Kapitel 24

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Wie Harry es sich gedacht hatte, verging die letzte Woche, wie im Flug. Und so stand er mit der Familie Weasley am Bahnsteig 9 ¾. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass er vor genau einem Jahr erst mit Hogwarts angefangen hatte, denn dieses eine Jahr kam ihm viel länger vor. Das kann aber auch daran liegen, dass er im vergangen Schuljahr nicht nur Freunde, nein, auch ein neues Zuhause in Hogwarts gefunden hatte, wie auch dem Tod gerade so von der Kippe gesprungen war, als seine Freunde und er, Quirrell entgegentraten.

Im Nachhinein, er hatte letztes Jahr mehr erlebt, als die restlichen Jahre zusammen seit er bei den Dursleys war, ob dies gut oder schlecht war wusste er nicht. Die Pfeife des Zuges holte ihn aus seinen Gedanken und er bekam gerade noch mit, wie Mrs. Weasley ihre Kinder einen nach dem anderen fest umarmte, zum Unwohlsein der älteren Weasley Kinder darunter war auch Ron, der sich schnell aus der Umarmung seiner Mutter rauswand. Einzig Ginny war es nicht unangenehm und er sah aus den Augenwinkeln wie Beide etwas Tränen in den Augen hatten. Mrs. Weasley hatte die vergangene Woche viel Zeit mit Ginny verbracht und jedes Mal als Hogwarts erwähnt wurde, wurde die Familienmutter sentimental, dass ihr jüngstes Kind nun auch noch Hogwarts ginge.

Zuletzt befand auch er sich in einer festen, aber dennoch warmen Umarmung Mrs. Weasleys, die ihm sagte er solle dieses Jahr vorsichtiger sein, fast so als würde er zur Familie gehören. Dies war für Harry vollkommen neu, denn selbst bei seinen eigenen Verwandten hatte er sich erstens nicht gewollt, und zweitens nicht als Mitglied gefühlt. Doch obwohl er nicht mit Rons Familie verwandt war, fühlte es sich manchmal so an, als würde er dazu gehören. Selbst, wenn dies nicht stimmte und Mrs. Weasley dies nur aus Höflichkeit tat, würde Harry diese Illusion gerne, in seinen Gedanken, aufrechterhalten.

Doch so viel Zeit am Bahnsteig hatten sie gar nicht mehr, denn der Zug würde in wenigen Minuten abfahren, selbst Mr. Weasley hatte sich heute extra frei genommen, um seine Tochter heute zum Bahnsteig zu begleiten und sah ähnlich, wie seine Frau etwas traurig aus. Als sie mit dem Abschied fertig waren, stiegen sie in den Zug. Als erstes wollten Ron und er, Neville finden, denn auf dem Bahnsteig hatten sie ihn nicht entdeckt. Das lag daran, weil sie fast zu spät gewesen waren und somit keine Zeit gehabt hatten, um ihn zu suchen. So viel zu ihrem Wiedersehen...

Zu Rons bedauern hatten sie Ginny im Schlepptau. Mrs. Weasley hatte Ron aufgetragen gut auf seine kleine Schwester aufzupassen und er solle es bloß nicht wagen sie alleine im Zug zulassen. Ginny schien von dieser Idee, wie ihr Bruder, auch nicht begeistert.

,,Komm schon Ron, der Zug ist nicht so groß! Ist ja nicht so, als ob ich mich hier verlaufen könnte'', Ginny versuchte mit ihrem Bruder schrittzuhalten so, dass sie nebeneinander liefen. Doch Ron schenkte ihrer Rede wenig Beachtung: ,,Du hast doch gehört was Mum gesagt hat. Und selbst, wenn ich es machen würde, und ich würdest es wirklich, wiiiirrklich gerne machen, doch es ist nur eine Frage der Zeit bis einer unserer Brüder es mitbekommt und dann würde ich von Mum Ärger bekommen, weil ich dich alleingelassen habe und auf einen Heuler in der ersten Schulwoche habe ich echt keine Lust'', Ginny versuchte es noch mehrere Male und versicherte Ron, dass sie den Ärger auf sich nehmen würde. Doch Ron war, wie eine unüberwindbare Steinmauer an der Argumente, wie Kieselsteine, abprallten.

Sie gingen an mehreren Abteilen vorbei, doch fanden noch keinen Neville. Doch in einem sahen sie Malfoy mit seinen Gorilla-Lakaien und ein Paar weiteren Slytherins sitzen, er wirkte heute sogar noch arroganter als sonst. Seine ,,Freunde'' sahen zumindest ziemlich beeindruckt aus, wahrscheinlich prahlte Malfoy wieder. Dieses Verhalten brachte Harry nur zum Augenrollen. Letztendlich fanden sie Neville, der ein sorgenvolles Gesicht machte, in einem der hinteren Abteile mit Hermine, welche wie immer in einem ihrer Bücher versunken war. Anhand des Titels war es eines von Professor Lockharts Büchern.

Als sie das Abteil öffneten schauten sowohl Hermine, als auch Neville zu ihnen: ,,Harry, Ron, wo wart ihr denn? Ich habe überall nach euch gesucht. Ich dachte schon ihr würdet den Zug verpassen'', teilte Neville seine Sorgen mit. ,,Na ja,'', Ron fing an sich am Kopf zu kratzen ,,Beinahe hätten wir das auch, doch irgendwie wären wir schon in Hogwarts gelandet, da braucht du dir keine Sorgen machen'', Harry war sich zwar nicht sicher, wie man sonst nach Hogwarts gelangen sollte, doch wenn Ron es schon sagte, musste es wohl noch andere Wege geben, anstatt des roten Zuges.

Der Pfad eines GryffindorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt