Kapitel 21

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Im Ligusterweg war alles, wie es sein sollte. Jedes der Häuser schaute aus, wie das andere, einzig die Autos unterschieden sich in einer Weise, die auf Konkurrenz-Verhalten schließen ließ. Deshalb waren die Autos auch hochpoliert und meist mit den neuesten Schnick-Schnack, welche die 90er-Jahre zu bieten hatte, ausgestattet.

Jeder der Bewohner wollte zeigen, was für ein Vermögen sie hatten und bei diesem Verhalten war es auch kein Wunder, dass Klatsch und Tratsch hier zum Morgenprogramm gehörte.

Oft waren es Kleinigkeiten wie: ,,Hast gehört, dass der Sohn, der Andersons schon wieder, wegen eines Hackerangriffes, mit der Polizei im Konflikt war?'', oder: ,,Monica Campbell hat dieses Jahr nicht beim Garten-Wettbewerb mitgemacht, ob ihre Ehe im Eimer ist?'', welche die Hausfrauen beim umherschnüffeln, in fremden Angelegenheiten, erhaschten.

Bei dieser Art von Menschen musste man vorsichtig sein, denn sie rochen Probleme eine Meile gegen den Wind und lagen, wie Raubkatzen, auf der Lauer.

Deshalb warteten sie nur darauf, wie der heutige Abend bei den Dursleys verlaufen würde. Petunia Dursley hatte schon Wochen zuvor damit angegeben, dass ihr Ehemann bald befördert werden würde und bei einem Abendessen mit seinem Boss, die Details besprochen werden.

Und Petunia Dursley, eine Frau die genau dem Schema dieses Viertels entsprach und bei Klatsch und Tratsch öfters als einmal an vorderster Front war, musste sich ziemlich sicher mit der Beförderung ihres Mannes sein, denn sonst würde sie niemals ihren Ruf riskieren.

Was für eine Blamage es sein würde, falls es mit der Beförderung nichts werden würde. Sie könnte sich wochenlang nicht blicken lassen.

Es wäre ein Skandal...

Um dieses schlimme Ereignis zu verhindern, tat sie alles in ihrer Macht, um den Abend einen Erfolg werden zu lassen. Sie wischte die Böden, polierte ihre Porzellanteller Sammlung, die sie erst vor kurzem vervollständigen konnte und kramte ihre besten Kochbücher heraus.

Und auch ihren wunderbaren Sohn Dudley kriegte sie dazu, dass er seinen besten Pullover trug und sein breitestes Lächeln an den Tag legte. Natürlich versprach sie ihren Diddyspatz eine Überraschung für sein vorbildhaftes Benehmen. Wie könnte sie ihm dies verwehren?

Doch leider musste sie es hinkriegen, dass ihr verteufelte Neffe, diese Gelegenheit bloß nicht zum Scheitern brachte. Denn heute könnte sie keinen seiner Unfälle gebrauchen und schickte ihn in den Garten, um ihn präsentabel zu machen.

,,Pet hast du irgendwo meine Krawatte für gute Anlässe gesehen?'', ertönte die Stimme eines Mannes aus der oberen Etage, des Familien-Hauses.

,,Ja, sie ist in der mittleren Schublade, aber warte noch ich bügel sie dir nochmal kurz.''

,,Du bist ein Engel'', diese Worte ihres Mannes wärmten ihr Inneres. Sie wusste warum sie sich vor Jahren für ihn entschieden hatte.

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Währenddessen im Garten versuchte Harry, bei dieser verdammten Hitze so schnell, wie möglich fertig zu werden und sich dann unter dem Schatten eines Baumes ausruhen zu können. Er arbeitete nämlich schon seit dem morgen im Garten und er schätzte anhand der Sonne, dass es Nachmittag war, aber sicher konnte er sich nicht sein.

Und dies musste er noch an seinen Geburtstag machen, er hätte sich echt besseres vorstellen können für den heutigen Tag. Dass die Dursleys sich an seinem Geburtstag nicht erinnerten war nichts neues, doch er hatte doch mit einem Brief von seinen Freunden gerechnet.

Der Pfad eines GryffindorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt