Kapitel 14

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{Kapitel 14:}



(Zeitsprung 2 Monate später)

Wow zwei Monate und es ist sehr viel passiert. Bei meinen Eltern konnte ich endlich wieder abschalten und meinen Kopf frei kriegen. Mittlerweile konnte ich auch wieder richtig laufen und mein Fuß ließ auch alles wieder zu. Natürlich müsste ich erstmal wieder ein wenig Aufbautraining machen, aber wenigstens konnte ich wieder normal laufen. Meine Eltern waren an den ersten Tagen zwar nicht begeistert, dass ich wieder da war, aber irgendwann konnten sie sich auch wieder darüber freuen. Sie verstanden schnell das ich diese Pause, doch gebraucht habe. Meine Gedanken waren die ersten Tage noch total durcheinander. Das merkte meine Mutter sehr. Ich redete irgendwelchen Blödsinn oder vertauschte Sachen. Ich erzählte ihr alles. Meine Sorgen, meine Ängste und auch wie ich zu dem ganzen Team stand. Viel zu schnell merkte sie, dass ich viel über eine gewisse Person redete. Und ich wollte eigentlich in meiner Pause gar nicht an ihn denken, aber als ich meiner Mutter alles erzählte merkte sie sich die Namen, die ich öfters erwähnte. Diese kamen dann immer ins Gespräch. Dafür mochte ich meine Mutter manchmal nicht. Sie merkt sich alles. Irgendwann merkte sie das mir das alles ein wenig sehr unangenehm war und ich auch nicht mehr über ihn reden wollte. Ich meine wir hatten nicht ein Mal in den zwei Monaten irgendwie Kontakt. Ich hörte nur ab und zu von den Mädels, das sie alle viel zusammen unternahmen und sich auch schon einige Freundschaften gebildet hatte. Mich freute es zwar sehr zu hören, dass die beiden sich in Dortmund richtig wohlfühlen, aber trotzdem machte es mir Angst. Angst davor wieder zurückzukommen. Es ist so wie als wäre ich die Neue, obwohl ich dass ja nicht mehr war.
Natürlich hatte ich die ersten Auftritte von Miriam und Alina verfolgt. Sie waren große Klasse. Auch wenn die ersten Auftritte noch vor keinem Zuschauern waren, wegen Corona, erfolgten dann trotzdem am Anfang des Monats Auftritte vor Zuschauern. Mittlerweile war es nämlich wieder möglich ins Stadion zu gehen. Natürlich nur mit Abstand und auch nur 1/3 der Zuschauer, aber trotzdem war es wieder möglich. Die Mädels Performern super. Die Choreografie saß und auch die Songs mit meinen Parts meisterten sie perfekt. So perfekt, dass ich so Angst hatte, bei den nächsten dabei zu sein. Ich musste erstmal wieder in das ganze rein kommen. Ob ich beim nächsten Spiel schon dabei sein werde, stand leider noch in den Sternen. Ich musste noch ein paar Test bestehen, bevor ich wieder komplett performen dürfte.
In der ganzen Zeit ging ich sehr oft mit Balou spazieren. Irgendwann wurde es zur Gewohnheit und ich werde das auf alle Fälle sehr vermissen. Balou brachte mich einfach auf andere Gedanken und zu Orten, die ich damals als kleines Kind besucht habe. In Erinnerung schwelgen, so vergingen die zwei Monate relativ schnell.
Die schwierige Zeit stand für meine Eltern, aber noch bevor. Der Todestag meines Bruders. Für meine Mutter und meinen Vater keine leichte Zeit. Und jetzt muss ich schon gehen. Meine Verletzung heilte viel schneller als gedacht. Am Todestag gingen wir immer alle zusammen zur Todesstelle. Da, wo damals der Unfall passiert ist. Da sein Motorradunfall sich abgespült hat. Da wo er noch kurz um sein Leben gekämpft hat. Nur dieses Jahr, werde ich nicht dabei sein können. Aber vielleicht konnte ich auch so mit dem Thema abschließen. Vielleicht würde ich in Dortmund wieder richtig glücklich. Mal sehen.
Sonst war nicht viel passiert.
Gerade war ich dabei meine Klamotten zu packen, als meine Mutter rein kam.

„Ich werde dich so vermissen.", sagte sie und setzte sich dabei auf meine Bettkante.
Ich trug eine weiße Jeans mit einem schwarzen Pulli und einer schwarzen Capi. Meine blonden Haare waren leicht gewellt und hingen mir über die Schulter.

„Ach Mama, ich bin nicht aus der Welt. Es tat gut wieder mal hier zu sein und euch mal wieder im Alltag zu sehen, aber leider muss ich jetzt wieder zurück. Mein Fuß lässt wieder alles zu."

„Kannst du nicht an dem einen Tag wieder vorbei kommen?"

„Mama, du weißt dass das nicht geht. Ich versuche es, aber ich kann es nicht versprechen. Wir telefonieren auf alle Fälle."

Gerade packte ich die letzen Sachen in meinen Koffer und machte ihn zu.

„Ich bin so stolz auf dich.", sagte meine Mutter und zog mich in eine feste Umarmung.

„Bitte denk dran, du bist perfekt so wie du bist und wenn dir der eine Junge so gut gefällt, dann lass es auch zu. Sei nicht so verschlossen wie immer und öffne dich doch mal.", flüsterte meine Mutter mir ins Ohr.

„Danke Mama."

Wir lösten uns dann voneinander und liefen mit meinem Koffer nach unten. Von meinem Vater musste ich mich gestern Abend schon verabschieden. Der Fahrer war schon da. Schnell zog ich mir meinen Mantel an und schnappte meine kleine Tasche.

„Ich wünsche dir viel Spaß und Glück. Meld dich bitte.", sagte meine Mutter zum Abschied.

„Danke Mama. Tschüss.", und schon lief ich los zum VAn. Mein Koffer wurde verstaut und schon ging es in Richtung Dortmund.
Auf der Fahrt gammelte ich an meinem Handy rum. Es gab nichts spannendes.
Die anderen wussten nicht das ich komme. Es sollte eine Überraschung sein. Ich war schon ein wenig aufgeregt.
Wir fuhren gerade aufs Trainingsgelände. Auf dem Platz standen schon einige Spieler, aber manche saßen auch am Rand. Langsam lief ich auf die Menschenmenge zu. Meine Capi zog ich mir tief ins Gesicht.

„CELINE?", hörte ich nur rufen und schon wurde ich hochgehoben und in eine Umarmung gezogen.

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Hellooooooooo, ich hoffe es war okay mit dem Zeitsprung.
Schönen Abend/ Tag :)

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Different | [Julian Brandt Story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt