Harry,
ich verstehe deinen Unmut zu diesem Thema, dennoch hat Professor Snape Recht mit seiner Annahme, dass ein Besuch nach Hogsmeade eine schlechte Entscheidung wäre. Du wirst das alles wahrscheinlich als unfair betrachten, doch wir treffen diese Entscheidung nicht, um dich zu verletzten.
Ganz im Gegenteil, wir versuchen dich nur vor Dingen zu bewahren, um welche du dir, in deinem Alter, noch keine Gedanken machen solltest.
Du wirst dich wahrscheinlich fragen, was ich damit meine, aber sei dir gewiss Harry, du wirst es erfahren, wenn die Zeit reif ist.
Hochachtungsvoll
Professor Albus P. W. B. Dumbledore
Er wusste nicht warum er sich den Brief die letzten Wochen immer wieder durchlas. Es war ja nicht so, dass sich der Inhalt des Textes dadurch verändern würde. Doch irgendwas zwang ihn dazu den Brief aus seiner Tasche zu holen. Er hatte sich den Brief schon so oft durchgelesen, dass er den Inhalt nun auswendig konnte.
Dieses Wochenende würden die anderen nach Hogsmeade gehen. Seine Freunde hatten so gut sie konnten versucht ihn aufzuheitern. Sie hatten ihm sogar einen Haufen Süßigkeiten versprochen und ihm versichert, dass der Ausflug ohne ihn sowieso nicht so viel Spaß machen würde. Er fand das alles zwar lieb, doch er wollte, dass seine Freunde Spaß beim Ausflug hatten. Sie sollten Hogsmeade genießen und nicht Trübsal blasen, nur weil er nicht durfte. Und das hatte er ihnen auch deutlich gesagt.
Auch jetzt hatte er wieder ein juckendes Gefühl in den Fingern, was ihn wieder dazu verleitete den Brief hervor zu holen und wie jedes Mal, wenn er den Brief in seinen Händen hielt; er zum ,,Hochachtungsvoll'' und der beigefügten Unterschrift angelangt war, überkam ihn eine Wut.
Wut darauf, dass er nicht nach Hogsmeade durfte; dass niemand ihn darüber aufklärte warum all dies gemacht wurde. Es war immerhin sein Leben über, dass sie entschieden. Aber am meisten war er wütend auf Dumbledore.
Immer wieder bekam er keine Antworten, auf rein gar nichts. Nicht darüber warum er jedes Jahr zu seinen Verwandten zurück musste. Auch nicht darüber, warum Voldemort ihn als Kleinkind töten wollte. Und auch jetzt bekam er keine Antwort. Es war ungerecht, er fühlte sich betrogen. Er sollte ihnen vertrauen, doch wie es aussah vertrauten sie ihm selber nicht.
Dem Brief sah man seine Gefühle und Gedanken an. Das Pergament war zutiefst zerknittert und auch jetzt hatte er den Brief fest in seiner Faust. Er lockerte seinen Griff und faltete den Brief mit einer Sorgfalt auf, als ob er sich jeden Augenblick in Luft auflösen könnte und fing mit gemischten Emotionen wieder mal zu lesen an.
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Es war mitten im Oktober als Cho Chang überraschenderweise mit ihm reden wollte. Sein Quidditch-Training war gerade zu Ende und Wood ließ sie dieses Jahr noch härter trainieren als zuvor. Er wollte in seinem letzten Schuljahr unbedingt den Quidditch-Pokal von Ravenclaw zurückgewinnen. Das Wetter war für diese Jahreszeit ungewöhnlich kühl. Wenn man es genau nahm, war es das schon seit Anfang des Schuljahres. Egal wann man ins Freie ging, man konnte seinen Atem in der Luft sehen.
Er hatte Cho während des Trainings schon vom Weiten gesehen und ihr zugewinkt, es verwunderte ihn auch nicht, als sie dann vor dem Stadion auf ihn wartete. ,,Ich hoffe doch wohl nicht, dass du uns für dein Team ausspionierst?'', gab er neckend von sich, worauf Cho nur verspielt die Nase rümpfte: ,,Warum das denn? Wir haben gegen euch doch letztes Jahr gewonnen.'', trotz ihrer beider Neckereien spürte man die Anspannung in der Luft. Cho und er hatten sich letztes Jahr zwar ausgesprochen und sie hatte sich für ihre Abwesenheit, als die Mehrheit der Schüler gegen ihn war, entschuldigt, dennoch war es immer noch nicht wie vorher. Harry lachte leicht, um die unangenehme Stille zu brechen: ,,Das stimmt zwar, aber es war ziemlich knapp!''
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Der Pfad eines Gryffindors
FanfictionNachdem er erfuhr, dass er ein Zauberer ist, dachte Harry, er könnte ein neues unbeschriebenes Leben beginnen. Leider hatte das Schicksal andere Pläne für ihn, denn als ,,Der Junge-der-lebt'' ist er berühmter denn je. Mit neuen Freunden und Feinden...