Kapitel 9: Alles, was glänzt

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Kapitel 9: Alles, was glänzt

Britney und Peter betraten gemeinsam den Juwelier. In kleinen Schaukästen war sorgsam glitzernder Schmuck ausgebreitet worden. Hinter einem Tresen stand ein Mann mit graumelierten Haaren und lächelte ihnen freundlich zu.

,,Was kann ich für Sie zwei tun? Vielleicht Ringe, um Ihre Liebe zu besiegeln?!"

Sofort hob Britney abwehrend die Hände. ,,Nein, wir sind nicht zusammen."

,,Wir wollten eigentlich uns nach etwas erkundigen.", setzte Peter hinzu, dessen Wangen leicht gerötet waren. Sofort ruderte der Verkäufer zurück.

,,Oh, Entschuldigung. Ich dachte, weil sie zusammen hergekommen sind...wie auch immer, was kann ich denn für Sie tun?"

Peter nickte Britney zu, die das Medaillon aus ihrer Tasche zog und es ihm vorsichtig hinhielt. Seine Augenbrauen schossen in die Höhe.

,,Oh, sehr interessant."

Er nahm es ihr ab und zog eine kleine Lupe hervor, durch die er es betrachtete.

,,Ein hübsches kleines Kunstwerk. Wissen Sie zufällig, wie alt es ist?!"

Britney schüttelte den Kopf. ,,Leider nein. Ich habe es von meiner Großmutter geschenkt bekommen, weiß aber nicht, ob sie es gekauft hat oder ob es schon länger in Familienbesitz ist."

,,Sollte es das sein, haben Sie hier etwas von beträchtlichem Wert."

Der Juwelier zog eine Schublade auf, holte einen winzigen Hammer heraus und schlug ihn ganz leicht gegen das Metall. Ein leises Klingen war zu hören.

,,Wundervoll. Ich kann ihnen etwas zum diesem Stück erzählen, wenn Sie das möchten."

Peter nickte. ,,Deswegen sind wir eigentlich hergekommen."

Der Mann nickte und legte das Schmuckstück vorsichtig auf den Tisch ab.

,,Also, das, was wir hier haben, könnte man als eine Art Schlüssel bezeichnen."

Er deutete mit dem Griff des Hammers auf den grünen Stein. ,,Der Türkis könnte hierbei sowohl als Schmuckstein als auch als Griff dienen. Wie Sie hier sehen können, gehen von ihm diese goldenen Streben aus. Ich vermute hier eine Art Mechanismus, allerdings kann ich Ihnen nicht sagen, wie er funktioniert."

Er reichte Britney das Schmuckstück zurück, die es wieder einsteckte.

,,Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas helfen."

,,Haben Sie tatsächlich. Vielen Dank."

Britney und Peter verließen den Laden wieder. Peter schien über irgendetwas nachzudenken.

,,Schon interessant oder?!"

,,Was denn?"

,,So wie es aussieht, hast du einen Schlüssel. Nur ein Schlüssel für was?"

Britney zuckte mit den Schultern. ,,Da bin ich leider überfragt. Meine Großmutter hat es mir zwar geschenkt, aber etwas darüber gesagt hat sie nicht."

,,Hmmm..."

Da erklang plötzlich eine Stimme: ,,Peter, wie schön dich zu sehen."

Der Angesprochene blieb wie angewurzelt stehen. Vor ihnen stand ein Mädchen, die sich anscheinend sehr über Peters Auftauchen zu freuen schien. Ihre langes, blondes Haar fiel ihr offen über den Rücken. Britney wusste, dass solche Mädchen als Inbegriff von Schönheit bezeichnet wurden. Sie kam näher und lächelte. Peter wirkte angespannt.

,,Hallo Kelly."

,,Ich hatte gehofft, dich zu treffen. Ich versuche schon seit Tagen, dich zu erreichen, aber du gehst nicht an dein Handy."

Sie streckte die Hand aus und berührte ihn an seinem Arm. Peter zuckte zurück.

,,Nicht anfassen."

Irritiert sah die Blauhaarige ihn an. Sein ganzer Körper war angespannt wie eine Sprungfeder, sein Kiefer verspannt. Kelly zog die Hand zurück und legte den Kopf schräg.

,,Peter, jetzt sei doch nicht so. Ich liebe dich, dass weißt du. Das, was passiert ist, war ein Ausrutscher. Du kannst doch einfach zu mir zurückkommen und wir vergessen das ganze. Was hältst du davon?"

Was immer hier auch lief, Britney konnte spüren, dass es nichts Gutes war. Sie stellte sich halb vor Peter.

,,Ich glaube, er möchte nicht mit dir reden."

Kelly stutzte und zog dann eine Augenbraue hoch.

,,Und wer bist du?"

,,Eine Freundin von Peter. Und wir gehen jetzt."

Mit diesen Worten zog sie den Jungen mit den Dreads weiter. Hinter sich konnte sie Kelly fluchen hören, dann hörte sie ihre Schritte hinter sich.

,,Warte! Peter und ich müssen noch reden."

Britney wirbelte herum und fauchte: ,,Verschwinde und lass Peter in Ruhe."

Die Blonde blieb stehen und sah sie mit großen Augen an, dann glitt ihr Blick zu Peter und sie maulte: ,,Peter, die darf so nicht mit mir reden. Immerhin bin ich deine Freundin."

Jetzt kam wieder Leben in Peter.

,,Ich habe Schluss gemacht, Kelly. Bitte lass mich in Ruhe."

,,Aber..."

Sie hatten inzwischen den MG erreicht. Peter bedeutete Britney, einzusteigen, bevor er selbst einstieg. Kelly klopfte an die Scheibe, während er den Motor anließ. Mit quietschenden Reifen fuhr er los und sie ließen die Blonde hinter sich. Britney atmete aus, dann sah sie Peter an.

,,Was war das?"

Er gab keine Antwort.

,,Peter?"

Er lenkte den Wagen an den Straßenrand und stellte den Motor ab. Dann schloss er die Augen und begann mechanisch, eine seiner Dreads um die Finger zu drehen. Britney musterte ihn und überlegte, was sie tun sollte. Von seinem Verhalten erinnerte es sie an sich selbst - kurz bevor sie sich ,,Perfect" in die Arme geschnitten hatte. Langsam streckte sie die Hand aus und legte sie auf Peters Unterarm. Er zuckte wieder zusammen und öffnete die Augen, zog den Arm aber nicht weg.

,,Du erzählst niemandem, was eben passiert ist. Justus und Bob sollen davon nichts wissen."

,,Tue ich nicht, das verspreche ich...Kelly ist also deine Exfreundin, ja?!"

Langsam nickte Peter. ,,Ja, ist sie. Sie und ich waren vier Jahre zusammen. Und dann..."

,,...wurde es toxisch?!", fragte Britney sanft. Er sah sie entsetzt an und nickte dann langsam, bevor er den Kopf in den Händen vergrub.

,,Gott, was musst du jetzt von mir halten. Wir kennen uns erst seit zwei Tagen, aber du wirst ohne Pause von einer Katastrophe in die nächste geworfen."

,,Danke für die Erinnerung.", meinte sie sarkastisch, ließ aber ihre Hand auf Peters Unterarm liegen.

,,Peter, es ist alles okay. Ich verstehe, wie du dich fühlen musst. Du musst dich für nichts entschuldigen, okay?!"

Er sah hoch und nickte dann langsam.

,,Okay, das ist ein Deal."

Er legte seine Hand auf ihre und zog sie dann von seinem Arm. Dann atmete er tief durch.

,,Gut, wir sollten zurück zur Zentrale fahren und den anderen berichten, was wir herausgefunden haben. Und Britney - bitte erzähl den Anderen nichts."

,,Mach ich nicht. Du kannst dich auf mich verlassen."



Die drei ??? - Teenage Dream Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt