Kapitel 12: Die Spur
Britney zog sich gerade die Schuhe an, als es vor dem Haus hupte. Das mussten die drei Detektive sein. Peter hatte ihr gestern Abend nochmal geschrieben und ihr mitgeteilt, dass sie bereits in den Morgenstunden vorhatten, nach Santa Monica zu fahren und ob sie mitkommen wollte. Natürlich hatte sie ja gesagt. Schnell schnappte sie sich ihre Tasche und rief in Richtung Küche: ,,Ich geh dann mal."
,,Bis später, Principessa.", rief ihr Vater zurück. Sie schlüpfte aus dem Haus und ging auf den MG zu, der am Ende der Einfahrt geparkt stand. Zu ihrer Überraschung saß nur Peter in dem Wagen. Sie stieg ein und sah den Jungen mit den Dreads erstaunt an.
,,Wo sind denn Justus und Bob?"
,,Die hatten noch was zu erledigen und kommen nach."
,,Ach so. Das heißt also nur wir zwei."
Er zuckte mit den Schultern. ,,Scheint so. Stört es dich?!"
Sie schüttelte mit dem Kopf. ,,Überhaupt nicht."
Für einen Moment spukte ihr das, was Renzo gestern zu ihr gesagt hatte, im Kopf herum, aber sie drückte es von sich. Der Gedanke, dass Peter sich zu ihr hingezogen fühlte, war einfach bescheuert. Sie kannte ihn nicht mal wirklich und vor allem hatte er gerade eine toxische Beziehung hinter sich. Außerdem - allein schon der Gedanke war absurd.
,,Britney?"
Peters Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie sah ihn fragend an. Er hatte einen Mundwinkel hochgezogen und musterte sie.
,,Ich rede schon die ganze Zeit und du reagierst gar nicht."
,,Oh, tut mir leid. Ich war in Gedanken. Was hast du gesagt?"
Er ließ den Motor an und fuhr los. ,,Na ja, eigentlich habe ich gesagt, dass es gestern schon ziemlich offensichtlich war, dass Renzo auf Justus abfährt oder?!"
,,Du bist ein guter Beobachter."
Ihm entfuhr ein belustigtes Schnauben. ,,Dafür muss man kein guter Beobachter sein, um das zu merken. Immerhin hätte er ihn auch gleich fragen können, ob er mit ihm auf ein Date geht."
Britney strich sich eine blaue Haarsträhne hinter das Ohr. ,,Hätte Justus dann auch nein gesagt?!"
,,Definitiv."
,,Was macht dich so sicher?"
Er zuckte mit den Schultern. ,,Na ja, ich bin schon seit über zehn Jahren mit ihm befreundet. Wenn er schwul wäre, wüsste ich das."
Britney schwieg dazu und dachte sich ihren Teil. So wie Justus sich ausdrückte und sich verhielt, konnte sie sich schon vorstellen, dass er so etwas schon gut verstecken könnte, wenn es so wäre. Aber es war ja nicht ihre Sache.
,,Wenn du meinst...also, wie gehen wir denn gleich vor? Habt ihr eine bestimmte Strategie, um eine Befragung durchzuführen?!"
Peter schüttelte langsam mit dem Kopf. ,,Na ja, so direkt ein geplantes Vorgehen haben wir jetzt nicht. Wir fahren hin und Justus übernimmt meistens das Reden."
,,Verstehe. Klingt gar nicht so kompliziert."
Dem zweiten Detektiv entfuhr ein Lachen, das nicht sonderlich echt klang.
,,Nicht jeder hat Lust, mit drei Jugendlichen zu sprechen. Du ahnst nicht, wie oft uns schon die Tür vor der Nase zugeknallt worden ist. Und die Leute sind meistens unfreundlich."
,,Aber diejenige, überdie wir Informationen suchen, war doch eine Freundin meiner Nonna."
,,Richtig, aber das heißt ja nicht, dass die Personen, bei denen wir versuchen Hinweise zu bekommen, nett sind."
,,Auch wieder wahr."
Britney seufzte leise. ,,Also irgendwie hatte ich mir es anders vorgestellt, hierher zu ziehen."
,,Wie meinst du das?"
,,Na ja, ich wollte erstmal meine Ruhe nach allem, was passiert ist."
Jetzt schien Peter neugierig zu werden. ,,Was ist denn passiert?"
,,Darüber will ich nicht sprechen.", blockte sie schnell ab, nur um sich gleich innerlich selbst zu schelten. Mit dieser Reaktion hatte sie Peter wahrscheinlich noch neugieriger gemacht. Doch seine Reaktion entsprach nichts ihren Erwartungen. Statt gleich nachzufragen, zuckte er nur mit den Schultern und meinte: ,,Okay."
Britney war perplex. ,,Okay?! Du hakst nicht über meine Hintergrundgeschichte nach?!"
,,Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen, Britney. Natürlich bin ich neugierig, das gebe ich auch offen zu. Aber wenn du nicht darüber reden willst, ist das völlig in Ordnung für mich."
Britney hatte wirklich mit vielem gerechnet, nur nicht damit. Sie schwieg - wusste nicht, was sie wagen sollte. Und so kam es, dass der Rest der Fahrt schweigend verlief.
Als Peter seinen MG vor dem Haus parkte, indem Rebecca Haversham gelebt haben sollte, standen Justus und Bob bereits vor dem großen Haus und warteten auf sie. Der zweite Detektiv stieg aus und kratzte sich verwirrt am Kopf.
,,Nanu, ich dachte, ihr kommt nach. Da hätten wir auch zusammen fahren können."
,,Die Recherche nach Ms. Haversham hat schneller Ergebnisse gebracht, als ich vorher gedacht habe.", gab Bob zur Antwort.
,,Und welche?!", wollte Britney sofort wissen. Der dritte Detektiv deutete auf das Haus hinter ihnen.
,,Zu unserem Glück lebt tatsächlich eine Verwandte von Ms. Haversham in diesem Haus. Es handelt sich hierbei um deren Tochter, Molly Haversham. Über sie gibt es nicht viel außer dass sie einen kleinen Blumenladen in Santa Monica besitzt."
,,Lebt sie allein in diesem Riesenkasten?!", hakte Peter nach.
,,Soweit Bob und ich wissen, ja. Aber es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden und zwar klingeln."
Mit diesen Worten begann er, die Treppe zur Haustür hinaufzusteigen. Die Anderen folgten ihm. Justus klingelte. Eine kurze Weile passierte nichts, doch dann waren im Inneren des Hauses Schritte zu hören. Dann wurde ein Schlüssel im Schloss umgedreht und die Tür öffnete sich. Heraus schaute eine Frau Mitte Dreißig, die die vier Jugendlichen vor ihrer Tür fragend ansah.
,,Ja?! Kann ich helfen?!"
,,Sind Sie Ms. Haversham?!"
Sie nickte langsam. ,,Ja, mein Name ist Molly Haversham. Was kann ich denn für euch tun?"
,,Wir wollten fragen, ob es Ihnen etwas ausmachen würde, meinen werten Kollegen und mir einige Fragen zu ihrer Mutter Rebecca Haversham zu beantworten."
Nun zeichnete sich Verwirrung in dem Gesicht der Frau ab.
,,Meine Mutter?! Falls es euch noch nicht bekannt ist, sie ist leider seit einigen Jahren verstorben."
,,Das ist uns bekannt. Wir hätten trotzdem einige Fragen."
Die Verwirrung im Gesicht der Frau schien noch größer zu werden.
,,Im welchen Bezug denn, wenn ich fragen darf?! Woher kennt ihr meine Mutter überhaupt?"
Britney trat vor und setzte ein vorsichtiges Lächeln auf.
,,Guten Tag, Ms. Haversham. Ich bin Britney Walsh. Meine Nonna und ihre Mutter waren sehr gut befreundet. Ich dachte, Sie könnten uns etwas über diesen Anhänger erzählen."
Mit diesen Worten zog sie sich ihr Medaillon vom Hals und hielt es der Frau hin.
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Die drei ??? - Teenage Dream
FanfictionBritney ist ein menschliches Wrack, als sie zu ihrem Vater nach Rocky Beach zieht. Ihre Mutter gibt ihr das Gefühl, sie nicht zu wollen, von ihrer Großmutter hat sie nichts mehr außer einem Amulett, ein Familienerbstück. Bereits an ihrem ersten Tag...