Kapitel 36: Wir sind verlobt

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So, damit ihr einen guten Start in die kommende Woche habt, bekommt ihr heute noch das neue Kapitel. Schließlich sollt ihr nicht noch weiter auf die Folter gespannt werden. Ich wünsche euch viel Vergnügen.

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Makoto

Wir werden es ihnen jetzt sagen. Wir werden es wirklich tun. Obwohl ich eben noch ruhig war und nur an Haru gedacht habe, bemerke ich jetzt, wie mich die Unsicherheit packt. Ich beginne leicht zu zittern, während ich mit Haru durch die Gänge laufe. Ich bekomme schwitzige Hände und mein Herz pocht in viel zu schnellem Takt. Ich bange unserer Bekanntgabe entgegen, aber ich darf jetzt keinen Rückzieher machen. Ich kann nicht Haru als erstes überreden und nun selbst unentschlossen sein. Ich muss mich zusammen reißen. Vor allem sind es nur unsere Eltern. Nur unsere Eltern sind hier. Sonst keiner. Wir müssen uns erst einmal nur unseren Eltern stellen, danach sehen wir weiter. Wir müssen es nur ihnen sagen..... Aber was, wenn sie dagegen sind? Was, wenn alles heute auseinander bricht? Was, wenn ich Harus und mein Leben durch diese Aktion unwiderruflich zerstöre?.... Ich schlucke schwer. Ich sollte nicht darüber nachdenken. Nur unsere Eltern sind hier, also haben wir ja noch gute Voraussetzungen. Zum Glück sind es nur unsere Eltern und nicht noch alle anderen, versuche ich mich zu beruhigen, bevor wir in den Gang einbiegen und meine Hoffnung augenblicklich zerschlagen wird.

In der kurzen Zeit, wo ich bei Haru war, sind alle anderen ebenfalls gekommen. Sie hatten wohl die gleiche Eingebung, wie unsere Eltern und wollten Haru besuchen. Bis auf Rin und Sousuke sind alle da und da Aiichiro und Momotaro ebenfalls hier sind, werden sie wohl auch irgendwo in der Nähe sein. Mein Magen dreht sich um und ich würde am liebsten die Flucht ergreifen. Kann das alles noch schlimmer werden?

„Ah, da seid ihr ja.", sagt meine Mutter, als sie uns erblickt, sodass nun auch alle anderen zu uns sehen. Ich halte noch immer Harus Hand, aber ich ziehe ihn öfters an der Hand hinterher, weswegen es für keinen eine Besonderheit ist. Wenn die nur wüssten, wie besonders das ist und das wir dass nicht ohne Grund tun.... „Wollen wir dann los?", fragt Herr Nanase in die Runde. Es wollen sich schon alle in Bewegung setzen, aber ich halte sie auf. „Davor müssen wir euch noch etwas sagen.", sage ich, weswegen nun alle wieder zu uns sehen. Unsere Eltern stehen direkt vor uns. Dahinter mit etwas Abstand Rei, Nagisa, Gou, Frau Amakata, Coach Sasabe, Aiichiro und Momotaro. Alle Augenpaare sind auf mich gerichtet, was wieder meine Panik befeuert. Die ganze Welt scheint sich zu drehen und ich sehe mich schon umkippen, weil ich diesen Druck nicht standhalte. Ich habe das Gefühl als müsste ich mich gleich übergeben. „A-also... ähm...", beginne ich zu stottern und ich habe Angst, anstatt irgendwelcher Worte gleich mein Frühstück zutage zu fördern. Mein Kopf ist wie leergefegt und ich weiß nicht mehr, was ich sagen wollte. Meine vorher zusammengelegten Sätze sind verschwunden und dort nur noch gähnende Leere. Ich würde am liebsten im Boden versinken. Ich bekomme kein Wort heraus, sodass dieser Moment immer peinlicher wird, aber Haru rettet mich. Eigentlich drückt er nur kurz meine Hand, aber diese kleine Geste zeigt mir, dass er bei mir ist und wir das zusammen durchstehen. Kurz sehe ich zu ihm, während er nur starr zu den anderen schaut. Er ist mein Ein und Alles. Egal was auch passiert, solange ich ihn habe, kann ich alles überstehen. Bei diesen Gedanken beruhige ich mich auf Anhieb, atme einmal tief durch und sehe wieder zu unseren wartenden Eltern. Die anderen dahinter nehme ich gar nicht wahr, es zählen nur unsere Eltern und ihre Meinung..... Ich nehme all meinen Mut zusammen und rücke nun endlich mit der Wahrheit raus.


„Wir sind verlobt.", sage ich so ruhig, wie ich es selbst nicht erwartet hätte und drücke Harus Hand.


Mit diesen drei kleinen Worten scheint die Welt plötzlich still zu stehen und wie in Zeitlupe bewegen sich die anderen nur noch quälend langsam. Ihre Gesichter verwandeln sich von eben noch entspannt zum großen Erstaunen. Im Zeitlupentempo sehe ich, wie sich unsere Eltern verwirrt ansehen und gefühlt Jahre brauchen, bis sie mein Gesagtes eingeordnet haben. Ich bin davon überzeugt, gleich zusammen zu brechen, weil mein Herz aufhört zu schlagen. Alles wirkt so surreal und ich würde am liebsten weglaufen. Jetzt aus Angst drücke ich Harus Hand fester, was er mir gleichtut.

♥ Für immer mit dir schwimmen ♥ MakoharuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt