schön gewesen."

,,Justus? Wo bist du, Junge?", erklang in diesem Augenblick eine Stimme von weiter hinten.

,,Ich komme gleich, Onkel Titus. Also Britney, ich muss...Moment mal!"

Er sah mit gerunzelter gerunzelter Stirn an Britney vorbei aus dem Fenster. Verwirrt drehte sie sich um und folgte seinem Blick. Dann sah sie, was er meinte. Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein dunkler Wagen, der ihr bekannt vorkam.

,,Das...", murmelte sie atemlos, ,,Das ist doch der Wagen, den wir suchen oder?!"

Langsam nickte Justus. ,,Ich denke schon. Wir müssten irgendwie näher herankommen, um uns sicher zu sein."

,,Wir bräuchten irgendeine Ablenkung, damit einer von uns in die Nähe des Wagens kommt."

,,Sofern jemand im Wagen sitzt.", warf der Schwarzhaarige ein.

,,Auch wieder wahr."

Sie sahen sich betreten an, als hinter ihnen eine Stimme ertönte: ,,Was treibt ihr da eigentlich?"

Die drei ??? - Teenage Dream Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt