Kapitel 14: Leerlauf

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Kapitel 14: Leerlauf

Genervt stützte Peter sein Gesicht mit seinen Händen ab.

,,Wir haben nichts, absolut gar nichts."

,,Ich finde auch, dass das Gespräch mit Ms. Haversham überhaupt nichts gebracht hat, geschweige denn, dass wir irgendeinen Anhaltspunkt bezüglich des Diebstahls des Anhängers haben.", pflichtete Bob ihm bei und strich sich durch seine roten Locken. Sie waren wieder zurück nach Rocky Beach gefahren und hatten es sich in der Zentrale der drei Fragezeichen gemütlich gemacht. Justus massierte sich die Schläfen.

,,Ärgerlich, einfach ärgerlich das Ganze. Wir hätte bedenken sollen, dass jemand nochmal versucht, das Medaillon zu bekommen."

,,Toll, Just. Das fällt dir ja früh ein.", entgegnete Peter sarkastisch, ,,Britneys Anhänger ist weg und wir haben nicht die geringste Ahnung, wo wir ihn suchen sollen."

,,Mir ist bewusst, dass unser Vorgehen bei diesem Fall nicht das Geschickteste war, Zweiter, du musst mich nicht auch noch zusätzlich daran erinnern."

Peter wollte anscheinend wieder zu einer giftigen Erwiderung ansetzen, als Britney die Hand hob.

,,Hört auf, euch zu streiten, das bringt doch nichts.", sagte sie mit einem Seufzen.

Peter klappte den Mund wieder zu und verschränkte stattdessen die Arme. Britney sah noch einmal in die Runde.

,,Also, was machen wir jetzt? Ihr seid solche Sachen doch bestimmt gewohnt. Wie gehen wir jetzt weiter vor?"

Betretenes Schweigen war die Antwort. Die Blauhaarige zweifelte an ihrem Verstand.

,,Ihr wisst es nicht?!"

Sie bekam immer noch keine Antwort, dafür räusperte Bob sich verlegen.

,,Das kann doch nicht euer Ernst sein. Ich dachte, ihr habt noch keinen Fall gehabt, den ihr noch nicht gelöst habt?! Und jetzt wollt ihr einfach so aufgeben?!"

,,Niemand spricht hier von aufgeben, Britney.", entgegnete Justus ruhig, ,,Es ist nur eine Tatsache, dass wir nicht sonderlich viele Anhaltspunkte in deinem Fall haben. Dadurch finde ich schwer zu evaluieren, wie wir weiter vorgehen sollen."

Frustriert ließ die Blauhaarige ihren Kopf zwischen ihre Arme sinken. Sie fühlte sich ausgelaugt. Was wollten diese fremden bloß mit ihrem Anhänger? Er war ihr wichtig und sie wollte ihn unbedingt zurückhaben. Da spürte sie eine Hand auf ihrem Rücken. Sie hob den Kopf wieder und sah ihn Peters Augen. Er lächelte sie aufmunternd an.

,,Das wird schon, ganz bestimmt."

Sie versuchte, das Lächeln mehr schlecht als recht zu erwidern. Bob hatte sich in der Zeit hinter den Computer gesetzt und tippte mit schnellen Fingern etwas in die Tastatur ein.

,,Was tust du da, Bob?", wollte Justus mit einem Stirnrunzeln wissen.

,,Recherche. Ich meine, der Wagen der Kerle, die den Anhänger gestohlen haben, war ein Luxusteil. Das gibt es in Rocky Beach und Umgebung nicht so oft, eher in Los Angeles. Also könnte es ja sein, dass jemand diesen Wagen gesehen hat."

,,Du willst also eine Kettenemail losschicken?!", fragte Peter.

,,Ganz genau."

Die Augen des ersten Detektives begannen zu leuchten. ,,Bob, das mir das nicht selber eingefallen ist. Du bist ein Genie."

Der Rothaarige grinste. ,,Danke für die Blumen."

Er beugte sich wieder über den PC und kaute kurz auf seiner Lippe herum.

,,Was schreibe ich denn am besten?"

Peter kicherte leise. ,,Das ist schon traurig, Bob. Ist ja nicht das erste Mal, dass wir sowas machen."

,,Schon, aber bedenke, dass es schon etwas zurückliegt, dass wir diese Art der Recherche angewendet haben. Zwar sind wir durch die ganzen Social Media Seiten jetzt flexibler, aber die Gefahr, verarscht zu werden, ist im Gegensatz dazu eher größer geworden."

,,Das wird schon. Ich poste es ja nicht auf Facebook, sondern schicke es als Email erstmal an unsere Freunde und Bekannten. Die können es ja weiterleiten. Und wenn es dann doch ins Netz gestellt wird, ist es so...ich weiß was ich schreibe...>>Auch...wenn...es...schon...etwas...länger...her...ist,...brauchen...wir,...die...drei...Fragezeichen,...eure...tatkräftige...Unterstützung. Wir...suchen...einen...dunklen...Sportwagen...der...heute...vermutlich...in...schnellem...Tempo...durch...Santa...Monica...gefahren...ist...alle...Hinweise...<<"

Bob verstummte und tippte zuende, dann nickte er zufrieden.

,,So sollte es gehen."

,,Danke, Bob. Tja dann...heißt es wohl warten."

Britney seufzte und erhob sich. ,,Schreibt ihr mir, wenn es Neuigkeiten gibt?! Dann würde ich jetzt nämlich den Heimweg antreten."

Peter sprang auf. ,,Ich kann dich gerne fahren."

,,Danke, aber musst du nicht."

,,Ich bestehe darauf."

Britney zuckte mit den Schultern. ,,Okay, wenn es dir wirklich nichts ausmacht..."

,,Keinesfalls. Bis gleich, Kollegen."

Der Junge mit den Dreads begleitete sie nach draußen und hielt ihr die Tür zu seinem MG auf. Britney holte tief Luft.

,,Peter - es ehrt mich, dass du so nett zu mir bist, aber ich glaube, du interpretierst in die ganze Sache zu viel rein."

Er sah sie fragend an. ,,Wie meinst du das?"

Oh je, jetzt wurde es unangenehm. Die Blauhaarige trat von einem Fuß auf den anderen.

,,Na ja...ich denke, du hast Interesse an mir und versuchst durch Freundlichkeit mich von dir zu überzeugen."

Kurz herrschte Stille, dann schnaubte Peter erst belustigt und fing dann an zu lachen. Verständnislos sah Britney ihn an.

,,Warum lachst du?"

Er kicherte immer noch und antwortete: ,,Also, wenn ich versuchen würde, dass du mich für ein Date in Erwägung ziehst, würde ich es völlig anders anstellen. Da kann ich dich beruhigen."

Sie blinzelte verwirrt. War sie wirklich so sehr auf dem Holzweg gewesen?!

,,Also stehst du gar nicht auf mich?!"

,,Das hab ich nicht gesagt."

Er zwinkerte ihr zu und aus irgendeinem Grund lief sie rot an. Er fuhr fort: ,,Aber momentan bin ich einfach nicht an einer Beziehung interessiert. Also brauchst du dir keine Sorgen machen, dass ich versuche an dir herumzubaggern."

Britney konnte nicht anders, als erleichtert die Luft auszustoßen. Diese Reaktion ließ Peter wieder kichern.

,,Bist du jetzt erleichtert?!"

Etwas schuldbewusst nickte sie. ,,Ich will ehrlich mit dir sein, ich könnte gerade wirklich niemanden gebrauchen, der versucht, mein Herz zu erobern. Nicht falsch verstehen."

,,Tu ich nicht."

Sie waren inzwischen an der Einfahrt zu Britneys Haus angekommen. Die Blauhaarige fand es seltsam, es so zu nennen. Sie öffnete die Tür des MGs und lächelte Peter noch einmal zu.

,,Ihr meldet euch, wenn ihr was habt?!"

,,Klar. Bis dann, Britney."

,,Bis dann."

Sie schlug die Autotür zu und machte sich dann auf den Weg zu ihrem immer noch neuen Zuhause.

Die drei ??? - Teenage Dream Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt