Kapitel 4: Wir übernehmen jeden Fall

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Kapitel 4: Wir übernehmen jeden Fall

Britney hatte gerade geduscht und kam aus dem Bad, als neben ihr eine Stimme ertönte: ,,Was ist passiert?"

Sie zuckte zusammen und drehte sich um. An die Wand gelehnt stand Renzo und musterte sie.

,,Standest du die ganze Zeit da?!"

,,Vielleicht."

,,Schonmal was von Privatsphäre gehört?!"

Er ging nicht weiter darauf ein, sondern erwiderte: ,,Peppe ist unten und macht sich einen Kaffee. Das die Jungs dich hergebracht haben, lässt ihn nichts Gutes befürchten."

Die Blauhaarige ging an ihm vorbei in Richtung ihres Zimmers und er folgte ihr.

,,Was ist so besonders an diesen Jungs? Wie hat Dad sie genannt? Die drei Fragezeichen?!"

Renzo nickte. ,,Peter, Bob und Justus sind so etwas wie die stadteigenen Hobbydetektive. Sie machen das schon, seitdem sie elf oder zwölf sind. Dabei werden sie von der örtlichen Polizei sogar unterstützt. Ziemlich verrückt, wenn du mich fragst."

Britney schüttelte ihre feuchten Haare aus und nickte.

,,Das ist es tatsächlich...aber sie haben mir geholfen. Also werde ich wohl zu ihnen fahren. Da fällt mir ein - warum hast du eigentlich angeboten, mich zu fahren?!"

Renzo zuckte mit den Schultern, doch sie sah eine leichte Röte auf seinen Wangen. Seltsam.

,,Würdest du jetzt bitte mein Zimmer verlassen?! Ich würde mich gerne umziehen und da brauche ich keinen Spanner an der Wand."

Er streckte ihr die Zunge raus.

,,Sorry, du bist erstens wie eine Schwester für mich und zweitens hast du das falsche Geschlecht. Aber ist schon in Ordnung. Ich gehe nach unten und versuche, Peppe ein wenig zu beruhigen. Komm dann einfach, wenn du soweit bist."

Sie nickte und er verließ ihr Zimmer. Seufzend öffnete Britney ihren Schrank und besah sich ihre Kleidung, die sie erst vor wenigen Stunden ausgepackt hatte. So hatte sie sich definitiv nicht ihren ersten Tag vorgestellt. Sie kramte ein paar Sachen heraus und schlüpfte hinein. Ihre schwarzen Boots waren vollgesogen mit Wasser, also schieden sie aus. Nach kurzem Überlegen schlüpfte sie in schwarze Riemensandalen, die sie sich kurz vor ihrer Abreise nach Rocky Beach gekauft hatte. Dann polterte sie die Treppe hinunter. Noch ehe sie deren Fuß erreicht hatte, stand ihr Vater vor ihr.

,,Bitte sag mir, dass du nichts Dummes angestellt hast, während du spazieren warst."

Sie blinzelte verwirrt, dann wiederholte sie: ,,Ich habe nichts Dummes angestellt."

Er zog eine Augenbraue hoch. ,,Das erklärt aber nicht, warum die drei Fragezeichen dich nach Hause gebracht haben."

Sie seufzte. ,,Dad, willst du mich jetzt genauso löchern wie Renzo eben gerade?! Ich habe nichts angestellt, ich war nur in einer nicht sonderlich angenehmen Situation und die Drei haben mir rausgeholfen."

,,Und die nicht angenehme Situation war?"

Bevor Britney auch nur antworten konnte, erschien plötzlich Renzo auf der Bildfläche und griff nach ihrer Hand, um sie mit sich zu ziehen.

,,Wir müssen dann los. Peppe, wir reden später nochmal, wenn ich wieder da bin."

,,Hey...", rief dieser noch, doch da fiel die Tür auch schon zu. Renzo zog sie förmlich zu einem blauen Chrysler, der am Straßenrand geparkt war und schloss diesen auf.

,,Bitte sehr, die Dame."

Britney stieg ein und er ließ den Motor an.

,,Renzo?!"

,,Ja?!"

,,Danke. Ich wüsste echt nicht, wie ich Daddy erklären soll, was passiert ist."

Renzo warf ihr einen Blick zu. ,,Ich weiß ja selber nicht, was passiert ist. Aber ich vermute, du wirst es mir erstmal nicht erzählen...wir waren uns früher nah, aber jetzt..."

Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich bei seinen Worten schuldig.

,,Es tut..."

Doch er hob die Hand und schüttelte mit dem Kopf.

,,Schon gut, mach dir keine Gedanken. Sehen wir jetzt erstmal zu, dass du zum Schrottplatz kommst."

Unter dem großen Schild, auf dem Titus Jonas Altwarenhandel stand, wartete Peter bereits auf sie. Britney bedankte sich bei Renzo, stieg aus und überwand die letzten Meter zu dem Stehenden. Dieser begrüßte sie mit einem schiefen Lächeln.

,,Hey, alles in Ordnung bei dir?"

,,Na ja, wenn man die Umstände betrachtet, eigentlich schon."

,,Gut, dann folge mir. Ich bringe dich in unsere Zentrale."

Peter setzte sich in Bewegung und sie ging neben ihm her. Zu ihrer Überraschung schlug er nicht den Weg zu dem Haus ein, dass an den Schrottplatz angrenzte, sondern ging direkt in den Schrottplatz hinein. Nach einigen Minuten erreichten sie einen alten Wohnwagen, der von außen ziemlich heruntergekommen aussah. Peter bemerkte ihren Blick und grinste.

,,Warte ab."

Er klopfte in einem bestimmten Rhythmus an die Tür und öffnete diese dann. Im Inneren des Wohnwagens erwartete sie eine Überraschung. Alles war ordentlich eingerichtet und der Wohnwagen war mit einem Büro mit Telefon und PC sowie mehreren Aktenschränken ausgestattet. Daneben gab es noch einen Tisch mit vier Stühlen, ein großes Sofa und einen Sessel und sogar einen Fernseher. In einer Ecke versteckt brummte ein Kühlschrank vor sich hin. Am Schreibtisch saß der Junge, der sich als Bob vorgestellt hatte und sah gebannt auf den Bildschirm des Computers. Der Andere, Justus, saß auf dem Sofa, stand aber auf, als sie eintraten. Er lächelte leicht.

,,Willkommen in unserer Zentrale, Britney. Bitte, nimm doch Platz."

Er deutete auf den Tisch. Sie nickte und nahm auf einem der Stühle Platz.

,,Kaffee?!"

,,Nein danke. Es ist zu warm für heiße Getränke. Wasser wäre mir lieber."

Er zog neugierig eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts weiter. Stattdessen ging er zum Kühlschrank hinüber und stellte einen Moment später eine kleine Flasche Wasser vor sie hin.

,,Danke schön.", sagte sie leise. Peter nahm neben ihr Platz und Justus und Bob setzten sich ihr gegenüber. Justus eröffnete das Wort: ,,Also Britney, du bist neu in Rocky Beach, oder?!"

,,Richtig. Ich bin heute erst hier angekommen." Nervös spielte sie mit ihrem Medaillon, ,,Ist es normal in dieser Stadt, dass Mädchen aus heiterem Himmel mitten am Tag attackiert werden?!"

,,Nein, keine Sorge.", antwortete Peter und schenkte ihr ein Lächeln, ,,Aber was wollte dieser Typ eigentlich von dir? Wir sind gerade mit meinem MG um die Ecke gefahren gekommen, als ihr schon miteinander gerungen habt. Kurz darauf bist du die Klippe herunter gefallen."

,,Und du bist hinterher gesprungen.", erinnerte Bob ihn, ,,Das war ziemlich leichtsinnig von dir."

,,Entschuldigt.", warf Britney ein, ,,Ich weiß, ihr seid Hobbydetektive, aber warum interessiert ihr euch so sehr für das, was mir passiert ist?"

Justus zog ein kleines Kärtchen aus der Hosentasche.

,,Britney, darf ich dir unsere Karte überreichen?!"

Die drei ??? - Teenage Dream Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt