Kapitel 12

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,,NERHEGEB Z REH NIE DREBAZ TILT NANIEDTH CON", las Ron langsam die oben auf dem Rahmen eingeprägt Inschrift vor. Ratlos wandte er sich den anderen beiden zu. ,,Was glaubt ihr, was das ist?"

Cho ging näher heran. ,,Es sieht aus wie ein ganz normaler Spiegel."

Doch Harry, der bereits ahnte, dass dem nicht so war, wich einige Schritte zurück. ,,Vielleicht sollten wir besser umkehren. Bevor wir doch noch erwischt werden."

,,Wir haben doch den Tarnumhang", meinte Ron.

Cho schien plötzlich leichenblass zu werden. Wie gebannt starrte sie in den Spiegel und schien womöglich etwas zu sehen, was anderen Augen verborgen war. 

Die beiden Gryffindors bemerkten es. ,,Hey, Cho, was ist los mit dir?" 

,,Ja, du bist plötzlich so blass geworden."

Ruckartig drehte sie sich zu den beiden um. ,,Ach, es ist nichts. Harry hat recht, wir sollten besser zurückgehen."

Ron runzelte lediglich die Stirn und trat selber näher an den Spiegel heran. ,,Ja, vielleicht. Trotzdem frage ich mich - " Entsetzt riss er die Augen auf. ,,Schaut doch mal! Da im Spiegel bewegt sich etwas!"

,,Ich sehe gar nichts", meinte Harry und sah zu Cho. Sie hatte diesen seltsamen Ausdruck auf ihrem Gesicht. 

,,Doch, seht genauer hin!"

Bevor Harry etwas erwidern konnte, übernahm Cho das Wort. ,,Was genau siehst du denn?"

,,Ich sehe mich, aber irgendwie sehe ich anders aus, älter, und ich bin Schulsprecher!"

Harry starrte seinen Freund perplex an. ,,Was?"

,,Ich bin . . . ich trage ein Abzeichen wie Bill früher, und ich halte den Hauspokal und den Quidditch-Pokal in den Händen, und ich bin auch noch Mannschaftskapitän!"

,,Wie kannst du das denn sehen?" Harry verstand gar nichts mehr.

,,Ich weiß nicht." Ron konnte kaum den Blick von dieser phantastischen Aussicht lassen. ,,Glaubst du, dass dieser Spiegel die Zukunft zeigt?"

,,Lass Harry mal reingucken. Ich will wissen, was er sieht."

Widerwillig entfernte sich Ron einige Schritte von ihm. ,,Bitte."

,,Ich weiß gar nicht, ob ich meine Zukunft überhaupt sehen möchte", begann Harry, da schob Ron ihn auch schon zum Spiegel. 

Dann drehte er sich zu Cho um. ,,Du, sag mal, was hast du eigentlich gesehen?"

,,Was?"

,,Na, du hast doch eben auch reingeguckt."

Cho wandte den Blick ab. ,,Ist nicht so wichtig."

Harrys Herz klopfte derweil. Hinter ihm stand eine ganze Ansammlung von Menschen. Doch als er sich umdrehte, sah er lediglich Ron und Cho.

,,Und?", fragte Ron erwartungsvoll, doch Harry drehte sich wieder um und betrachtete die Personen genauer. 

Eine Frau, die unmittelbar hinter ihm stand, lächelte ihn an und winkte. Er streckte die Hand aus, doch er fasste ins Leere. Es war eine sehr schöne Frau. Ihr dunkelrotes Haar und ihre Augen - ihre Augen sind genau wie die meinen - hellgrün. Und sie weinte. 

Der große, schlanke, schwarzhaarige Mann hinter ihr legte den Arm um sie. Er trug eine Brille und sein Haar war ziemlich durcheinander. Hinterm Kopf stand es ab, genau wie bei Harry.

Tränen rannen dem Jungen über die Wangen. ,,Mum?", flüsterte er. ,,Dad?" Er rückte näher an den Spiegel heran, so dass seine Nase ihn beinahe berührte.

Der Pfad eines GryffindorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt