Part 29

284 14 1
                                    

Hillary's Sicht
Als ich aufwache, ist mir noch ziemlich schwindelig, und ich fühle mich so, als wäre ich gerade eben erst ein Marathon gelaufen."Hillary, du bist wach! Gott sei dank, wie fühlst du dich? Bitte, du musst sagen wer das war! Das kann man doch nicht zulassen!" Werde ich direkt mir Worten  überschüttet. Damit bin ich ein wenig überfordert, so sehe ich Steff auch an. Erst jetzt bemerke ich Yvonne, welche Steff gerade beschwichtigend eine Hand auf die Schulter legt. "Steff, du überforderst sie. Lass sie erst mal richtig zu sich kommen." Steff nickt einsichtig. Dankbar sehe ich Yvonne an. Sie lächelt besänftigend. Ich fühle mich dennoch ein wenig unwohl, von den beiden so angesehen zu werden. "Wie viel Uhr ist es?" Mein Zeitgefühl ist ein bisschen verloren gegangen.  "Nur einundhalb Stunden sind vergangen in denen du geschlafen hast." Die beiden haben mich beim Schlafen beobachtet? Und seit wann ist Steff da? "Und wessen Bett ist das?" Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, was bei meiner Panik passiert ist. "Das ist mein Bett." Jetzt erinnere ich mich wieder, dass ich einfach mitten in der Unterhaltung eingeschlafen bin. "Das ist mir sehr unangenehm."murmel ich. Stefanie lächelt leicht. "Dass muss es nicht, nach so einer Panikattacke ist das nicht verwunderlich. Yvonne hat mir teilweise erzählt worum es geht. Aber ich würde es trotzdem nocheinmal von dir hören." Ich sehe Yvonne an. Diese zieht ein wenig entschuldigend die Schultern nach oben. "Ich denke sie sollte es wissen." Böse kann ich ihr nicht sein. Aber trotzdem. "Heute morgen, beim Frühstück hat sie mir auch schon gedroht und-" "Es ist also Jana! Hab ich doch gesagt!" Steff hat mich unterbrochen. Verwundert sehe ich sie an. "Woher weißt du das?" Ich verstehe nicht ganz. Hat Steff das gesehen? "Erzähl weiter." meint Yvonne sanft. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht unterbrechen." murmelt Steff. "Naja, sie hat mir aber auch schoneinmal gedroht, ich solle mich von dir fern halten und nicht bei dir einschleimen. Sonst würde mir etwas passieren. Etwas schlimmers als das, was sie mit ihren Worten schon angerichtet hat. Naja, heute morgen wollte ich kurz raus, Beine vertreten. Sie hat dort gewartet, glaube ich zumindest, denn sie war plötzlich da, und hat mir wieder gedroht und mich verhöhnt. Sie hat mir sogar die Schuld daran gegeben, welchen Song wir in den Battles singen und meinte ich würde ihn schon können. Sie hatte plötzlich diese Scherbe in der Hand, mit der hat sie mich dann hier an den Armen geschnitten. Und dann auch immer diese Worte. Sie hat mich einfach liegen lassen. Da lagen Taschentücher herum, mit denen habe ich das Blut versucht zu stoppen. Nach der Probe war ich in meinem Zimmer. Dann lag da dieser Briefumaschlag auf dem Boden, den hat vermutlich jemand unter der Türe durchgeschoben. Darin war wieder eine Drohung und diese Blutgetränkten Taschentücher..." Zum Ende hin habe ich wieder angefangen zu zittern. Ich werde nicht ein einziges Mal unterbrochen, aber ich sehe wie die beiden sich ab und zu fassungslose Blicke zuwerfen. "Und du sagst es ist Jana?" Ich nicke vorsichtig. "Und sie wird auch dir etwas tun, wenn ich mich nicht von dir fernhalte. Vielleicht sollte ich das wirklich." merke ich sicherheitshalber an. Ich bekomme keine Antwort. Nur Blicke. Ein verständnisvoller von Yvonne und ein trauriger von Steff. "Darf ich mal die Verletzungen sehen?  Bei den Proben habe ich nicht so viel sehen können. Jana hat heute auch so wenig gesagt und sich eher zurückgehalten, das war zwar ganz angenehm, aber jetzt wissen wir ja auch warum..." murmelt Steff. Ich sehe sie an. Ihr so hübsches Gesicht ist mit Sorgenfalten geziert. Diese trüben ihre Schönheit nicht, aber trotzdem tut es meiner Seele besser wenn sie lacht, oder wenigstens lächelt. Aber mit wird auch bewusst, ich sollte nicht hier sein. Ich darf eigentlich nicht. Aber ich fühle mich bei den  beiden so wohl, wenn sie mich nicht beide gleichzeitig so ansehen. "Ich sollte wirklich gehen, ich dürfte doch eigentlich gar nicht hier sein." nuschel ich. Ein besorgter Ausdruck schleicht über die Gesichter. "Und was ist wenn Jana dich wieder so überfällt?" Ich sage nichts. Sie scheinen wieder vergessen zu haben, dass sie meine Verletzungen sehen wollten. Das erleichtert mich, denn ich selber will sie nur sehr ungern sehen. Ich kann schlecht Blut sehen, Spritzen gehen gar nicht. Da halte ich immer meine Armbeuge zu oder kneife die Augen zusammen. So als würde ich sie vor der Nadel der Spritze schützen wollen. In meinem Kopf tauchen dann auch immer so Horrorvorstellungen auf. Wenn ich mich bemühe nicht an diese zu denken, werden sie erst recht noch schlimmer. "Vielleicht kann ich dich begleiten, dann wird Jana schon nichts unternehmen." Bei Steffs Vorschlag schüttel ich panisch den Kopf. "Gerade mit dir soll sie mich doch nicht sehen. Sonst passiert dir noch was!"
Ich denke dabei tatsächlich eher an Stefanie als an mich. "Aber Hillary, es geht doch darum, dass sie  eben dir nichts tut." Ich schüttel den Kopf. "Vielleicht kann ich das ja machen. Hillary hat Recht." schaltet sich Yvonne nun auch wieder ein. Steff überlegt kurz, bevor sie langsam zustimmend nickt.

A Talent's VoiceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt