Kapitel 28

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{Kapitel 28:}




Ich weiß nicht was ihr denkt, wenn ihr etwas singt, aber ich war die ganze Zeit irgendwie nicht ganz bei der Sache. Mich irritieren die ganzen Gesichter die hinter der Kamera. Manche Jungs standen da und hörten zu. Als der Song zu Ende war atmete ich einmal tief durch. Das Interview war damit beendet und ich konnte endlich aufstehen und mal kurz an die frische Luft. Alina war schnell wieder in die Richtung von Erling verschwunden. Sofort musste ich schmunzeln. Wenn aus den beiden nichts wird, dann weiß ich auch nicht. Ich lief mit meinem Handy nach draußen und checkte kurz meine ganzen Nachrichten. Als ich aus der Tür trat standen dort eine kleine Gruppe von Spielern. Darunter Nico Schulz, Emre Can und Julian. Ich lief also direkt in die andere Richtung und schaute dann wieder auf mein Handy. Meine Mutter hatte versucht mich anzurufen. Schnell wählte ich ihre Nummer. Es fing an zu tuten. Ist irgendwas passiert? Ich schaute beim warten nervös umher. Ich hoffe es ist nichts passiert.

„Die Rufnummer ist zur Zeit nicht erreichbar..", hörte ich es an der anderen Leitung. Ich seufzte und legte auf.

„Was los Celli?", kam es von Marco der gerade auf mich zu kam.

„Ach meine Mutter hatte mich angerufen und jetzt geht sie nicht dran."

„Ist was passiert?", fragte er.

„Ich wüsste nicht das was passiert ist, aber nächste ist der Todestag meines Bruders und meine Mutter kaut immer noch daran. Vielleicht wollte sie einfach nur reden.", erwiderte ich.

„Das tut mir leid. Aber es wird schon nichts passiert sein. Ahh Jule komm mal.", sagte Marco und winkte anscheinend Julian zu uns. Och ne.

„Ist was?", fragte Julian als er neben mir zum stehen kommt.
Kann nicht jetzt meine Mutter zurückrufen? Ich will hier nicht sein.

„Wir müssen gleich nochmal wegen dem Training was klären. Und ich wollte fragen, ob du heute Abend Bock hast nh Runde zu zocken?", hörte ich Marco Julian fragen.

„Ehm...Entschuldigt mich.", sagte ich und lief ein paar Meter weiter auf eins der Fußballfelder. Ignorieren klappt ja super. Plötzlich klingelt mein Handy.

„Mama?", fragte ich ohne überhaupt zu gucken wer dran ist.

„Hallo mein Schatz.", hörte ich meine Mutter am anderen Ende der Leitung sagen.

„Mama, ist alles okay?", fragte ich direkt.

„Ja, bei uns ist alles gut und bei dir?", fragt sie.

„Ja, es läuft alles. Hab nur manchmal ein wenig Stress."

„Stress mit den Spielern? Oder mit der Arbeit?"

„Beides.", kam es nur knapp von mir.

„Geht es um einen Typen?", fragte meine Mutter.

„Mano Mama. Das tut doch nichts zur Sache.", sagte ich und setzte mich an den Rand vom Spielfeld.

„Also Ja. Sieht er gut aus?"

„Mama, darum geht's nicht!"

„Na komm Celine. Sag schon."

„Ich hab von dir also diese Neugierige Seite.", sagte ich um nicht zu antworten.

„Du hast vieles von mir. Jetzt sag schon."

„Es geht aber nicht in die Richtung wie du denkst."

„Sondern?", fragte meine Mutter.

„Mensch Mama, wir verstehen uns einfach nicht und ich habe das Gefühl irgendwas bedrückt ihn."

„Inwiefern?"

„Naja, du hast sicher auch schon mitbekommen das es bei den Jungs momentan nicht so gut läuft und das ist auch beim Training so. Ich wollte ihm nur helfen und habe seinen guten Kumpel aus der Mannschaft darum gebeten mit ihm zu reden, aber der hat auch nichts rausbekommen. Er meinte ich sollte mich nicht in seine Angelegenheit einmischen. Naja und jetzt ignorieren wir uns.", erzählte ich.

„Ihr seid aber Freunde?"

„Nicht wirklich. Wie gesagt wir verstehen uns nicht wirklich."

„Und wieso willst du ihm dann helfen, wenn ihr nur Freunde seid."

„Mama, keine Ahnung. Ich verstehe mich mit manchen echt gut. Und wollte einfach nur helfen, aber ich werde nur zurückgewiesen."

„Bist du denn genauso offen zu ihm, sie wie du es von ihm verlangst?", fragte meine Mutter.
War ich das? Nicht wirklich.

„Naja, nicht wirklich, aber es gab auch kein Moment wo ich mich hätte öffnen können."

„Ach Schätzchen, du machst das schon.", sagte meine Mutter.
Ja, Mama. Laut dir klingt immer alles so einfach.

„Mama?"

„Hm?"

„Danke."

„Dafür nicht mein Schatz."

„Mama, ist wirklich alles okay?", fragte ich nochmal nach. An ihrer Stimmlage stimmte etwas nicht.

„Ach Schatz, es ist halt die Zeit."

„Mama, ich vermisse ihn auch, aber wir müssen nach vorne schauen. Er hätte das auch gewollt. Wir sollten für ihn weiter leben.", sagte ich und wunderte mich selber das ich solche Wörter zu dem Thema fand.

„Weißt du eigentlich wie stolz ich auf dich bin?"

„So oft wie du das sagst, ja."

„Kannst du nicht doch nächste Woche mal vorbeischauen?", fragte meine Mutter wieder bedrückt.

„Ich werde mal schauen, was sich machen lässt. Ich rede mal mit Chris. Wenn werde ich die Tage mal zur Stelle fahren und ihn besuchen.", sagte ich.

„Ich hab dich lieb mein Schatz. Aber ich muss jetzt auflegen. Balu ruft."

„Klar, hab dich auch lieb. Grüß Papa"

„Mach ich. Bis bald.", verabschiedete sich meine Mutter von mir.

„Tschau.", sagte ich und legte auf. Ich packte mein Hand wieder weg und atmete einmal tief durch. Meiner Mutter geht's schlecht. Julian geht's schlecht. Bei der Mannschaft läuft es auch nicht. Was kommt als Nächstes?
Ich stand nach einer längeren Zeit wieder auf und wollte mich auf den Weg zum Gebäude. Auf dem Weg wurde ich aber gestoppt. Julian stand da. Hatte er gelauscht? Er hat doch nicht gehört das ich über ihn geredet habe.

„Celine, was ist los?", fragte er mit sanfter Stimme.

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Helllooooooo sorry das so wenig kommt. Stecke gerade in meinen Vorbereitungen von meinen Vorklausuren 🙈

Kennt ihr diese unangenehmen Gespräche mit euren Eltern?
Ich schon.

Schönen Tag euch :)

Different | [Julian Brandt Story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt