Es regnete draußen in Strömen während Harry versuchte seine Hausaufgaben zu beenden. Den Kopf auf seinen Händen gestützt, ließ er ein erschöpftes Stöhnen ertönen als er die Regentropfen, die auf die Fensterscheibe trafen, beobachtete. Er war nun schon mehrere Tage hier und jeden dieser hatte er schon mit Hausaufgaben verbracht. Okay, vielleicht nicht den ganzen Tag, doch Snape hatte sehr früh klargemacht, dass Harry pro Tag zumindest die Hausaufgabe in einem Fach beenden sollte und danach durfte er aufhören. Das war zwar für Harry annehmbar, hatte er nicht sogar schlimmeres erwartet, doch trotzdem machte es die Hausaufgaben nicht weniger anstrengend. Der Aufsatz in Verwandlung brachte ihn gerade an seine Grenzen. Egal wie oft er in sein Buch schaute, trotzdem fand er nicht die passende Antwort, die von ihm verlangt wurde. In seinem Aufsatz sollte es um den Zauber ,,Reparifarge'' gehen, welcher missglückte Verwandlungen rückgängig machen sollte, er fragte sich insgeheim was wohl passiert, wenn auch dieser Zauber daneben ging. Würde die missglückte Verwandlung noch kurioser werden oder unverändert bleiben?
,,Sollten Sie nicht Ihren Aufsatz beenden?'', Harry sah von der Spiegelung der Fensterscheibe Snape im Türrahmen stehen. Wie es aussah hatte sein Lehrer einen weiteren seiner Tränke beendet oder er wartete bis die Ruhephasen dieser vorbei wären. Snape verbrachte den Großteil des Tages in seinem Zaubertränke Keller, oder wie Harry es öfters nannte ,,Tränke-Labor'', denn wie Snape ihn bei einen seiner Fragen beantwortet hatte, war Snape nicht nur für den Vorrat der Tränke in Hogwarts verantwortlich, sondern er war wirklich ein Professor, also wie gesagt ein Professor für Zaubertränke und versuchte seine oder andere Zaubertränke zu verbessern. Nachdem sie dieses Thema angeschnitten hatten, begann Snape, in einem in seinem Bereich annehmbaren Enthusiasmus, über gewisse Verbesserungen bei Zaubertränken zu sprechen, wie etwa deren Ruhezeit zu verkürzen oder etwas weniger teure Zutaten verwenden zu können, so dass sich die Mehrheit der Bevölkerung sich diese auch leisten könnte.
Harry hatte ehrlich gesagt recht wenig von dem verstanden was Snape geredet hatte, doch trotzdem gespannt zugehört. Er hatte seinen Professor selten in einem so sorgenfreien Ton sprechen gehört. Es hatte ihn irgendwie an die Gespräche während des letzten Schuljahres erinnert, wo Snape ihm Tipps, wie er mit seinen Peinigern umgehen sollte, gab. Es ging zwar hier um Zaubertränke, doch er wollte seinen Lehrer nicht bei etwas ihm so wichtigen Unterbrechen. Nach einiger Zeit hatte aber auch Snape gemerkt mit wem er sprach und das Thema fallen gelassen und war zu seinem normalen Verhalten zurückgekehrt. Harry wusste trotzdem, dass Snape nur deshalb während des Tages aus dem Keller kam, um zu schauen, ob Harry auch nichts anstellte. Er war nicht dumm, auch wenn sein Lehrer ihm relativ viel Freiraum ließ, inwiefern er seinen Tag gestalten wollte, vertraute Snape ihm nicht genug ihn den ganzen Tag unbeaufsichtigt zu lassen. Öfters als einmal hatte er gemerkt, wie Snape zufälligerweise an seinem Zimmer vorbei lief, nur um zu sehen, dass er seine Hausaufgaben machte, ein Buch las oder seinen Freunden schrieb. Anständigerweise schaute ihm Snape nie über die Schulter, wenn er Briefe schrieb. Es stand zwar nichts drin was ihn in Schwierigkeiten gebracht hätte, aber das gab niemanden das Recht fremde Briefe zu lesen. Hedwig kam jedenfalls bei jeden ihrer Zustellungen ohne einen Kratzer zurück, somit hoffte er, dass niemand die Briefe abfing.
,,Ich mache meine Aufgaben, ich überlege gerade nur.'', um seiner Aussage Ausdruck zu verleihen, schaute er wieder mal in sein Verwandlungsbuch als würde dies ihm die geniale Lösung zu seinem Problem geben. Er hörte wie Snape sich neben Harry stellte und auf seine Unterlagen schaute. Harry war nie sonderlich begeistert davon gewesen, wenn ein Lehrer seine Aufgaben las bevor sie fertig waren, denn es befanden sich immer noch Fehler in seinen Texten und es fehlten noch Informationen. Deshalb waren sie ja auch unfertig, doch Lehrer hatten trotzdem die Angewohnheit drüber zu schauen. ,,Das Sie überlegen, kann jeder der nur einen kurzen Blick über Ihre Unterlagen wirft erkennen.'', Harry sackte bei diesen Worten einen Stück tiefer in seinen Stuhl ,,Und dabei müssten Sie einfach nur diesen Abschnitt lesen.'', Snapes Finger zeigte auf eine Passage in seinem Buch, die er schon vorher gelesen hatte und er schaute ihn mit einem leicht verzweifelten Blick an: ,,Den Abschnitt habe ich schon tausendmal gelesen und trotzdem verstehe ich es nicht.'', er erwartete schon, das Snape ihn als dumm bezeichnen würde, weil wie es aussah war für Snape die Aufgabe ein Klacks. Zugegeben Snape war auch erwachsen und schon mit der Schule durch, natürlich würde er den Schulstoff des zweiten Schuljahres im Schlaf können. Trotzdem hieß das nicht, dass es ihm somit leichter fiel.
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Der Pfad eines Gryffindors
FanfictionNachdem er erfuhr, dass er ein Zauberer ist, dachte Harry, er könnte ein neues unbeschriebenes Leben beginnen. Leider hatte das Schicksal andere Pläne für ihn, denn als ,,Der Junge-der-lebt'' ist er berühmter denn je. Mit neuen Freunden und Feinden...