Kapitel 27: Die Männer

153 9 2
                                    

Kapitel 27: Die Männer

,,Justus!"

,,Renzo!"

Mit Schrecken stellte Britney fest, dass die Männer, die den ersten Detektiv und Renzo festhielten, Pistolen hatten, die auf die beiden gerichtet waren. Und einen der Männer erkannte sie tatsächlich.

,,Sie!"

Der Juwelier, der ihr und Peter die Einschätzung für ihren Anhänger gegeben hatte, lächelte - allerdings diesmal alles andere als freundlich.

,,Ja, ich. Eigentlich muss ich mich ja bedanken, dass ihr das Medaillon uns so bereitwillig zur Verfügung gestellt habt. Wir hätten es niemals so schnell wieder gefunden, hättet ihr es nicht direkt zu uns gebracht."

Peter stellte sich schützend vor sie und streckte eine Hand aus.

,,Sie haben doch das, was sie wollen. Lassen Sie uns doch einfach gehen."

Der zweite Mann stieß ein hohes, gackerndes Lachen aus.

,,Gehen?! Wovon träumst du nachts. Immerhin habt ihr noch etwas, was wir benötigen."

Mit diesen Worten versetzte er dem ersten Detektiv einen Tritt in den Rücken, sodass dieser einen zischenden Laut von sich gab. Unruhig trat Britney von einem Bein auf das andere. Sie wusste genau, dass die beiden Kerle das Buch mit dem italienischen Text meinten. Bob neben ihr stieß einen leisen Fluch aus, bevor er es aus der Tasche zog.

,,Also schön."

Ein gieriges Funkeln erschien in den Augen des Juweliers. Er streckte die Hand aus.

,,Gib her!"

Mit einem Blick auf die beiden Gefangenen händigte der dritte Detektiv das Buch an den Mann aus. Dieser schnappte es sich und schlug es auf. Det zweite Mann kam näher und zerrte Justus dabei unsanft mit sich.

,,Und?! Ist das Rätsel darin?!", fragte er aufgeregt. Jetzt konnte Britney auch den Akzent hören, mit dem er sprach. Hektisch schlug der Andere das Buch auf, wobei er Renzo losließ. Dieser spannte die Muskeln und versuchte im nächsten Moment, von dem Juwelier wegzukommen. Der andere Mann verzog den Mund und richtete sofort den Lauf der Pistole auf den Rothaarigen.

,,An deiner Stelle würde ich ganz vorsichtig sein, Bürschchen. Sonst werde ich noch ganz nervös und mir könnte der Finger zucken."

Renzo murmelte etwas auf italienisch, das nicht sonderlich freundlich klang und der Mann lächelte ein gemeines Lächeln.

,,Fluch' nur, soviel du willst, Junge. Bringen wird es dir nichts. Nun, Abraham, was steht in dem Buch?"

Der Juwelier hatte irgendetwas gemurmelt und sah jetzt hoch.

,,Okay, ich denke, ich weiß jetzt, wie man hineinkommt, Sergio. Wir werden es so versuchen. Und wehe, einer von euch macht auch nur eine falsche Bewegung. Sergio, den Schlüssel bitte."

Mit einer flüssigen Bewegung zog der Mann Britneys Anhänger aus der Tasche und reichte ihm dem Anderen.

,,Behalt die Kinder im Auge."

Er bewegte sich auf die Markierung zu, die Britney gefunden hatte und strich darüber. Das gefährliche Funkeln kehrte in seine Augen zurück.

,,Hier also ist es."

Er drückte den Anhänger in die Vertiefung und ein leises Knacken erklang, gefolgt von einem Rattern, das immer lauter wurde. Unwillkürlich trat Britney einen Schritt zurück, sodass sie halb an Peter gelehnt stand. Mit weiterem Poltern kam plötzlich Bewegung in die ganze Wand und sie schob sich zur Seite weg. Dahinter lag ein Eingang, der in völlige Dunkelheit führte. Die Männer, die sie eigentlich in Schach hielten, schienen völlig ergriffen von diesem Vorgang zu sein. Anders ließ es sich nicht erklären, dass Justus plötzlich so ruckartig einen Schritt machte, dass er sich losreißen konnte.

,,Schnell, Leute!"

Er riss dem Mann den Anhänger aus der Hand, der so die Verbindung zu der Einbuchtung verlor. Rumpelnd begann die Öffnung sich wieder zu schließen.

,,Rein da."

Die Verwirrung ausnutzend, scheuchte der erste Detektiv seine Kollegen, die Mädchen und Renzo durch die Öffnung, die schnell kleiner wurde. Ein Schuss knallte, doch die Männer waren zu langsam, um noch hinterher zu kommen. Mit einem ohrenbetäubenden Knallen schloss sich der steinerne Durchgang hinter ihnen. Unendliche Dunkelheit hüllte sie ein.

,,Na ganz Klasse, Erster.", meldete sich Peter nach einigen Augenblicken des Schweigens zu Wort, ,,Jetzt sind wir eingesperrt."

,,Es war eine Kurzschlussreaktion, das muss ich zugeben.", gab Justus zurück, ,,Aber in diesem Augenblick sah ich keine andere Möglichkeit. Sind alle unverletzt?!"

Britney tastete sich ab. Sie hatte das laute Knallen des Schusses gehört und nichts gespürt, hatte aber doch Angst, durch das Adrenalin den Treffer nicht bemerkt zu haben. Doch zu ihrer Erleichterung schien alles in Ordnung zu sein. Gerade wollte sie das laut sagen, als sie einen leisen Schmerzenslaut hörte. Der Lichtstrahl in ihrer Taschenlampe fiel auf Renzos blasses Gesicht, das vor Schmerz verzehrt war.

,,Renzo?! Alles in..."

Sie ließ das Licht weiterwandern, bis es auf sein Hosenbein fiel. Dieses schimmerte oberhalb des Knies karmesinrot. Bevor sie noch etwas sagen konnte, ging er lautlos in die Knie. Sofort stürzte Justus zu ihm und fing ihn auf. 

,,Nein, nein, nein, Renzo."

Peter ging ebenfalls neben dem Rothaarigen in die Hocke und inspizierte das Bein. ,,Ich glaube, die Kugel hat dein Bein nur gestreift."

Renzo entfuhr ein atemloses, sarkastisches Lachen. ,,Fantastico, da fühl' ich mich ja gleich besser."

,,Warte kurz." Peter zog kurzerhand sein T-Shirt aus und machte daraus einen behelfsmäßigen Verband, den er um das verletzte Bein band. Der Rothaarige zischte und verkrampfte sich kurz, Schweißperlen standen auf seiner Stirn.

,,So sollte es erstmal gehen, bis sich das ein Arzt ansehen kann."

Bob hatte in der Zwischenzeit in die andere Richtung geleuchtet und schürzte nun die Lippen. ,,Sollten wir hier einen zweiten Ausgang finden, versteht sich."

Justus drückte Renzo leicht an sich. ,,Es gibt hier mit Sicherheit einen zweiten Ausgang. Derjenige, der diese Tür hier konstruiert hat, war sich sicher im Klaren, das Zwischenfälle passieren können und hat aus diesem Grund einen Notausgang einkalkuliert. Wie sollte er sonst bei möglichen Komplikationen herausfinden?!"

,,Wenn du das sagst.", meinte Peter zweifelnd. Britney machte einen kleinen Schritt vor und tastete nach seiner Hand. Er drückte sie leicht, was sie etwas beruhigte.

,,Ich habe Angst.", flüsterte sie ihm zu, woraufhin er sie an sich zog.

,,Ich auch.", murmelte er. Justus hatte inzwischen Renzo aufgeholfen, der schmerzgepeinigt aufzischte, sich aber auf den Beinen hielt. Er legte sich einen seiner Arme um die Schultern und setzte sich in Bewegung.

,,Los Freunde. Lasst uns einen Ausgang suchen."

Die drei ??? - Teenage Dream Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt