Kapitel 18: Im Geisterhaus
Das Tor des Hauses, vor dem Peter den MG geparkt hatte, war rostig und hing schief in den Angeln. Mit einem etwas mulmigen Gefühl sah Britney nach draußen.
,,Das sieht ja ziemlich baufällig aus. Bist du dir sicher, dass es sicher ist, es zu betreten?!"
Peter öffnete die Fahrertür. ,,Es gibt leider nur einen Weg, das herauszufinden. Bist du bereit?"
,,Nicht wirklich, aber irgendwo ansetzen müssen wir ja."
,,Auch wieder wahr. Aber wenn ich ehrlich mit dir bin - so ganz behagt mir dieses Haus auch nicht."
Erstaunt sah die Blauhaarige ihn an. ,,Du bist von einer Klippe mehrere Meter ins Wasser gesprungen, um mich zu retten."
Der Junge mit den Dreads biss sich auf die Unterlippe und sah auf einmal ganz verlegen aus.
,,Das ist was anderes. Ich habe keine Probleme damit, etwas Waghalsiges zu tun, das mit Sport zu tun, aber Dinge, die mit etwas Übernatürlichem zu tun haben könnten..."
Er beendete den Satz nicht und schüttelte sich.
,,Aber Justus und Bob verlassen sich auf uns. Deswegen muss ich über meinen Schatten springen."
Britney gab sich zuversichtlich und setzte ein Lächeln auf. Sie stieß ihn leicht in die Seite.
,,Du hast ja mich dabei. Was soll also schief gehen. Gehen wir rein?!"
Peter nickte. ,,Ziehen wir es durch."
Sie stiegen aus und bewegten sich auf das Gebäude zu. Vorsichtig drückte Peter das quietschende Tor auf und sie schoben sich hindurch. Der Garten, indem sie sich nun befanden, war verwahrlost und das Gras stand fast kniehoch.
,,Sieh mal, hier ist das Gras runtergedrückt, als wäre jemand vor kurzem hier entlang gegangen."
Britney ging in die Hocke und betrachtete die Stelle, auf die Peter zeigte.
,,Meinst du? Da könnte auch ein Tier gewesen sein oder so."
Peter schüttelte mit dem Kopf. ,,Bei einem Tier oder einem anderen Gegenstand würde der Abdruck anders aussehen. Ich denke, es ist ein Mensch gewesen."
,,Und das kannst du nur an einer eingedrückten Grasfläche erkennen."
Er grinste schief. ,,Ich arbeite als Detektiv, seit ich neun bin. Da lernt man während der Jahre so einiges. Manchmal kommt es mir vor, als würde ich das ganze schon seit 40 Jahren machen und nicht erst seit knapp sieben."
,,Du alter Mann.", witzelte Britney und bekam dafür einen bitterbösen Blick von dem zweiten Detektiv ab.
,,Ja, ja, mach dich nur über mich lustig. Ich würde dich gerne mal sehen, wenn du so viele Fälle lösen müsstest."
,,Nein danke, mir reicht dieser eine Fall völlig. Wollen wir näher ans Haus gehen?!"
,,Ja, aber vorsichtig. Wer weiß, was hier alles herum kreucht und fleucht."
Langsam gingen sie auf das baufällig wirkende Haus zu. Von außen machte es einen verlassenen Eindruck. Die Blauhaarige suchte in den leeren, gardinenlosen Fenstern nach Anzeichen von Leben, fand aber keins. Wirklich beruhigen tat sie dieser Umstand aber nicht. Peter neben ihr kramte in seinem Rucksack und holte zwei Stabtaschenlampen heraus. Sie legte den Kopf schräg.
,,Du willst doch da nicht wirklich reingehen oder? Das Haus sieht aus, als würde es jeden Augenblick zusammenbrechen."
Er zuckte mit den Schultern. ,,Justus und Bob würden es auch tun und es sieht recht massiv aus. Außerdem halten sie mich sonst wieder für einen Waschlappen, wenn ich nicht reingehe."
,,Aber unsere eigene Sicherheit ist doch auch wichtig.", gab Britney zu bedenken. Peter sah sie aufmunternd an.
,,Ach komm, das wird schon. Ich dachte, du vertraust mir."
,,Dir ja, aber dieser Bruchbude nicht."
Der Junge mit den Dreads streckte seine Hand aus und ergriff ihre.
,,So, jetzt kann uns nichts passieren, denn wir halten uns aneinander fest."
,,Funktioniert so ein Spruch normalerweise?!"
Er streckte ihr die Zunge raus und zog sie in Richtung des Hauses. Mit einem ergebenen Seufzen folgte sie ihm. Die Veranda unter ihren Füßen knarrte, als sie sie betraten. Peter drückte probeweise gegen die Tür, die mit einem quietschenden Laut aufsprang. Er machte eine einladene Geste in Richtung des dunklen Eingangs. Britney zog eine Grimasse, schaltete die Taschenlampe aber ein und machte einen Schritt in das Innere des Hauses. Die Luft roch feucht und abgestanden und einige Ratten suchten das Weite, als der Strahl der Taschenlampe sie traf.
,,Na, da kommt doch Freude auf.", murmelte sie. Peter schob sich neben ihr ins Innere. Er pfiff durch die Zähne.
,,Das sieht wirklich nicht sonderlich anheimelnd aus. Na dann, los geht's. Ich gehe vor."
Langsam tasteten sich der zweite Detektiv und die Blauhaarige durch die dunkle Eingangshalle.
,,Und wohin jetzt?!", zwischte Britney leise, als sie direkt vor der morsch aussehenden Treppe standen. Prüfend leuchtete Peter auf die Stufen und setzte einen Fuß auf die unterste. Das Holz knarrte, schien aber zu halten.
,,Sieht halbwegs sicher aus. Lass uns hochgehen."
Die Blauhaarige schüttelte sich, folgte ihm aber langsam die knarrenden Stufen nach oben. Vor ihnen lag jetzt ein dunkler Flur mit einigen mit Tüchern bedeckten Schränken.
,,Wir sollten die Schränke untersuchen. Vielleicht finden wir dort irgendeinen Hinweis."
Britney nickte und ging vorsichtig über die ebenfalls knarrenden Holzdielen zum ersten Schrank. Mit einer schnellen Bewegung zog sie das Tuch herunter, das diesen bedeckte. Staub wirbelte auf und sie musste husten. Unter dem Tuch kam ein altertümlicher Schrank zum Vorschein. Probeweise zog die Blauhaarige an der Tür und stellte fest, dass diese sich glücklicherweise leicht aufdrücken ließ. Sie schob sie auf und fand - Leere. Nur ein paar Spinnen bevölkerten das Innere des Schrankes. Peter, der sie beobachtet hatte, zuckte mit den Schultern.
,,Das wäre ja auch zu einfach gewesen. Bei mir im Schrank war auch nichts. Nehmen wir den nächsten."
Britney ging ein Stück weiter und ruckte an der nächsten Schranktür. Diese klemmte etwas, doch nach einigem Zerren bekam sie sie auf. Auch hier befand sich kaum etwas außer einem kleinen schmalen Buch ganz in der Ecke des Regales. Sie griff danach und hatte es gerade herausgezogen, als auf dem Gang vor ihnen plötzlich etwas ohrenbetäubend knackte. Peter leuchtete sofort in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, aber zu sehen war nichts. Die Blauhaarige wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem kleinen Buch zu. Sie richtete den Strahl ihrer Taschenlampe darauf und schlug es auf. Ihr Herz machte einen Satz, als sie eine Abbildung erkannte - ihr Anhänger. Darunter hatte jemand etwas gekritzelt - klein und schwer leserlich. Sie verengte ihre Augen zu Schlitzen, um es zu entziffern.
,,Church of D..."
Weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment knackte es wieder, gefolgt von einem berstenden Geräusch. Peter packte sie am Arm.
,,BRITNEY, WIR MÜSSEN HIER SOFORT RAUS! DAS OBERE STOCKWERK - ES STÜRZT EIN!"
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Die drei ??? - Teenage Dream
FanfictionBritney ist ein menschliches Wrack, als sie zu ihrem Vater nach Rocky Beach zieht. Ihre Mutter gibt ihr das Gefühl, sie nicht zu wollen, von ihrer Großmutter hat sie nichts mehr außer einem Amulett, ein Familienerbstück. Bereits an ihrem ersten Tag...