21.Kapitel: ...betrunken in den freien Tag...

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Ich ging zur Tür und öffnete diese. Davor stand...
"Thorsten?! Was machst du denn hier?", fragte ich geschockt. Er roch komisch nach Alkohol und hatte eine fast leere Flasche in der Hand. Ich hörte wie jemand aus einem der oberen Wohnungen lief und zog Thorsten kurzerhand in meine Wohnung und schloss die Tür. "Sarah! Ich liebe di-hi-sch", lallte Thorsten halb. "Jaja...sei ruhig!", meckerte ich ihn an. Er lies sich in meinem Schlafzimmer aufs Bett fallen. Dann setzte er sich wieder und rief:"Sarah... Komm her... ich möchte nicht alleine sein!" Ich hatte Angst. Ich wusste was mit menschen im betrunkenen zustand passieren kann. Ich wollte ihn nicht leiden lassen, obwohl ich angst hatte. Ich ging ins Schlafzimmer und nahm ihm als erstes das Bier aus der Hand. Ich brachte es in die Küche und ging dann mit einem mulmigen Gefühl im Magen zurück ins Schlafzimmer. Er lag halb auf dem Bett und halb auf dem Boden. "Komm mal her...", sagte ich liebevoll und ruhig zu ihm. Er kam auf mich zu und blieb kurz vor mir stehen. "Jacke aus und Schuhe aus...!", kommandierte ich ihn und half ihm dabei. Als er nur noch in T-shirt und Boxer war legte er sich auf mein Bett und zog mich mit zu sich. Bevor ich noch etwas sagen konnte hielt er mich schon im Arm und gab mir einen Kuss auf mein Haar. "Ich liebe dich, Sarah!", sagte er ruhig und klang als sei er nüchtern. Keine fünf Minuten später war er eingeschlafen. Ich stand vorsichtig auf und rief bei unserem Chef an. "Kern?" "Ja, hier Lee. Ich wollte bur bescheid geben dass ich heute nicht kommen kann. Ich werde morgen zum Arzt gehen, Übelkeit und so etwas..." "Okay... wissen sie wo Herr Heck ist? Er geht nicht an sein Handy..." 'Oh Gott...', dachte ich und entschied mich die Wahrheit, mit einer Priese Lüge, zu erzählen. "Ja...er ist vor einer knappen viertel Stunde bei mir angekommen, allerdings hatte er bei einem Kumpel den Geburtstag gefeiert und ist noch ein wenig angetrunken. Ich werde ihn morgen zur Arbeit bringen, okay?" "Mhmm...ja ok, erholen sie sich. Gute Besserung! Aufwiederhören!" "Aufwiederhören", sagte ich noch und legte auf. "Irgendwann muss ich es Stefan sagen...", sagte ich leise vor mir her. Als sich plötzlich von hinten zwei Arme um meine Taille legten. "Was musst du Stefan irgendwann sagen?", fragte Torsten neugierig. "Ehm...nix, nur falls ich länger krank werde...", antworte ich hektisch,"Übrigens haben wir heute frei...",hing ich noch hinten an. Er nickte kaum merkbar, woraufhin ich mich in seinen Armen umdrehte. Ich verlor mich schon nach wenigen sekunden in seinen wunderschönen, braunen Augen. Ich wand mich schnell von ihm ab und ging in die Küche. Ich räumte dreckiges Geschirr in die Spülmaschine und stellte diese an. Danach wollte ich den Müll rausbringen und ignorierte Thorsten dabei komplett. Als mir der Geruch des Bio-Mülls entgegen kam wurde mir augenblicklich schlecht, woraufhin ich ins Badezimmer rannte, wo ich mich übergeben musste. Thorsten blieb dies nicht unbemerkt und er kam mir nach. "Alles ok, Sarah?", fragte er. Ich nickte erschöpft. "Hey... du gehst doch morgen zum Arzt oder? Wenn du willst kann ich ja mitkommen, hm?" Daraufhin schüttelte ich den Kopf,"Nein, lieber nicht..." Er nickte und ging dann meinen Müll rausbringen. Als er wieder da war, fragte ich ihn:"Was hast du überhaupt gemacht? Ich meine du bist halb betrunken hier her gekommen." "Naja.... Als du den einen Tag im Büro warst, da hattest du mir doch den Schwangerschaftstest gezeigt...und naja, ich komm halt mit der Gesamtsituation nicht klar, okay?", zum Ende hin wurde er ein wenig lauter, beruhigte sich aber sofort wieder. Ich nickte und räumte dann weiter meine Wohnung auf. Thorsten hatte sich mittlerweile wieder angezogen und war zu sich gegangen. Kurz nachdem ich fertig war klingelte mein Handy. "Ja, Lee?" "Hallo, hier ist Frau Manfred, von der Polizei. Wir haben hier einen Mann, in seiner Akte steht dass sie im Notfall benachrichtigt werden sollen.", sagte die Frau am anderen Ende. 'Thorsten!', schoss es mir durch den Kopf. "Mhmm...", gab ich als Antwort. Frau Manfred sprach weiter:"Könnten sie bitte her kommen, um alles weitere zu besprechen...?" "Ja ist ok." "Station 5 in der Müllnerstraße 15b, vielen dank" "okay...bis gleich", sagte ich als letztes und schon piepte es. Sie hatte aufgelegt. Ich zog mir Schuhe und eine Jacke an und ging zum Auto. Als ich einstieg kam mir ein komischer Geruch wie Babypuder entgegen. Ich fuhr zur genannten Station und versuchte mich so gut es ging zu konzentrieren.

Klassenfahrt mit Folgen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt