Die drei ??? - Teenage Dream

Kapitel 8: Recherche

Kapitel 8: Recherche

Der rote MG parkte am Rand der kleinen Fußgängerzone von Rocky Beach. Britney und Peter waren aufgestiegen und sahen sich um.

,,Also, wir gehen erst zu Kaufmann und dann zu den kleineren Läden."

Britney zuckte mit den Schultern. ,,Du wirst das schon wissen, ich kenne mich hier nicht aus."

Er schlug sich gegen die Stirn. ,,Stimmt ja. Ich hab' ganz vergessen, dass du ja erst seit gestern hier in Rocky Beach bist. Du hast ja überhaupt keine Ahnung, wo sich hier was befindet."

Die Blauhaarige zog einen Mundwinkel hoch.

,,Das hast du sehr gut beobachtet. Der Kandidat erhält hundert Punkte.", meinte sie sarkastisch.

,,Britney...das tut mir echt leid. Ich hatte das irgendwie total vergessen."

Sie winkte ab. ,,Schon gut."

,,Nein, ist es nicht. Dann muss ich dir jetzt erstmal alles zeigen."

,,Aber Justus hat doch gesagt..."

Peter schnaubte. ,,Ich weiß, was er gesagt hat. Wir werden ja auch noch die Juweliere abklappern, aber das heißt ja nicht, dass wir uns dabei nicht amüsieren dürfen."

Er hielt ihr die Hand hin. ,,Also, was sagst du?"

Langsam streckte sie die Hand aus und legte sie in seine. Er zog sie mit sich und ließ ihre Hand nach einer kurzen Weile los. Sie fühlte sich kurz komisch an und kribbelte leicht. Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Das war seltsam gewesen. Sie beschloss, nicht weiter darauf zu achten, sondern folgte Peter, der sich weiter die Fußgängerzone entlang bewegte. Er blieb kurz stehen und musterte sie.

,,Wollen wir vielleicht eine Kleinigkeit essen, bevor wir starten?!"

Sie winkte ab. ,,Ach was, ich bin nicht hungrig."

Also wollte ihr Magen sie das Lügens bestrafen, stieß er genau in diesem Moment ein lautes Knurren aus. Peter grinste.

,,Du bist aber eine schlechte Lügnerin. Na komm, gegen deinen Hunger können wir auf jeden Fall was tun."

Er führte sie zu einer kleinen Pizzeria an der Ecke. Gemeinsam betraten sie den Laden. Der Mann hinter der Theke sah lächelnd auf.

,,Hallo Peter. Das Übliche?!"

,,Wir würden uns gerne setzen, Pietro. Meine Begleitung ist zum ersten Mal hier."

Er nickte ihr freundlich zu und sie erwiderte den Gruß. Sie nahmen an einem kleinen Tisch am Fenster Platz und Pietro reichte ihnen zwei Speisekarten. Peter beugte sich zu der Blauhaarigen hinüber.

,,Wenn das Essen hier nicht so gut ist wie bei deinem Dad tut es mir schonmal im Vornherein leid."

Sie zuckte mit den Schultern und studierte die Speisekarte.

,,Das kann ich nicht einschätzen. Ich hab keine wirkliche Ahnung, ob das Essen meines Dads gut oder schlecht ist. Er hat mir zwar gestern was gekocht, aber das ich das letzte Mal was von ihm gegessen habe ist schon mehrere Jahre her."

Peter wirkte verlegen. ,,Ich wollte nicht, dass du dich schlecht fühlst."

,,Tu ich nicht, keine Sorge. Ich hatte so lange keinen richtigen Kontakt zu ihm, dass es mir irgendwann nichts mehr ausgemacht hat. Aber auf eine Art bin ich froh, jetzt hier zu sein."

Peter sah sie über den Rand der Speisekarte hinweg an.

,,Darf ich fragen, warum du jetzt zu deinem Vater gezogen bist, wenn ihr doch so lange keinen Kontakt hattet?!"

Die Blauhaarige zog eine Augenbraue hoch.

,,Kann es sein, dass du mich ausfragst?!"

,,Vielleicht?!"

Er senkte verschwörerisch die Stimme: ,,Ein guter Detektiv weiß immer, wann er die richtigen Fragen stellen muss. Zumindest würde Justus das jetzt sagen."

Sie seufzte: ,,Justus scheint mich nicht sonderlich zu mögen."

,,Wie ich schon gesagt habe, dass kommt dir wahrscheinlich nur so vor. Na ja, Justus ist nicht mehr ganz so offen, seit...unserem Fall vor einem Monat."

Britney wollte gerade fragen, was das für ein Fall gewesen war, als der Kellner wieder an ihren Tisch trat, um ihre Bestellung aufzunehmen. Sie bestellte eine Salamipizza und Peter eine mit Thunfisch. Der Kellner bedankte sich und verschwand wieder. Sofort wandte sich die Blauhaarige wieder Peter zu.

,,Du redest ziemlich viel um den heißen Brei rum. Was war das für ein Fall?"

Peter druckste herum und nahm einen Schluck von seinem Getränk. Als sie ihn weiterhin ansah, seufzte er leise und drehte an einer Strähne seiner Dreads.

,,Du wirst wahrscheinlich nicht locker lassen oder?!"

,,Da hast du richtig geraten."

,,Also schön. Vor einem Monat hatten wir einen Fall, der mit Victor Hugenay zusammenhing."

,,Der berühmte Kunstdieb? Ich dachte, der ist tödlich verunglückt."

Peter zog einen Mundwinkel hoch. ,,Das dachten wir auch. Außerdem hat Hugenay uns einen Brief zukommen lassen - eine Art Herausforderung, Bilder zu finden, die er gestohlen hatte. Natürlich haben wir uns sofort daran gemacht, den Fall zu lösen. In dieser Zeit hat Justus die Bekanntschaft mit Brittany gemacht...und sich verliebt. Sie war neu in der Stadt und hatte anscheinend auch Gefühle für ihn, aber sie erzählte ihm auch, dass sie aufgrund einer seltenen Erbkrankheit bald erblinden würde. Justus wollte alles tun, um ihr zu helfen. Er fasste einen Entschluss..."

,,Lass mich raten. Er wollte die Bilder finden, sie verkaufen und mit dem erhaltenen Geld eine OP oder ähnliches finanzieren."

Die Blauhaarige stieß die Luft aus. ,,Menschen sind echt bekloppt, wenn sie verliebt sind."

Peter seufzte ebenfalls. ,,Du hast richtig geraten. Jedenfalls, wir haben die Bilder gefunden und erstaunlicherweise ist Brittany dann an dem Fundort aufgetaucht. Und dort kam alles ans Licht - Brittany arbeitete für Hugenay und hat Justus die ganze Zeit etwas vorgegaukelt gehabt. Er war am Boden zerstört und seitdem fällt es ihm schwer, zu vertrauen. Deswegen war er so zu dir."

Die Pizzen kamen. Britney knabberte nachdenklich an einem Stück.

,,Tja, er wird wohl damit leben müssen, dass ich ihm in diesem Fall zur Hand gehe."

Peter grinste. ,,Er wird es überleben."

Sein Handy begann zu klingeln. Er zog es aus der Tasche, warf einen Blick darauf und verdrehte genervt die Augen, bevor er den Anruf ablehnte. Nur Sekunde später begann es wieder zu klingeln. Britney zog eine Augenbraue hoch.

,,Wen ignorierst du da eigentlich so gekonnt?"

,,Nicht so wichtig. Wir sollten uns jetzt aber ein wenig beeilen, sonst macht Justus uns die Hölle heiß, dass wir hier sitzen und essen, anstatt an dem Fall zu arbeiten."

Sie aßen schweigend ihre Pizza.