Harry eilte hastig in seinem Zimmer umher. Sein Koffer war zwar fertig gepackt, wie auch Nevilles Geschenk mit Schleife und allem, aber Hedwig war an diesem Tag ziemlich anhänglich und wirkte, wie es aussah beleidigt, dass Harry sie für zwei Tage bei Snape ließ. ,,Komm Hedwig, ich muss wirklich los. Neville wartet bestimmt schon und Snape ist schon den gesamten Morgen ungeduldig!'', flehte er, doch Hedwig ließ nur ein Kreischen ertönen. Er kniete sich auf Augenhöhe von Hedwig hin, welche es sich auf dem Schreibtisch gemütlich gemacht hatte: ,,Ich weiß du bist kein besonders großer Fan von Snape, doch du hast Freiflug und so viele Mäuse wie du möchtest. Und es ist doch nur heute und morgen, danach komme ich doch wieder.'', wenn Eulen nicht überzeugt aussehen könnten, tat es Hedwig alle mal. Sie bewegte sich noch immer kein Stück weg, doch ihm kam eine Idee. Mit einem unschuldigen Ausdruck sagte er: ,,Und das Wichtigste darfst du doch nicht vergessen, wenn du nicht hier bist, wer passt dann auf, dass Snape nichts mit meinen Sachen anstellt.'', ehrlich gesagt hatte er sowieso nicht viele und sein Koffer war ja auch geschützt somit müsste er sich darüber eigentlich keine Gedanken machen.
Hedwig hob ihren Kopf nach oben und schaute Harry intensiv an. Nach mehreren Sekunden des Schweigens schüttelte sich Hedwig sanft und ließ, zu seiner Freude, einen hellen Klang ertönen und flog auf seinen Kopf. Er lachte darauf: ,,Die Idee findest du gut, nicht wahr?'', Hedwig hatte sich mit ihrem Kopf nach unten gebeugt und schaute ihn an. Er hob seinen Arm damit Hedwig darauf hüpfen konnte. Als er am Fenster angekommen war streichelte er nochmals sanft ihr weißes Gefieder: ,,Ich komme aber wieder. Das verspreche ich.''
Hedwig zwitscherte kurz, bevor sie mit einem Satz aus dem Fenster flog und hinter mehreren Bäumen verschwand. Er atmete erleichtert aus; ein weiteres Problem hatte er gemeistert und seine Anspannung verschwand allmählich.
Ein dumpfer Laut ertönte und Harry zuckte vor Schreck zusammen und entdeckte Snapes Raben auf seinem Fensterbrett. Der Raben klopfte ungeduldig mit seinem Schnabel auf das Holz, Harry seufzte: ,,Ja, ich weiß das Snape wartet. Ich komme doch schon runter.'', der Rabe ließ ein Krächzen ertönen und stibitzte sich auf seinem Weg nach draußen einen von Hedwigs Eulenkräckern, ehe er verschwand. Harry schnappte sich eilig seinen Koffer, wie auch Nevilles Geschenk und rannte schnell die Treppe hinunter. Die Holzdielen quietschten unangenehm währenddessen und Harry hätte durch seine Eile beinahe nicht bemerkt, dass Snape schon am Treppenende stand. Weshalb er haarscharf vor diesem stehen blieb und tief atmete; er schenkte seinem Professor ein schiefes Lächeln: ,,Bin fertig!'', Snape hatte noch immer eine missliche Laune, dachte sich Harry, während er dessen Gesicht inspizierte. Obwohl Snape hatte sowieso nur eine begrenzte Anzahl von Gesichtsausdrücken: Ärgernis, Wut (obwohl diese für ihn genauso wie Ärger aussah) und Schadenfreude. Doch zugegeben Snape hatte auch seine netteren Momente, doch diese kamen so schnell, wie sie auch wieder gingen, aber sie zählten.
,,Sie haben sich auch lange genug Zeit gelassen!'', Snape ging mit erstaunlicherweise leisen Schritten zum Kamin und hielt ihm barsch eine Schüssel voll Flohpulver vor die Nase: ,,Pünktlichkeit ist nicht nur in diesem Hause eine Tugend. Vergessen Sie das lieber nicht.'', Harry konnte nicht umhin zu denken, dass sein Lehrer schon öfters übertrieb; es war ja nicht so, dass er fünf Stunden gebraucht hätte. Als er sich dann in den Kamin stellte, sagte er im Gegensatz zum letzten Mal als er Flohpulver benutzt hatte mit klarer Stimme: ,,Longbottom Cottage.'', bevor ihn smaragdgrüne Flammen umschlungen.
Als die Flammen sich wieder lichteten, wurde Harry dieses Mal nicht wie ein Sack Kartoffeln aus den Flammen geschleudert, sondern er konnte mit etwas mehr Würde aus dem Kamin steigen. Was so viel bedeutete, dass er dieses Mal nur leicht stolperte. ,,Harry, du bist da!'', er drehte sich um und sah Neville der auf ihn zukam und ihn sofort umarmte, welche er nach kurzer Überraschung gerne erwiderte: ,,Alles Gute zum Geburtstag Neville!'', Neville strahlte von Kopf bis Fuß und trug ein ähnlich strahlend weißes Shirt mit einer hellbrauen Hose. Er wirkte wahrlich sorgenlos, und nicht unsicher, wie er es sonst des Öfteren gewohnt war.
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Der Pfad eines Gryffindors
FanficNachdem er erfuhr, dass er ein Zauberer ist, dachte Harry, er könnte ein neues unbeschriebenes Leben beginnen. Leider hatte das Schicksal andere Pläne für ihn, denn als ,,Der Junge-der-lebt'' ist er berühmter denn je. Mit neuen Freunden und Feinden...