Kapitel 20: Caroline
Mit leicht verzweifeltem Gesichtsausdruck stand Britney vor ihrem Kleiderschrank. Heute war das Treffen in der Zentrale und sie hatte keinen Schimmer was sie anziehen sollte. Ihre Sachen, die sie mitgebracht hatte, waren eigentlich nicht dafür geeignet, dass sie sie für eine Art Party benutzte. Mit einem frustrierten Laut ließ sie sich auf ihr Bett sacken und starrte an die Decke. Das, was Peter zu ihr gesagt hatte, beschäftigte sie. Dabei war sie hierher gekommen in der Absicht, erstmal nichts in dieser Richtung aufzubauen. Beziehungen waren anstrengend und stressig. Und hier war sie nun - interessiert an Peter Shaw. Sie wusste auch nicht, wie sie darauf gekommen war, mit ihm über ihre Gefühle zu sprechen. Es war einfach passiert. Peter löste eine Art Geborgenheit in ihr aus, die sie so noch nicht erlebt hatte.
Die Blauhaarige schlug sich die Hände vor das Gesicht. Allein schon so zu denken, fühlte sich albern und kitschig an.
Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken.,,Herein?!"
Die Tür öffnete sich und im Rahmen stand Renzo. Als er sie so im Bett liegen sah, zog er eine Augenbraue hoch.
,,Und ich dachte, du wärst schon längst fertig."
Britney setzte sich wieder auf und musterte ihn. Renzo trug ein legeres, graues Hemd und eine dunkle Jeans.
,,Ihr Männer habt es echt immer leichter, euch was Schickes anzuziehen."
,,Findest du?!"
Der Rothaarige trat an ihrem Schrank und ließ seinen Blick fachmännisch über die Kleidung gleiten.
,,Du könntest eine von den Blusen mit Rock tragen. Das würde bestimmt süß aussehen."
Britney setzte sich wieder auf und folgte mit den Augen seiner ausgestreckten Hand.
,,Vielleicht mache ich das ja tatsächlich."
,,Ich weiß übrigens, warum Justus mich auch eingeladen hat.", sagte Renzo in diesem Moment ohne sie anzusehen. Fragend legte sie den Kopf schräg.
,,Und warum?"
,,Ganz einfach - er spart Zeit und Energie."
,,Wie meinst du das?"
Renzo stieß ein ironisches Lachen aus. ,,Ist doch offensichtlich. Ich weiß nicht, was ich mir überhaupt gedacht habe, als ich als Bezahlung das Date gefordert habe. Justus wird mich mit heute abspeisen und damit hat sich die Sache. Dämlich - porca miseria!"
Britney biss sich auf die Lippe. Rein theoretisch hatte Renzo mit seiner Aussage geradewegs den Nagel auf den Kopf getroffen. Und das schien er auch zu spüren, denn er seufzte laut.
,,Also habe ich tatsächlich Recht. Na ja, war ja irgendwie klar."
Er atmete tief durch und als er sie dann ansah, lächelte er wieder.
,,Nun gut, lass uns nicht weiter darüber sprechen. Wir sollten uns mehr deinem Klamottenproblem widmen."
,,Es ist ja nicht direkt ein Problem..."
,,Das ist Ansichtssache.", entgegnete er mit einem Augenzwinkern und stellte sich vor ihren Kleiderschrank.
,,Hmmmm...hier, nimm mal den Rock hier."
Er zog einen schwarzen Rock vom Bügel und warf ihn ihr zu. Britney hielt ihn vor sich, sagte aber: ,,Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung mit dir ist?"
Der Rothaarige nickte mit Nachdruck. ,,Natürlich, mach dir keine Gedanken. Warum sollte ich etwas hinterher weinen, das es noch nicht einmal gab. Ich bin erwachsen."
,,Okayy.", entgegnete sie gedehnt, dennoch war sie sich sicher, dass Renzo sie anlog. Was auch immer er sich von seinem Date mit Justus erhofft hatte, das war es nicht.
Als Britney und Renzo gemeinsam auf die Zentrale zugingen, strahlte aus den Fenstern des Wohnwagens bereits Licht. Kurz, bevor sie die Tür erreicht hatten, wurde diese geöffnet. Ein Mädchen mit langen, roten Haaren sah hinaus. Ein Lächeln glitt über ihre Züge.
,,Ihr müsst Britney und Renzo sein. Hi, ich bin Caroline. Kommt doch rein, das Wetter ist ja nicht so toll."
Sie schlüpften in das Innere des Wohnwagens. Dort war es noch Ordentlicher als sonst und auf dem Tisch standen ein paar Kerzen. Auf dem Sofa saß Bob und auf dem Schreibtischstuhl, der hinter dem Schreibtisch hervorgeschoben worden war, lümmelte Peter. Von Justus war nichts zu sehen. Caroline ließ sich neben Bob auf das Sofa fallen. Etwas unsicher lächelte Britney Peter an.
,,Hey."
Er erwiderte das Lächeln. ,,Hey."
Sie nahm einen freien Stuhl, zog ihn neben Peter und ließ sich darauf nieder. Sie flüsterte ihm zu: ,, Renzo glaubt, Justus würde ihn abspeisen."
,,Das ist schlecht."
Anscheinend hatte sie nicht leise genug gesprochen, denn der Rothaarige warf ihr einen nicht deutbaren Blick zu. In diesem Moment wurde die Tür des Wohnwagens geöffnet und man konnte einen großen Topf sehen, der gefährlich schwankte. Renzo machte einen schnellen Schritt und hielt den Topf fest, um ihn zu stabilisieren. Justus' rotes Gesicht kam zum Vorschein, das noch ein bisschen röter wurde, als er Renzo sah.
,,D-danke, Renzo. Die Suppe war doch ein bisschen schwer."
,,Kein Problem."
Gemeinsam trugen sie den Topf zu dem Schrank neben dem Kühlschrank und hieften ihn darauf.
,,Tante Mathilda war so lieb und hat uns einen ganzen Topf Gulaschsuppe gekocht. Teller und Besteck sind im Schrank. Renzo, ähm, würdest du..."
,,Si, naturalmente."
Der Rothaarige bückte sich, öffnete die Tür des Schrankes und begann, Teller herauszureichen. Justus nahm diese an, schien aber mit den Augen auf etwas ganz anderes fixiert zu sein. Britney beugte sich wieder zu Peter.
,,Sag mal, täusche ich mich oder starrt Justus gerade auf Renzos Hintern?!"
Peter, der gerade einen Schluck seiner Limonade getrunken hatte, verschluckte sich und begann zu husten. Die Blicke im Raum richteten sich auf ihn. Er winkte ab. ,,Alles gut, nur verschluckt."
In der Zwischenzeit spürte die Blauhaarige einen Blick auf sich ruhen. Sie drehte ihren Kopf und ihr Blick begegnete dem von Caroline, die sie mit einem Ausdruck von Neugier im Gesicht ansah. Sie sah sie fragend an.
,,Alles klar?"
Die Rothaarige nickte. ,,Ja klar, es ist nur...es waren lange nicht mehr irgendwelche Mädchen hier bei unseren kleinen Partys, die nicht mit einem von den Jungs zusammen waren. Du bist also eine special Sunflower."
,,Aha.", entgegnete Britney lahm.
,,Doch wirklich."
Caroline klatschte in die Hände. ,,Ich bin dafür, dass wir nach dem Essen ein paar Partyspiele spielen. Das lockert die Stimmung bestimmt ungemein."
Justus, der inzwischen mit auf dem Sofa saß, fragte zweifelnd: ,,Bist du dir sicher, dass das von Nöten ist, Caroline?!"
,,Unbedingt. Immerhin sehe ich meinen Bob...", dabei legte sie eine Hand auf Bobs Knie und er lächelte sie an, ,,...nicht so oft und ich habe keine Lust, dass wir hier wie auf einer Trauerfeier sitzen. Also - lasstet die Spiele beginnen.
DU LIEST GERADE
Die drei ??? - Teenage Dream
FanfictionBritney ist ein menschliches Wrack, als sie zu ihrem Vater nach Rocky Beach zieht. Ihre Mutter gibt ihr das Gefühl, sie nicht zu wollen, von ihrer Großmutter hat sie nichts mehr außer einem Amulett, ein Familienerbstück. Bereits an ihrem ersten Tag...