31.Kapi: Gedächtnislücken

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*Sarah POV*

Er hatte gerade ebend ernsthaft gefragt, ob ich mit ihm zusammen ziehen will? Krass! Ich war noch immer etwas geschockt, aber lies es mir nicht anmerken. Nach dem Essen gingen wir zu Thorsten. Kaum waren wir bei ihm, bekam ich einen Anruf. Als ich die Nummer sah wurde mir etwas schwummerig. "Ehm... Das ist mein Bruder, ich bin kurz draußen, okay?", gab ich von mir. Thorsten sah mich kurz skeptisch an und nickte dann. Ich lief aus der Wohnung und sofort aus dem Haus. Ich nahm ab und sofort ertönte wieder die Stimme vom Schulhof. "Sarah Lee... Also, was sagen sie von einem Deal?" "Ehm... Erst möchte ich wissen wer Sie sind!", meinte ich, etwas ängstlich. "Langsam, langsam... Alles zu seiner Zeit, Leely. Also der Deal wäre: Ich bekomme jedes Mal ein Foto von dem Baby,vorerst bis es auf der Welt ist, also nur die Ultraschallbilder. Dafür bekommst du für jedes Bild eine Information über mich, einverstanden?", meinte die tiefe, unbekannte Stimme. "Okay. Deal! Aber ich warne Sie. Spielen sie unfair, dann gehe ich zur Poli-", fing ich an und wurde von der anderen Person unterbrochen. "Geh zur Polizei und deinem Baby und deinem Macker passiert was. Schlimmeres als in deinen schlimmsten Alpträumen! Das ist keine Drohung, das ist ein Versprechen!!" Kurz darauf legte die Person auf.

*Erzähler POV*

Sarah fiel auf die Knie und dann zur Seite, auf dem Gehweg vor Thorstens Haus. Gerade wollte Thorsten nachsehen wie lange Sarah noch telefonierte und sah sie auf dem Gehweg liegen. Er sprintete sofort zu ihr und sah nach ob alles in Ordnung war. Kurz darauf nahm er sie hoch und brachte sie in die Wohnung. Der Tag hatte so gut begonnen. Als sie auf dem Bett, in seinem Schlafzimmer, lag wurde sie wach. Sie sah sich erschrocken um und zuckte sofort zurück, als sie Thorsten sah. "Was mache ich hier?!", fragte sie geschockt. "Ehm..." "Ja was, Ehm...Thorsten?!! Wir beide sind Arbeitskollegen und kein Liebespärchen, okey? Ich hoffe du kapierst es endlich einmal!! Und jetzt, Tschüss!", sagte Sarah kalt und mit einem leeren Blick. Nachdem sie weg war brach Thorsten regelrecht zusammen. Er ging zu der kleinen Kommode im Wohnzimmer und holte eine Schachtel Zigaretten aus dem Versteck heraus. Schweigend setzte er sich auf seinen Balkon und zündete sich die erste an. Sarah war einfach so gegangen...
Was war nur passiert? Er ging in sein Schlafzimmer zurück und sah, dass Sarah ihr Handy vergessen hatte. Er nahm ihr Handy und seine Sachen schnell und fuhr zu ihr. Als er klingelte ging Sarah mit leicht genervter und weinerlicher Stimme an den Hörer. "Ja?" "Du hattest dein Handy vergessen, darf ich es dir hoch bringen?", gab Thorsten von sich. Sarah sagte nichts und öffnete einfach die Tür. Er ging zu ihrer Wohnung und gab ihr das Handy. "Kann ich nochmal kurz mit rein?", fragte er ruhig. Sie ging einfach ins Wohnzimmer zurück und er folgte ihr. "Also, was willst du?", fragte Sarah ihn. "Reden.", meinte er kalt. Sie nickte und ging kurz ins Schlafzimmer. Als sie wieder kam hatte sie den Mutterpass in der Hand. "Darf ich beginnen?", fragte sie, nun bedeutend ruhiger. Er nickte und setzte sich zu ihr auf die Couch. "Ich habe dies hier in meiner Tasche gefunden und glaube jetzt zu wissen, warum ich bei dir war. Allerdings kann ich mich an nichts erinnern. Ich weiß nicht genau wie ich es sagen soll........... Thorsten, ich glaube, dass wir demnächst aufpassen sollten, mit wem wir unsere Zeit verbringen und wem wir was erzählen.", gab Sarah leise von sich. Thorsten nickte verständlich. "Es ist so... wir haben uns für eine Klassenfahr bereit erklärt und da haben wir miteinander geschlafen. Ich weiß nicht mehr genau was alles passiert war, aber wir waren glücklich zusammen, als wir erfahren haben, dass du schwanger bist. Wir haben uns sehr oft getroffen und einfach nur geredet und gekuschelt. Wir waren zusammen, also so richtig zusammen. Sarah, ich habe dir meine Liebe gestanden und hatte sogar mit dieser Inga Schluss gemacht, nur damit wir eine Chance haben. Das war allerdings alles bevor du schwanger wurdest... Wenn du jetzt Zeit brauchst, kann ich das verstehen. Es ist sicherlich ziemlich viel auf einmal gerade, wenn du dich wirklich an nichts erinnern kannst, aber egal was ist, ich bin für dich und unseren Krümel da.", meinte Thorsten und wollte schon aufstehen und gehen, doch Sarah hielt ihn fest. "Bleib hier. Bitte. Nur heute. Ich möchte jetzt nicht allein sein und du bist der einzige, an den ich mich erinnern kann.... ich weiß nicht wer mein Chef oder meine Chefin ist. Ich weiß nicht wem ich trauen kann. Ich weiß nicht einmal mehr, ob ich Geschwister habe oder ob meine Eltern noch leben...", sie sah ihn traurig an. Ihr rannen immer mehr Tränen über die Wangen. Thorsten setzte sich wieder und nahm sie in den Arm. "Für heute ist es erstmals genug. In den nächsten Tagen werde ich dir langsam, nach und nach, alles erzählen, okay?", sagte Thorsten und bemerkte wie Sarah leicht nickte.

Nachdem die beiden den restlichen Tag bei Sarah auf dem Sofa Filme geschaut hatten, bestellten sie sich Pizza und ließen den Abend, bei leiser Musik und Kindheitsgeschichten von Thorsten, ausklingen.
Sarah machte sich gerade im Bad gerade Bettfertig fertig, als ihr Handy aufleuchtet und eine Nachricht anzeigte.
Thorsten wollte nicht unhöflich sein, aber sah sich die Vorschau, der Nachricht an.
'Hey Leely. Hoffe du genießt die Zeit, denn bald wirds sowas nicht mehr geben. Du weißt Bescheid, was.....', weiter konnte er es nicht lesen, da er das Handy hätte entsperren müssen, aber er kannte weder den Code, noch wollte er in Sarahs privatsachen herumschnüffeln. Als sarah aus dem Badezimmer kam, meinte er nur kurz angebunden, dass sie wohl eine Nachricht erhalten habe und ging dann selbst ins Badezimmer um sich auch bettfertig zu machen.

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