Harry öffnete die Tür einen Spalt und schon ertönte eine Stimme: ,,Ich bin erstaunt, diesmal sind Sie sogar pünktlich'', schnarrte Snape in einem nicht unfreundlichen Ton. Sein Professor hatte ihm den Rücken zugewandt und blickte aus einen der Kerkerfenstern in die Ferne. Doch Harry wusste nicht was Snape wohl anschauen hätte können, denn es herrschte um diese Stunde schon tiefe Dunkelheit. Antworten tat er auf Snapes Aussage nicht, denn all seine Gedanken, die ihm im Kopf schwebten, wären zu absurd gewesen überhaupt ausgesprochen zu werden: 'Natürlich bin ich pünktlich, als ob ich hierzu zu spät kommen würde', klang für ihn in seinem Kopf schon komisch, da würde er es bestimmt nicht Snape sagen. Denn obwohl er ihm geholfen hatte seinen Mitschülern den Wind aus den Segeln zu nehmen, waren er und Snape gewiss keine besten Freunde geworden, die sich all ihre Geheimnisse erzählten. Snape war sein Lehrer und ein strenger noch dazu, die Hilfe die er ihm gegeben hatte war nur sein Job, und vielleicht etwas Mitleid, dachte er im Anschluss.
Sein Lehrer drehte sich allmählich um: ,,Wollen Sie den ganzen Tag in der Tür stehen bleiben oder kommen Sie rein?'', erst jetzt bemerkte er, dass er immer noch bei der offenen Tür stand und schloss sie. ,,Ich wollte mich noch für Ihre Hilfe bedanken. Sie haben mir echt geholfen'', sprach Harry mit einer Klarheit in seiner Stimme ,,Nun werden die Anderen endlich damit aufhören!'', diesmal war seine Freude klar erkennbar, doch hallte ein tiefes Lachen im Raum, welches überraschender Weise von Snape ausging. Er hatte ihn noch nie Lachen gehört: ,,Sie dachten doch wohl nicht, dass Ihre Mitschüler einfach so jetzt aufhören würden?'', Harrys Wangen erlangten, wie als Antwort, eine tiefe Röte: ,,Wie meinen Sie das? Sie haben doch auch gesehen, wie still die anderen am Ende waren''
Snape nickte leicht: ,,Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Sie damit aufhören, nur, weil sie merken, dass die Lehrer nichts dagegen machen. Gerade die Tat, in der Ihre Mitschüler Sie eingesperrt hatten, spricht doch wohl Bände'', Snape sagte also wirklich es war noch nicht vorbei? Nein, es klang eher nach noch lange nicht vorbei. Das konnte doch nicht stimmen, dachte er hastig ,,Ach, wenn das so ist wieso war heute der erste Tag seit langem wo nichts passiert ist, hm?!'', er wusste wie defensiv und frech er klang, doch er durfte wohl noch seine Meinung vertreten, nicht? Snape kam mit großen Schritten auf ihn zu und beugte sich über ihn. Harrys Starrsinn ließ ihm an Ort und Stelle verweilen. Er blickte Harry daraufhin mit einer gehobenen Augenbraue an: ,,Es ist heute nichts passiert, weil sie orientierungslos sind und nicht wissen was sie nun tun sollen. Wahrscheinlich wird der der alles anstiftet ihnen Vorschläge geben'', Harry blinzelte überrascht: ,,Niemand stiftet jemanden an, das machen sie alle selbst'', sprach Harry verzweifelt, einerseits aus immer noch bestehendem Schmerz, dass seine Mitschüler ihn hassten und dem Schock, dass vielleicht ein Einzelner dafür verantwortlich war.
Snape schaute ihn weiterhin aus seinen schwarzen Augen an: ,,Natürlich gibt es einen. Nur weil die Mehrheit der Mitschüler Sie nun fürchtet heißt das noch lange nicht, dass sie Taten folgen lassen. Angst behindert die meisten vor solchen Taten. Doch, wenn jemand anderes, den sie mögen oder in dem Moment vertrauen, erzählt was gemacht werden sollte und viele dem zustimmen, fühlen sie sich nicht mehr so allein und machen es. Und selbst, wenn sie so etwas eigentlich gar nicht machen wollten, wird die Freude und Anerkennung der Gruppe Lohn genug sein'', Harry trat einen Schritt zurück um dies zu verarbeiten: ,,A-aber selbst, wenn es so ist, woher soll ich denn wissen wer es ist?'', in diesem Moment war es Harry egal wie erbärmlich seine Stimme klang, er musste es unbedingt wissen. ,,Beobachten Sie sie'', Harry hackte noch mal nach: ,,Das ist alles?'', ,,Das ist alles. Ihr Gryffindors seit zu viel um das offensichtliche fokussiert, dass ihr euch nicht mal dafür interessiert, wie es eigentlich dazu kam. Ich verspreche Ihnen, dass wenn Sie sich wirklich darum bemühen es sich lohnen wird''
Snape Lösung war seine Mitschüler zu beobachten? Wie einfach war das denn! Da hätte er sich echt schlimmeres Vorstellen können: ,,Okay, werde ich machen. Dann sehen wir uns in der nächsten Stunde Professor'', Harry war schon auf dem Weg zur Tür, da unterbrach Snape sein Unterfangen: ,,Sie denken doch nicht etwa, dass Sie jetzt einfach gehen können?'', Harry drehte seinen Kopf fragend in seine Richtung, dessen Gesicht ein scharfes Grinsen zierte: ,,Wie ich im Unterricht schon erwähnt hatte, haben Sie meine Anweisungen nicht befolgt. Also werden Sie jetzt auch Nachsitzen'', Harry schaute ihn nur mit einem empörten Gesicht an, welches schrie 'Es war aber Ihr Plan!'. Letztendlich schrubbte er wieder einmal die Kessel und war am Ende von oben bis unten mit Substanzen beschmiert, dessen Namen er auch nicht wissen wollte.
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Der Pfad eines Gryffindors
FanfictionNachdem er erfuhr, dass er ein Zauberer ist, dachte Harry, er könnte ein neues unbeschriebenes Leben beginnen. Leider hatte das Schicksal andere Pläne für ihn, denn als ,,Der Junge-der-lebt'' ist er berühmter denn je. Mit neuen Freunden und Feinden...