Part 14

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Steff's Sicht
Kaum habe ich mich von Hillary und ihren strahlend blauen Augen verabschiedet, klingelt mein Handy, und ich gehe ran. Es ist Yvonne, die mich anruft. Jetzt kann ich nur beten, dass sie nicht absagt, denn das wäre doch ziemlich blöd, und ich müsste tatsächlich mit Hillary proben. An sich ist das nicht unbedingt schlecht, aber eigentlich war da Yvonne's Anwesenheit geplant. "Yvonne? Ist alles gut?" "Steff! Hi, ähm ich wollte nur fragen, Oliver ist übermorgen nicht da, und jetzt findet sich irgendwie niemand auf die schnelle, der sich um Charlie kümmern kann. Ist es in Ordnung, wenn ich ihn mitbringe? Es geht wirklich nicht anders..." Es überkommt mich Erleichterung,  dass dies keine Absage war. "Ja klar kann Charlie mitkommen. Mach dir keinen Kopf, er stört bestimmt nicht." Sie säufzt. "Danke Steff, dann komme ich wie geplant übermorgen mittag." Wir reden noch ein bisschen, dass ist sehr angenehm. Meine Jungs sind nicht mitgekommen, die kümmern sich um meinen Kleinen, und wollten überlegen, was man noch theoretisch für einen Song schreiben kann, in welche Richtung der gehen soll. Ich denke daran, wie Hillary's Gesicht aussehen könnte, wenn sie Yvonne sehen würde. Wäre es auch dieses freudige Strahlen und Funkeln der Blind Audition? Bei dem Bild, welches sich dabei in meinem Kopf bildet, muss ich lächeln. Ich freue mich, wenn Hillary sich freut. Dabei strahlt sie immer so viel Lebensfreude aus. Und sie freut sich auch über so viele kleine Dinge. Darüber, dass man ihr zuhört, oder auf sie Rücksicht nimmt. Und sie ist so jung... Sie scheint so viel zu wissen, so viel zu verstehen. Viel mehr, als manch einer in ihrem Alter. Viel mehr, als unter anderem Ältere als sie. Das Beste Beispiel dafür ist Jana. Sie sieht nicht so viel. Sie geht mit verschlossenen Augen durch das Leben, erwartet, dass man sie führt. Hillary dagegen sieht selber, beobachtet viel und weiß, dass man für Erfolg was selber machen muss. Kämpfen muss. Nicht alles geschenkt bekommt. Das finde ich bewundernswert. Ob sie das selber weiß? Dass sie schon so reif für ihr Alter ist? Dass sie dafür zu bewundern ist?
Manchmal hat sie so einen durchdringenden Blick, als könnte sie mir in die Seele schauen. Ihre eisblauen Augen starren einem dann in die Augen. Ihre Augenfarbe sticht noch ein wenig mehr heraus. Manchmal ein wenig unheimlich. So oft bin ich ihr noch nicht über den Weg gelaufen, aber wenn, dann war es jedes Mal aufs neue beeindruckend. Das lässt sie noch klüger aussehen. So weise... Sie hat mir viel erzählt, schien aber hinterher selber verwundert darüber zu sein. Ich bin eigentlich froh darüber, denn das müsste heißen, sie vertraut mir. Grundsätzlich scheint sie jemand zu sein, der nachdenkt, bevor sie etwas sagt. Sehr selbstreflektiert. Erst jetzt wird mir so langsam bewusst, was ich hier für eine Lobeshymne über sie gedacht habe. Aber so lange ich das nicht laut ausspreche, sollte es hinzunehmen sein.

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