Kapitel 28: In der Dunkelheit

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Kapitel 28: In der Dunkelheit

Britney kam es so vor, als würde sie schon seit Ewigkeiten in die Dunkelheit starren. Die einzige Möglichkeit, sich zu orientieren, waren ihre Taschenlampen. Unruhig lehnte sie sich an Peter, der einen Arm um sie legte.

,,Justus, was meinst du, in welche Richtung wir gerade gehen?"

Der erste Detektiv, der nur schemenhaft zu erkennen war und mit Renzo voraus ging, drehte sich halb um und antwortete: ,,Ich denke, wir entfernen uns gerade weiter vom Strand."

,,Aber ist das nicht schlecht, wenn wir einen Ausgang suchen?"

,,Das wird sich zeigen."

Die Blauhaarige hörte, dass der erste Detektiv zuversichtlich klingen wollte, aber es gelang ihm nicht richtig. Sie konnte ihn verstehen - sie befanden sich gerade in einer Extremsituation. Sie flüsterte an Peter gewandt: ,,Habt ihr sowas Ähnliches schonmal erlebt?!"

Seine Antwort war ein trockenes Lachen. ,,Mehr als einmal."

,,Ich weiß nicht, ob mich das jetzt beruhigen soll oder nicht."

,,Na ja, sieh es mal so - noch leben wir."

Sie konnte sein Lächeln nur erahnen, aber irgendwie beruhigte es sie. Plötzlich stieß Bob einen Fluch aus.

,,Was ist passiert?", fragte Caroline alamiert.

,,Ich hab mir den Kopf gestoßen. Mann, tut das weh. Was ist denn das hier..."

Man hörte ein Rascheln, dann einen überraschten Laut.

,,Hier ist irgendwas. Könnt ihr mal leuchten?!"

Sofort schossen die Strahlen der Taschenlampen in die Richtung, aus der Bobs Stimme kam. Dieser rieb sich noch immer den Kopf, deutete aber mit der Hand auf das, gegen das er gestoßen war. Es war ein massiver Holzbalken, der ungefähr auf Kopfhöhe im Stein angebracht war. An diesem hingen lange Ketten aus Muscheln und kleinen Steinen, die allerdings Moos angesetzt hatten. Interessiert strich der dritte Detektiv durch den Vorhang, der wieder ein Rascheln und Klimpern von sich gab.

,,Geht es dahinter weiter oder ist das nur Zierde?", wollte Justus wissen. Daraufhin strich Bob den Vorhang beiseite und offenbarte einen schmalen Durchgang.

,,Es geht hier tatsächlich weiter. Der Weg ist sogar mit Holzplanken ausgelegt. Ich denke, wir können diesen Weg hier nehmen."

Plötzlich schnippte Peter mit den Fingern.

,,Das ist es!"

,,Was, Zweiter?"

Er verdrehte die Augen und sah auffordernd in die Runde.

,,Jetzt sagt nicht, dass ich der Einzige bin, dem das aufgefallen ist."

Betretenes Schweigen war die Antwort und er seufzte theatralisch. ,,Also wirklich, meine Aufgaben sind Verfolgungsjagden, nicht Denkaufgaben zu lösen. Guckt euch doch mal den Vorhang an. Was fällt euch ein, wo, ich zitiere, >>schillernde Vorhänge<< vorkamen?"

Justus schlug sich mit der freien Hand an die Stirn. ,,Genial, Zweiter. Das ich da selbst nicht drauf gekommen bin."

,,Was meint ihr?", fragte die Blauhaarige verwirrt. Peter sah sie an.

,,Erinnerst du dich, was Renzo uns aus dem Buch übersetzt hat. Diese Art Gedicht?!"

So langsam dämmerte es ihr. ,,Ja klar, jetzt weiß ich, was du meinst. Das hier könnte der Pfad sein, der in dem Buch beschrieben wurde."

,,Ganz genau."

,,Meint ihr, dass wir dort einen Ausweg finden werden?!"

Justus trat mit Renzo vorsichtig an den kleinen Eingang heran und bückte sich leicht, um unter dem Holzbalken hindurch zu gehen. Dabei stieß der Rothaarige einen Schmerzenslaut aus, bei dem sich Justus sofort entschuldigte. Er winkte ab. ,,Schon gut, Amore. Ich komme schon zurecht. Wir müssen einen Weg hier raus finden."

Die Anderen folgten ihm. Die Holzbohlen gingen hinter dem Tor weiter. Hier waren die Felswände glatter, fast schon abgeschliffen und man konnte im Licht der Taschenlampen einige Zeichnungen sehen. Nach ein paar Minuten wurde der Gang wieder breiter und sie kamen auf einer Art Plateau an. Hier gab es tatsächlich Licht, wenn auch nur wenig, dass aus Ritzen in der Decke über ihnen schien. Bob trat ein Stück vor und leuchtete in das Dämmerlicht vor ihnen.

,,Hier geht es nach unten. Da ist eine Leiter, die recht fest aussieht."

Er warf einen Blick über die Schulter zurück.

,,Renzo, meinst du, du schaffst das?"

Der Rothaarige schnitt eine Grimasse. ,,Werde ich wohl müssen."

Probeweise stellte der Rothaarige einen Fuß auf die Leiter und belastete ihn vorsichtig. Ängstlich streckte Caroline eine Hand aus und hielt ihn am Arm fest. Ein Knarzen war zu hören, dann sah Peter hoch.

,,Scheint okay zu sein."

,,Du...du willst doch nicht wirklich verlangen, dass wir da runtergehen oder?", wisperte Peter besorgt und sein Griff um Britneys Hand wurde fester. Man konnte Bobs Augenrollen im Dunkeln fast hören.

,,Wenn du lieber hier stehen bleiben möchtest, Zweiter, tu das gerne. Wir gehen da jetzt runter, denn wir wollen ja hier irgendwann rauskommen."

,,Ich meine doch nur.", murmelte der Junge mit den Dreads.

,,Vielleicht sollte ich dich daran erinnern, dass du von einer Klippe mindestens zehn Meter tief ins Wasser gesprungen bist, Peter, bevor du hier Panik schiebst."

,,Das...das war auch was anderes. Jeffrey und ich haben sowas schon öfter gemacht. Außerdem ist es da hell gewesen und wir haben keinerlei Ahnung, was unter uns ist."

Bob ignorierte diese Erklärung anscheinend völlig und machte sich stattdessen an den Abstieg. Als von ihm nichts mehr zu sehen war, warteten alle gespannt ab.

,,Ich kann ihn nicht mehr sehen.", sagte Caroline angespannt, die immer noch mit ihrer Taschenlampe nach unten leuchtete, ,,Da scheint eine Art Nebel oder so zu sein. Ich komme mir fast vor wie in Drakulas Schloss. Gleich biegt er bestimmt um die Ecke, auf der Suche nach seiner geliebten Mina..."

Bevor sie weitererzählen konnte, drang Bobs Stimme an ihre Ohren - die klang weiter entfernt als gedacht.

,,Ihr könnt runterkommen. Aber haltet euch gut fest, der Weg ist lang."

,,Managgia.", zischte Renzo und es klang alles andere als freundlich. Der erste Detektiv zog ihn vorsichtig zu der Leiter hin.

,,Also, fangen wir an. Renzo, ich klettere es Erstes. Peter, du hast doch bestimmt dein Kletterseil dabei.

,,Ja, warum?"

,,Ich werde Renzo an dich binden, weil du der Stärkste von uns bist. So kannst du ihn sichern, sollte er wegen seiner Verletzung abrutschen."

Peter sah alles andere als begeistert aus, holte aber das Seil aus seinem Rucksack, befestigte einen Karabiner an seinem Gürtel und reichte die andere Hälfte Justus. Dieser machte den anderen Karabiner an dem Gürtel des Rothaarigen fest und holte dann tief Luft.

,,Dann wollen wir mal."

Die drei ??? - Teenage Dream Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt