Kapitel 40

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Harry war in einem elegant möbilierten Raum. Das Feuer loderte sanft in einem Kamin und einzig zwei andere Gestalten befanden sich dort. Er konnte sich nicht daran erinnern, wie er hier her gekommen war. Panisch schaute er sich schnell für eine Tür um, doch eine der Gestalten kam auf ihn zu und Harry erkannte diese als Lucius Malfoy. Bilder von Blut und ohrenbetäubende Schreie nahm er vor seinem Inneren Auge wahr und er konnte keinen Mucks von sich geben. Zu seinem Erstaunen nahm in Malfoy jedoch überhaupt nicht wahr und holte vom Regal neben Harry eine Flasche mit einer dunklen Flüssigkeit heraus, wie auch zwei Gläser, bevor er zur Gestalt herantrat, die ihm noch immer den Rücken kehrte. ,,Lucius, ich hoffe du hast meine Aufgabe, die ich dir gegeben hatte, schon vollends erfüllt?'', fragte die Gestalt deren Stimme ihm bekannt vorkam. ,,Natürlich mein Lord, ich habe für alles schon Vorkehrungen getroffen und euer Wille wird ohne Hindernisse geschehen.'', sagte Malfoy, während er die Gläser mit dem Getränk befüllte.

Sagte Malfoy gerade ,,Mein Lord''? Und wieso nahm ihn niemand wahr? Und noch schlimmer, wieso war er in einem Raum mit Voldemort?! Ihm wich die Farbe aus dem Gesicht, als Voldemort, mit der Geschwindigkeit einer Peitsche, Malfoys Kiefer ergriff. Harry sah, wie sich Malfoys Hand verkrampfte ,,Und nur damit wir einander verstehen, Lucius.'', sprach Voldemort mit samtig weicher Stimme: ,,Das nächste Mal, wenn ich dir etwas von meinem Besitz anvertraue, wirst du dieses nicht einfach so verlegen. Haben wir uns verstanden?'', Lucius Malfoy nickte steif, er konnte durch Voldemorts Griff nicht seinen Mund öffnen.

Voldemort schien diese Geste genug zu sein und er ließ Malfoys Kinn wieder los und berührte ihn darauf an der Schulter: ,,Gut. Ich finde es immer wieder wunderbar, wie wir einander verstehen. Du musst wissen, ich würde nur sehr wenigen mein altes Tagebuch anvertrauen. Deshalb gab ich auch deiner Familie die Ehre dieses aufzubewahren. Verzeih mir deshalb meine Impulsivität, bei solchen Angelegenheiten. Das Tagebuch ist für mich ein sehr wichtiges Artefakt. Es ist bedeutsam und sehr nützlich. Stimmts du mir zu, Lucius?'', Malfoy sah Voldemort dieses Mal wirklich an als er antwortete: ,,Euer Plan hat, wie immer äußerst exzellent funktioniert.'', Voldemort lachte darauf: ,,Und das Beste kommt ja noch mein alter Freund. Einen Toast auf die Früchte, die Folgen werden.'', Voldemort nahm sich eines der Gläser und tippte seines an Malfoys.


BLING


Harry erwachte mit Schweiß überströmt und klopfenden Herzen in seinem Bett. Er atmete schwer, während er langsam seine Orientierung wieder fand. Instinktiv schaltete er die Lampe neben seinem Bett an und ließ sich, nachdem er sich wirklich sicher war bei den Dursleys zu sein, wieder auf sein Bett fallen. Es war für ihn immer noch jeden Morgen eine Überraschung in seinem eigenen Zimmer, bei den Dursleys, aufzuwachen. Nachdem er im Ligusterweg angekommen war, hatte seine Tante Petunia barsch gesagt, dass seine Schulsachen in dem Schrank unter der Treppe sollten und er ab sofort im Zimmer mit Dudleys alten Spielsachen schlafen sollte. Sie fand, dass es unnatürlich wirken würde, wenn er weiterhin dort schliefe. Er wusste zwar nicht seit wann es die Dursleys interessierte wo er schlief, doch er würde sich sicherlich nicht beklagen. Zu seiner Freude waren Dudleys alte Spielsachen schon aus dem Zimmer verschwunden.

Sein Cousin dagegen protestierte aufs äußerste. Seine Tante hatte ihrem süßen und kleinen Spatz, wie sie Dudley öfters nannte, obwohl dieser zu Harrys Erstaunen über das Jahr noch mehr zugenommen hatte, sofort versprochen er würde dafür etliche neue Videospiele bekommen. Es war nicht überraschend das Dudleys Wutanfall danach recht schnell aufhörte. Doch Harry wusste, dass sein Cousin noch immer sauer auf ihn war, hatte er ihn die letzten Wochen nicht pausenlos genervt, geärgert und ihm die Schuld für alles gegeben, wenn etwas nicht so lief, wie er es wollte. Komisch, dass sich bei den Dursleys anscheinend nie etwas änderte, als ob er in einer Zeitblase wäre in der die Zeit stehen blieb.

Der Pfad eines GryffindorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt