Kapitel 3: nach dem Vortrag...

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"Nach den unruhigsten und schlimmsten zwei Stunden meines bisherigen Lebens, ist jetzt endlich erstmals Schluss.", sagte ich leise zu Thorsten, nachdem es geklingelt und alle fluchtartig raus gerannt waren. "Die ganzen Zwischenfragen hätten auch nicht sein müssen...", gab er sofort sein kontra ab. "Naja, aber sonst war es eigentlich relativ ruhig, oder?", meinte ich. "Naja.... Hast ja irgendwie recht...", antwortete er. Wir räumten alles zusammen und wollten gerade los, als uns plotzlich ein Junge ansprach. "Ähm....hallo ich bin Timo. Ich.... Sie sind doch die Schulsozialarbeiter oder?", fragte er. Wir nickten. "Ja, warum?", fragte ich. "Meine große Schwester, also Chantal... Sie hat mir mal etwas von irgendeinem Suzed oder Suized...", Thorsten unterbrach ihn. "Suizid?", fragte er. Timo nickte:"Ja... also sie sagte sie wolle mit Suizid in ein neues Leben gehen und mit irgend so einer Ana und Deb und SVV, wer die auch immer sein sollen...?! Naja, auf jeden Fall hat sie sich schon mal geritzt und ich habe Angst meine große Schwester auch noch zu verlieren." "Wie auch noch?", fragte ich. "Naja...", fing er an zu erzählen,"meine kleine Schwester Johanna-Maria war erst 3 Jahre alt, als...", er schluchzte und fing an zu weinen. Ich nahm ihn in den Arm um ihn zu trösten. Als er sich nach ungefähr 5 Minuten wieder gefangen hatte sprach er weiter:"Hanna haben wir sie genannt. Sie war immer so fröhlich und voller Lebensfreude. Sie hielt unsere Familie als letzte große Kraft zusammen. Ich hatte ihn angeschrien sie in Ruhe zu lassen, aber er wollte nicht hören und schlug weiter auf sie ein. Ima hat ihn verlassen, aber er hat uns gesucht und nach längerem Suchen hat er uns auch gefunden " *schluchz* "Er hat immer wieder auf Ima eingeschlagen und hatte zu Chantal gesagt sie solle mir immer wenn ich sie darauf Anspreche oder es jemandem sagen wolle den Leuten sagen ich hätte schlecht geträumt. Ich weis das es kein Schlachter Traum war, aber mir glaubt keiner. Immer wenn Ima weint ist was schlimmes passiert. Vor 2 Tagen hat sie geweint, es war der Geburtstag von Hanna. Es ist realer als ein Traum! Hanna wurde von IHM ermordet! ER hat sie umgebracht!", die letzten paar Worte schrie er fast schon. "Hey kleiner, bitte sag uns: Wer ist ER?", fragte Thorsten ruhig und behutsam. Timo wich einen schritt zurück und zog mich mit sich. "Hey, was ist denn?", fragte ich ihn. "ER... er ist... DU!", sagte Timo mit zittriger Stimme zu Thorsten. Ich sah erschrocken zu Thorsten und bemerkte erst viel zu spät, dass der kleinen Junge von ebend weggerannt ist. "Und was war das ebend?", fragte ich Thorsten, doch er schüttelte nur den Kopf. Anscheinend wusste er auch nicht was der kleine wirklich wollte. Wir packten den restlichen Kleinkram noch ein und brachten es zum Auto. Als alles im Auto war fiel mir auf dass ich meine Jacke in dem Raum liegen gelassen hatte. "Mist!", entfuhr es mir. "Was ist denn?", fragte Thorsten sofort. "Ich habe meine Jacke im Raum liegen lassen. Ich geh sie schnell holen.", sagte ich hastig. Er nickte und ich ging schnell zurück zum Raum. Ich öffnete langsam die Tür. Niemand da. Ich ging hinein, holte Miene Jacke und ging nochmals die Reihen durch. Was ich fand schockierte mich viel zu sehr, als dass man es in Worte fassen könnte. "Ehm.... Was machen sie hier?", fragte mich Chantal hektisch. "Was machst du hier? Hast du nicht eigentlich Unterricht?", kam meine Gegenfrage. "Ich...ehm....also....ehm... Ach egal! Bye!", sie stand auf und rannte aus dem Raum. "Warte!", rief ich ihr hinterher, aber sie blieb nicht stehen, sondern Tante immer weiter. Sie hatte einen Zettel liegen lassen. 'Vielleicht mit Absicht?', fragte ich mich. Eigentlich tat ich sowas nicht, aber ich nahm den Zettel und las ihn mir durch. "Scheiße!", fluchte ich,"Der kleine hatte recht. Sie will ihr leben beenden..." Ich rannte aus dem Raum, durch das halbe Schulhaus und zum Auto. "Ja...Ich liebe dich auch!......Ok, bis später", hörte ich noch Thorsten sagen. Es schmerzte in mir drin, aber ich wusste nicht warum. 'War ich verliebt?' oder 'Warum schmerzt es nur so in meinem Herzen?' und 'Ich darf mich nicht in Thorsten verliebt haben!', scheiterte es mir im Kopf umher. "Der kleine hatte mit Chantal recht. Sie will ihr leben beenden.", sagte ich. "Woher willst du das wissen?", fragte er neugierig. "Hier...", meinte ich und hielt ihm den Zettel hin.

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