Kapitel 11

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Den restlichen Vormittag verbrachten Harry und Ron damit alles mögliche mit dem Tarnumhang anzustellen. Sogar Verstecken spielen machte mit dem Tarnumhang tausendmal mehr Spaß, selbst Harry hatte sich einmal, als Ron schon am verzweifeln war, ihn von hinten angestupst, wobei Ron sich so erschreckt hatte, dass er zu Boden fiel.

,,Wir könnten vielleicht sogar Filch erschrecken und er würde nur dumm in die Leere schauen! Oder auch Snape, dann kann er mal selbst spüren wie es ist erschreckt zu werden!'', sprach Ron mit Energie geladener Stimme und kletterte auf den Tisch mit erhobener Faust.

Harry musste bei Rons Pose unfreiwillig Lachen. Doch auch, wenn der Gedanke daran witzig wäre beide zu erschrecken, wusste er, dass zumindest bei Snape, dies nicht klappen würde. Es war als würde er spüren, wenn jemand an ihn heranschleicht... woher er das wohl konnte?

Snape würde sie bestimmt für die restlichen Ferien nachsitzen lassen und er hatte überhaupt keine Lust darauf nochmal in einem Raum alleine mit ihm zu sein.

Harry wusste einfach nicht mehr wie er darüber denken sollte. Die meiste Zeit behandelt er ihn, als ob Harry ihm etwas angetan hätte und redet höhnisch, aber manchmal ist Snape sogar... nett. Zumindest etwas, danach kam meistens trotzdem ein fieser Kommentar, aber selbst Harry konnte erkennen, dass trotzdem das Erste ansatzweise nett gemeint war.

Er hätte nie erwartet Snape würde ihn bei Malfoy verteidigen und Punkte abziehen, aber wenn man es genau nimmt, hatte Malfoy auch sehr vage gesprochen und ihn nicht explizit erwähnt, aber den direkten Blick, den Malfoy ihm zugeworfen hatte, sprachen eigentlich Bände...

Harry seufzte erschöpft. Aus Snape konnte er einfach nicht schlau werden...

Mit diesem letzten Gedanken versuchte der Junge sich auf etwas anderes zu konzentrieren.

Während Ron immer noch wagemutige Pläne schmiedete, was sie mit dem Tarnumhang machen könnten, hatte Harry plötzlich einen Einfall. Er hatte sich die letzten Woche schon darüber den Kopf zerbrochen, wie er in die Verbotene Abteilung gelangen soll, denn dort einfach hineinspazieren konnte er ja schlecht. Dafür müsste er Filch und Madam Pince überlisten, die während den Ferien noch wachsamer geworden waren als ob sie wüssten, dass die Schüler etwas vorhaben.

Doch mit dem Tarnumhang könnte er ungesehen einfach rein- und rausspazieren und niemand würde etwas erfahren. Nicht Filch, nicht Madame Pince und erst gar nicht Snape.

,,- Harry hörst du mir überhaupt zu?'', dabei schoss sein Kopf ruckartig nach oben.

,,N-Natürlich Ron.'', versuchte er sich herauszureden.

,,Nein, machst du nicht, du sahst aus, als ob du einen inneren Kampf in dir haben würdest, sah schon etwas witzig aus. Ist alles okay? Du verhältst dich so schon, seit dem Quidditch Turnier. Und das ist schon über einen Monat her!''

,,Doch es ist alles okay, Ron. Ich mach mir nur schon Sorgen über die Prüfungen. Hermine sagte schon, dass man sich so früh wie möglich damit beschäftigen soll.'', verteidigte Harry sich, in der Hoffnung, Ron würde das Thema fallen lassen.

,,Jetzt komm nicht damit. Ich weiß doch, dass du dir nicht darüber Gedanken machst. Die einzige Person, die das macht, ist wahrscheinlich wirklich Hermine. Du weißt doch, mir kannst du ruhig sagen, wenn dich was bedrückt und wenn es um Snape geht, da brauchst du dir keine Sorgen machen, der soll jeden Gryffindor so behandeln, dass sagen alle meine Brüder. Na ja, außer Percy, der würde nur einen Anfall kriegen, wenn jemand schlecht über einen Lehrer reden würde'', murmelte Ron den letzten Satz, eher für sich selbst.

Harrys Gedanken überschlugen sich. Einerseits wollte er, was er über den Stein der Weisen wusste, für sich behalten, so dass kein weiterer in Gefahr geriet, andererseits, so wie Ron ihn anschaute, fühlte es sich an als würde er ihn hintergehen, wenn er ihm darüber nicht erzählte, so wie dieser sich um ihn sorgte.

Der Pfad eines GryffindorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt